Samstag, 4. November 2017

Eicheln, Mais, Kürbis und Unkraut als Hühnerfutter

Da hab ich doch neulich nicht schlecht gestaunt, als die Selbstversorgerfamilie in Schweden Eicheln gesammelt haben und diese den Hühnern zu fressen geben wollten. Das hatte ich noch nie gehört.
Nun ja, wir betreiben auch keine Tierzucht. Wir könnten beide wohl niemals ein Tier schlachten.

Aber das Thema Hühnerfutter ist für Tierhalter sicherlich interessant, denn die Eierproduktion hat auch ihren Preis und in meinen Augen ist es ein Verlustgeschäft, wenn man Futter kaufen muß, nur um Eier zu erhalten, das rechnet sich für mich nicht. Wenn man dieses Futter selbst anbaut, sieht es schon anders aus aber dann hat man eben auch die Arbeit damit. Was vielleicht noch einigermaßen ergiebig ist, könnte die Hirse sein, die sich ziemlich problemlos anbauen läßt, denn so ganz ohne Körner gibt es keine Eier oder zumindest nicht so viele.

Wenn man fast kostenfrei an Futter kommen will, dann gibt es da schon eher Probleme. Neulich hab ich auf den abgeernteten Maisfeldern ein älteres Ehepaar Maiskolben stoppeln sehen, bestimmt für die Hühner. Haben wir früher, als ich noch Kind war, auch gemacht aber damals gab es auch selbstverständlich noch gutes Saatgut. Heute ist das doch, wie ich mal von einem privaten Landwirt gehört habe, zu 98 % genverändert. Na, und das würde ich meinen Hühnern niemals freiwillig antun. Was weiß man denn, wie sich das auswirkt, auf das Tier selbst und im Umkehrschluß dann auch auf den Menschen, der die Eier essen will und auch das Fleisch. Aber wenn man danach geht, könnte man auch das Supermarktfleisch niemals essen. Was weiß man denn, was die als Futter bekommen haben und wieviel Antibiotika & Co. das Tier zwangsweise verabreicht bekam, um überhaupt verkauft werden zu können. Es ist ein Drama, hier läuft alles so falsch auf diesem schönen blauen Planeten. Ich frag mich immer, warum die Menschen das so mitmachen. Bei selbstangebautem Mais, BIO-Saatgut vorausgesetzt, kann man da schon eher etwas beruhigter sein. 

Aber kommen wir zurück zum Thema. Eicheln als Hühnerfutter. Ja, das soll wohl den Hühnis ganz gut schmecken. Man muß die Eicheln etwas zerdrücken, damit die Schale aufplatzt und die Hühner alles schön herauspicken können. Da spielt es auch keine Rolle, ob da ein paar Maden in den Eicheln drin sind, ganz im Gegenteil, das ist für die ein Fest. Wenn man die Eicheln etwas zerschlägt, dann sieht man ja auch, ob sie innen evtl. verschimmelt sind. Das kommt natürlich als Futter nicht in Frage.

Wer also Hühner hat, der sollte mal einen Herbstspaziergang machen und dabei Eicheln sammeln. Auch Kinder machen das sehr gerne und damit kann man sie leicht vom Fernseher oder vom Computer weglocken. Wer gute Eier essen will, muß also etwas dafür tun. Es sollten natürlich nur die braunen Eicheln gesammelt werden, nicht die grünen und auch nur in kleineren Mengen verfüttert werden, weil da Gerbsäure drin ist und das ist überdosiert schädlich. Nicht umsonst wässern die Menschen die Eicheln erst ein paar Tage, bevor sie sich den leckeren Eichelkaffee brühen.

Eicheln sind sowieso nur ein Saisonprodukt, die gibt es eben nur im Herbst aber wer am Futter sparen will oder muß und vorallem nur BIO-Futter verabreichen will, der muß dafür was tun. Aber was kann schöner sein, als an einem sonnigen Herbsttag mal ein paar Eicheln zu sammeln, um den Hühnern ein Leckerli zukommen zu lassen. Kleinvieh macht auch Mist.

Hühner sind ja praktisch Allesfresser. Eine gute Alternative zu gekauftem Futter sind auch Kürbisse. Halbiert und den Tierchen vorgesetzt, stürzen sie sich nur so drauf. Und mit Kürbissen hat man auch nicht viel Arbeit aber viel Masse, darauf kommt es ja letztendlich an, wenn man die Hühner satt bekommen will. Mit Rüben ist es ähnlich. Und aus Zuckerrüben kann man sogar selbst Zucker machen. Wer rohe Kartoffelschalen vom Mittagessen hat, der kann sie, statt auf den Kompost zu geben, auch kurz mit Wasser aufkochen, dann im Topf abkühlen lassen und ab auf die Hühnerweide oder in den Futtertrog (Hühnerweide ist besser, damit die Mäuse oder Ratten nicht die Futterquelle entdecken).

Ja, Tiere wissen eben, was gut schmeckt. Schaut Euch mal um, wieviel samentragendes Unkraut es gibt. Das ist für die Hühner ein absolutes Schmankerl und das Unkraut steht fast das ganze Jahr über bereit. Nutzt es, die Natur schenkt es kostenlos. Man muß Hühner nicht nur mit Weizen mästen, es gibt Alternativen.

Habt Ihr vielleicht noch gute Ideen, wie man Hühner fast kostenfrei füttern kann, damit sie gut wachsen, gedeihen und viele BIO-Eier legen können? Nur so würde meiner Meinung nach die Hühnerzucht Sinn machen.

Hier ist das Video von der lieben Selbstversorgerfamilie in Schweden zum Thema Hühnerfutter:
https://www.youtube.com/watch?v=wg2EWODcpQM

Das mit den Eicheln als Hühnerfutter ist hier zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=qP5g8d_PdYM

Zum Thema Eicheln als Futter, gibt es hier eine ganz interessante Diskussion:
http://selbstversorgung.phpbb8.de/futter-f53/eicheln-ein-fast-vergessenes-futtermittel-t139.html


Bei uns in der Lausitz gibt es dieses Jahr kaum Eicheln. Was sagt uns das? Es wird keinen harten Winter geben. Wieder eine Sorge weniger, oder?

Also bis bald
Eure Petra K.

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