Gestern hatten wir uns vorgenommen, eine Gründonnerstagssuppe als Mittagessen zu kochen. Wenigstens einmal im Jahr wollten wir das Fastenessen ernst nehmen. Und wer Fasten mit Verzicht gleichsetzt, ist selber dran schuld, denn Fasten kann sooo lecker sein. Zumindest, wenn man etwas aus der Natur zu einem tollen Essen macht. Und was könnte das denn sein? Natürlich, die supergesunden Wildkräuter.
Wieder einmal bin ich mit meinem Körbchen in "Rotkäppchenmanier" losgezogen und habe es voll mit Kräutern wieder nach Hause gebracht. 1 Stunde hat dafür ausgereicht um ein Essen für 2 Tage zu machen. Wir halten das immer so, dann kann man sich den Stromverbrauch für den 2. Tag erheblich reduzieren.
Und wie es auch an Zutaten im Rezept steht, habe ich mein Körbchen (und das ist kein kleines Körbchen) gefüllt mit Kerbel, Sauerampfer, junge Schafgarbenblätter, Gartenkresse, Spitzwegerichblätter, junger Giersch, Brennesselspitzen, Ehrenpreisspitzen, Vogelmiere, Taubnessel und junge Löwenzahnblätter. Bärlauch wächst bei uns hier nicht, zumindest habe ich noch keinen gesehen und ehrlich gesagt, mag ich ihn auch gar nicht so. Das Knoblaucharoma ist nicht so mein Ding. Macht ja auch nichts, es wachsen genügend andere Kräuter, die allesamt sehr lecker sind.
In diesem Jahr steht ja alles schon in Massen zur Verfügung und so war es ein Leichtes, die Zutaten für unsere Wildkräutersuppe zu finden. Und noch leichter ist es, diese Zutaten zu einem leckeren vegetarischen Gericht zu kochen.
Alles, was im Korb war, ging ab ins Bad. In einer großen Wäschetonne wurde alles gewaschen. Damit die Brennesseln nicht gar so nesseln, habe ich das bewaffnet mit Neopren-Handschuhen gemacht. Die Kräuter dann abtropfen lassen und grob schneiden.
In unserem größten Topf (10 Liter) wurde ca. 100 Gramm Butter erhitzt, 4 mittlere Zwiebeln in Würfel geschnitten und diese zur Butter gegeben. Die Zwiebelwürfel glasig werden lassen, dann wie im Rezept, aus Mehl eine Einbrenne/Mehlschwitze machen und mit Brühe ablöschen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Dann die geschnittenen Wildkräuter hinzugeben und ca. 20 Minuten köcheln lassen. Nach Bedarf nochmals abschmecken und schon kann serviert werden. Wir haben, um das Essen noch etwas gehaltvoller zu machen und weil wir auch jede Menge Eier zu Hause hatten, noch für jeden ein "verlorenenes Ei" dazu gegeben. Dafür wird in die Suppe einfach jeweils ein Ei in die Suppe reingeschlagen und dann aber nicht verrührt. So bleibt es relativ konstant und macht die Suppe nicht so kritzelig, wie bei einem Eierstich. Das mögen wir nicht so sehr. Ein verlorenes Ei sagt uns schon eher zu.
Auf den Teller mit der Suppe kamen dann noch ein paar Gänseblümchenblüten und auch ein paar Veilchenblüten zur Deko. Es hat sehr gut geschmeckt und heute konnten wir uns das Kochen sparen, denn es war noch genügend Suppe da. Einfach aufwärmen und anschließend den Feiertag genießen.
So schön kann Fasten sein. Wildkräutersuppe oder Gründonnerstagsuppe, lecker und bis auf die Kosten für Butter und ein paar Gewürze fast kostenfrei. Daran könnte ich mich gewöhnen. Und wer glaubt, daß man davon nicht satt werden kann, der wird eines Besseren belehrt werden, wenn er es einmal probiert hat.
Na dann, Guten Appetit!
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