Jedes Mal, wenn doch einmal Regen fällt in unserem "Wüstengebiet", ist Zeit für mich, wo ich Innendienste machen kann. Da habe ich heute z. Bsp. das getrocknete Hirtentäschel geschnipselt und in Kartons gepackt. Nun habe ich wieder eine meiner wichtigsten Tee-Zutaten, denn Hirtentäschel wirkt blutdruckregulierend und das ist immer gut.
Aber zwischen den momentan öfters vorkommenden Regenschauern heißt es immer wieder: Zieh die Gummistiefel an, die Kapuzenjacke drüber und mit der Schere bewaffnet geht es ab in den Garten.
Es geht auf Schneckenjagd. Der Herr möge mir verzeihen, denn auch Schnecken sind Geschöpfe Gottes. Leider kann ich keine Rücksicht mehr darauf nehmen. Diese kleinen schleimigen Scheißerchen fressen mir alles ab, was ich in mühevoller Kleinarbeit hochpeppele, wo ich mulche, damit die lehmige und karge Gartenerde schöne Humuserde wird. Wo ich hacke und jäte, damit das Unkraut nicht alles überwuchert. Und da lasse ich in unserem Garten schon der Natur weitestgehend ihren Lauf.
Aber was in diesem Jahr an Schnecken hier aufläuft, das geht auf keine Kuhhaut. Tausende meist winzige, und inzwischen doch recht gewachsene Schnecken fallen täglich über den Garten her. Der kleinste Regenschauer und sie ziehen los. Und wenn irgendjemand der Meinung ist, daß Schnecken langsam sind, der wird heuer eines Besseren belehrt. Die sind meiner Meinung nach total schnell unterwegs. Da sieht man mal eine Schnecke auf dem Weg, will noch schnell das Gartenwerkzeug abstellen und die Schere holen, schon ist sie nicht mehr zu sehen. Die haben dieses Jahr den Turbogang freigeschalten bekommen, so flott sind die.
Also mache ich mehrmals am Tag meine "Schneckenrunde". Ich sage Ihnen, ich kann den Gang immer wieder durch den Garten machen, ich spähe überall hin, um sie zu entdecken. Es findet sich immer wieder eine Schnecke, die ich vorher nicht entdeckt hatte.
Das Seltsame daran ist, daß sie hauptsächlich an der Gartenstelle auftauchen, wo ich dieses Jahr den Garten erweitert hatte. Da, wo der bisherige Gartenteil ist, da findet man mal so fünf bis zehn Schnecken, während im neuen Gartenteil so um die hundert bis zweihundert Schnecken pro Rundgang zu finden sind. Also Sie merken schon, in welchen Größenordnungen die Plage hier ihr Unwesen treibt.
Im alten Gartenteil habe ich schon von Anfang an mit Kupferwerkzeug gearbeitet. Das war es uns schon immer wert, zu investieren und das war nicht gerade eine kleine Summe für Spaten, Hacke, Rechen und Co. Kupfer soll ja bekanntlich die Frequenz des Bodens in Urfrequenz belassen oder wieder herstellen, während Gartengeräte aus Stahl diese Urfrequenz zerstören. Das kann man überall lesen und wer sich mit dem Thema natürliche Frequenzen beschäftigt, dem wird das auch einleuchten. Mir hat es eingeleuchtet. Und in diesen Ausarbeitungen zum Thema Frequenzen des Bodens wird auch immer wieder erwähnt, daß ein mit Kupfer bearbeiteter Boden auch die Schnecken fernhält oder zumindest eindämmt. Und ich merke das auch wirklich. Im alten Gartenteil sind kaum Schnecken zu finden und wenn es einige geschafft haben, sich bis dahin vorzuarbeiten, dann sind sie langsamer als die anderen Schnecken im neuen Gartenteil. Mir kommt es so vor, als ob sie weniger gestreßt sind als im neuen Gartenteil, dort hasten sie durch die Gegend, als ob ihr Leben davon abhängt. Na ja, tut es ja auch, denn ich bin dort natürlich mehr zu Gange, als im alten Gartenteil.
