Dienstag, 1. Juli 2014

Neues aus dem Schneckenland

In den letzten beiden Tagen hat es hier mächtig geregnet und das war gut so, denn alle Regentonnen waren leer und der Boden sturztrocken, also höchste Zeit für Wasser von oben. Zumindest wenn man nicht das Wasser aus dem Hahn nehmen will, was man auch noch bezahlen muß.

Ich hätte vor Freude tanzen können, als es am Sonntag anfing zu regen. Und nicht nur ich hatte Freude am Regen. Für die Schnecken war es ein Fest, endlich waren sie wieder in ihrem Element, feucht und warm und sie leben auf wie die Rose von Jerichow.

Sind sie nicht schön? In allen Farben schillern sie. In orange, fast schwarz, in hellbraun, kakaobraun, in braun gestreift, dunkelbraun, babykackebraun (nichts gegen Babys, ich wollte aber nicht sch...braun schreiben) und jetzt gibt es auch noch einige "Albinos" unter ihnen. Noch recht kleine Schnecken mit einer schmutzigweißen Farbe, die allerdings schon genau wissen, was fressbar ist. Das Eigenartige daran ist, daß diese Albinos ausschließlich an bereits von mir zerschnipselten Schnecken fressen. Also reine Aasfresser. Sind die schon genmutiert?

Vor meiner Schere sind sie jedoch alle nicht sicher. Und wenn irgendjemand der Meinung ist, daß ein kurz getrimmter Rasen gut gegen Schnecken ist (das hatte ich mal in einem Forum als Tipp gegen Schnecken gelesen), der hat sich getäuscht. Auf dem frisch gemähten Rasen vor unserem Garten war die Invasion am größten. Ich bin in den letzten beiden Tagen ca. 3 x am Tag mit der Schere bewaffnet losgezogen. In gebückter Haltung, nur um ja keine zu übersehen, bin ich über den Rasen und die angrenzende Wiese (meine Apotheke Gottes) gewandert, eingepackt in einen Regenanzug, um nicht durch und durch bis auf die Haut naß zu werden. Ich fühlte mich wie ein Astronaut in seinem Raumanzug, denn der Regenanzug war mir viel zu groß. Den Nachbarn habe ich auf jeden Fall Anlaß zu lauthalsem Lachen gegeben, zumindest wenn sie nicht dem Fußball-Fieber erlegen sind und meinen Auftritt somit verpasst haben sollten.

Ich habe allein in den letzten beiden Tagen gefühlte 2.000 Schnecken in den Schneckenhimmel befördert, es ging in einer Tour schnipp schnapp, schnipp schnapp.
Wenn ich einige Stunden später wieder einen meiner Schneckenfeldzüge gemacht habe, hat sich die Nachhut dieser Kanibalen, die ich vorher noch nicht erwischt hatte, schon über die von mir zerschnipselten Schneckenreste hergemacht und köstlich daran geschlabbert. Die Trefferquote war also dort am höchsten.

Liebe Schnecken: Ich habe ja meinen Mann auch zum Fressen gern aber muß ich es deshalb gleich wahr machen und ihn auffressen? Das ist nicht die feine englische Art. Doch über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten.

Nach dem Motto: "Geschmackssache, sprach der Affe und biß in die Kernseife".


Na dann, Guten Appetit....




4 Kommentare:

  1. KAnn man aus der Menge Schnecken nicht noch etwas Nützliches machen?

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  2. Mir ist leider noch keine nützliche Variante eingefallen.

    LG Petra K.

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  3. Alle Schnecken sind Kanibalen. Wenn Du die von Dir zerschnippelten Tiere liegen lässt, dann lockst Du damit noch mehr Schnecken an, die sich über das "Futter" freuen.

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    1. Genau diese Erfahrung mußte ich auch machen. Ich habe noch nie in meinem Leben soooo viele Schnecken gehabt, wie in dem Jahr, als ich sie zerschnipselt habe. Ein Jahr darauf hab ich gar nichts gemacht und siehe da, ich hatte auch kaum Schnecken. Ja, so lernt man eben auch dazu.

      LG Petra K.

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