Nun kann einer mir erzählen, was er will, ich kann bestätigen, daß mit Kupfer bearbeiteter Boden schneckenärmer ist, denn im neuen Gartenteil muß ich ja erst noch mehr mit den Kupfergeräten arbeiten, damit sich die Kupferpartikel im Boden anreichern können. Aber es muß was dran sein, denn jeder kann es hier sehen.
Schneckenkorn oder Salz und was es da alles noch so gibt, um Schnecken zu eleminieren, das kommt für mich natürlich nicht in Frage. Schneckenkorn ist Chemie und die lehne ich grundsätzlich ab. Salz kommt mir nicht in den Garten. Wäre ja noch schöner, den Boden zu versalzen. Und mal ehrlich, Salz auf der Haut, und sei es auch nur eine Schneckenhaut, das ist doch ein grausamer Tod. Wenn ich schon gezwungen bin, die Schnecken in Schach zu halten, dann muß es schnell gehen. Die Schere macht da kurzen Prozeß. Ein Schnitt durch die Schnecke und sie muß nicht lange leiden.
Ja, ich habe auch immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich da so über die Schnecken her falle aber ich hatte es im ersten Gartenjahr mal damit versucht, die Schnecken in die angrenzende Wiese zu werfen, damit sie sich dort sattfressen können. Das war denen aber scheinbar nicht gut genug, die wollten meine zarten, kleinen Pflänzchen haben. Es ehrt mich ja, daß die so gut sind aber was zuviel ist, ist zu viel. Jetzt kann ich in den Größenordnungen, die hier den Garten überfallen, keine Rücksicht mehr nehmen. Wir haben auch Hunger und wir können uns nicht im Winter in irgendein Erdloch zurückziehen und Winterschlaf halten, wo wir nichts zu essen brauchen. Wir Menschen sind eben nicht wirklich die Krone der Schöpfung, wie es immer heißt. Wir sind so mangelhaft, daß wir ständig für Nahrung sorgen müssen und die wächst eben zu einem großen Teil im Garten.
Also bis bald
Eure Petra K.
Nachtrag 07.12.2017:
Wie ich die Schnecken inzwischen in Schach halte, kann man hier lesen:
http://auf-dem-weg-in-die-freiheit.blogspot.de/2017/06/schnecken-mit-zapfen-mulchen.html
Das war heute mal wirklich unterhaltsam geschrieben, ein guter Morgenbeginn,vor meinem ersten Gartengang! LG Ursel
AntwortenLöschenHallo
AntwortenLöschenJa diese Schnecken kenne ich auch :), am Anfang habe ich die ganzen Schleimer eingesammelt und weggetragen aber jetzt greife ich auch zur Schere. Zu Kupfer kann ich so viel sagen: ich lege um meine jungen Salatpflanzen Kupferdrähte , und dort kommt fast keine Schnecke hin-irgendwie hassen Schnecken Kupfer. Aber so viele Kupferdrähte habe ich nicht und die meisten Tagetes sind angefressen trotz mehrmaligen Schneckensuchen pro Tag.
Schönes Wochenende
Claudia
Ja, Tagetes und auch die Ringelblumen ziehen die Schnecken förmlich an. Man könnte sagen: es sind die "Rouladen" der Schneckenmahlzeiten.
LöschenWas ich mir aber schon überlegt habe, ist, man könnte ja mal in den Baumarkt gehen und nach kleinen Kupferartikeln schauen. Die müssen ja nicht viel kosten, es geht nur um das Kupfer. Ich habe nämlich auch schon so kleine Kupferklammern, die manchmal an Kartons dran sind, im Garten versenkt. Auch das hilft, mal hier und da so ein Teil in den Boden gesteckt, "Kleinvieh" macht bekanntlich auch Mist.
LG und allen ein schönes Wochenende
Petra K.