Donnerstag, 29. Mai 2014

Mittagessen nach der "Rumfort-Methode"

Ich gebe zu, daß das kein Wort ist, was ich kreiert habe. "Rumfort" ist ein Wort von jemandem aus dem Selbstversorger-Forum, wo ich ab und zu mal lese. Aber mir gefällt das Wort. Rumfort bedeutet: Was rumliegt und fort muß. Also eine Art Resteverwertung. Klingt aber doch viel besser als Resteverwertung, oder?

Also gab es gestern und heute Mittagessen nach der Rumfort-Methode. Und es hat wirklich gut geschmeckt, der Kühlschrank hat wieder ein paar Lücken bekommen, man muß nicht mehr hin und her schieben, wenn man etwas sucht. So muß es bei mir sein. Alles schön übersichtlich. Ich hasse Suchen. Es heißt immer: Wer Ordnung liebt, ist nur zu faul zum Suchen.
Das mag wohl so sein. Ich betrachte Suchen als Zeitverschwendung, wo ich schon wieder ganz was anderes machen könnte. Und mein Tag ist wirklich total ausgefüllt, da bleibt keine Zeit zum Suchen.

Doch zurück zum Mittagessen.
Mein Mann hatte neulich mal Appetit auf Tomaten und so brachte er sich ein paar vom Einkauf mit nach Hause. Mein Kommentar: Oh Gott, rote Früchte...

Rote Früchte bezeichne ich die sogenannten Tomaten, weil sie rot sind und als Frucht geführt werden. Als mehr kann man die gekauften Tomaten leider nicht mehr bezeichnen, sie haben wohl die Form von Tomaten und sehen auch, wenn man Glück hat, schön rot aus aber dann hört es auch schon auf.
Keine Spur von Tomatengeschmack. Zumindest wenn man weiß, wie Tomaten wirklich schmecken, wenn man sie in einem gut und biologisch gedüngten Garten aufwachsen ließ und sie das Glück hatten, die Sonne sehen zu dürfen. Gewächshaustomaten aus aller Welt hatten dieses Glück nicht und ich möchte gar nicht so genau wissen, wie man die dort behandelt hat, wieviel Chemie die über sich ergehen lassen mußten. Nein, sowas kommt bei mir nicht in den Warenkorb. Aber mein Mann hatte eben mal welche gekauft und auch ein paar davon gegessen. Weil sie aber eben keinen Geschmack hatten, blieben sie liegen. Ein Kandidat für ein Rumfort-Essen.

Es lagen auch noch 2 Paprikaschoten rum, die wir für unseren tollen Kartoffelsalat ohne Majonaise gebraucht haben, als unsere Freunde zum Grillen da waren. Im Garten mußten auch ein paar Rettiche geerntet werden, weil sie den anderen den Platz weggenommen haben, so groß waren sie inzwischen geworden.

Ich habe in diesem Jahr das erste Mal Rettiche angebaut und das auch nur, weil ich im Frühling mal zu einem Ausverkauf war, wo eine ganze Kiste mit Samentütchen stand. Ich liebe Samentütchen und fühle mich da wie ein Kind in der Spielwarenabteilung. Und da die Tütchen je nur 10 Cent gekostet haben, hab ich natürlich zugeschlagen. Und da war unter anderem auch ein Tütchen Rettich mit dabei. Doch was macht man eigentlich aus Rettich? Ich bin gar kein Rettich-Fan, ist mir viel zu scharf. Aber wie das eben mit Kindern in der Spielwarenabteilung so ist, irgendwas wird wahllos geschnappt und muß mit nach Hause. Und so hab ich mich erstmal im Netz schlau gemacht, ob es noch was anderes gibt, als Rettich-Salat. Und ich bin fündig geworden. Man kann den Rettich auch in einem Eintopf oder einer Suppe mit reinschnipseln. Und das haben wir dann auch gemacht.

Es gab eine Tomatensuppe mit Paprika und Rettich. Einfach das Gemüse in etwas angeschwitzter Zwiebel anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen, Brühe dazu, passierte Tomaten mit rein, dann noch ein paar Buchstabenteigwaren dazu und dann schön mit Basilikum, Liebstöckelpulver, Selleriepulver, etwas Majoran und Bohnenkrautpulver würzen. Das Rettichgrün wurde auch in der Zwiebel mit angebraten, das gibt einen schönen Geschmack und bringt auch Farbe in die Tomatensuppe rein. Nochmal abschmecken und fertig ist das Rumfort-Mittagessen. Es hat sehr gut geschmeckt und wir hatten gestern und heute ein sehr preisgünstiges Mittagessen.
Ich könnte mir diese Suppe auch mit den Eiszapfen vorstellen, die auch in meinem Garten wachsen und ebenfalls aus der "Spielwarenabteilung" entsprungen sind. Wieder so ein Kandidat, den ich nie zuvor angebaut habe, weil mir auch Radieschen eigentlich gar nicht schmecken, viel zu scharf. Aber es war eben ein sehr schönes Samentütchen, es war billig und mußte mit nach Hause.

Und so haben wir heute beschlossen, daß es bei uns auch öfters mal eine Suppe geben wird. Es ist preiswert, man wird auch durchaus satt davon. Und wenn das sogar mein Mann bestätigt, dann kann jeder davon ausgehen, daß das so ist. Wir gehen ja auch heute nachmittag noch zum Männertagskaffeetrinken, da braucht man auch kein so üppiges Mittagessen sonst kann man sich ja danach gar nicht mehr bewegen, so kugelrund fühlt man sich nach diesen Völlereien. Unser Mittagessen kam also genau richtig.

Und nun wünsche ich noch allen Männern und Vätern einen schönen Feiertag.

Quelle: http://www.dreamies.de/links.php?img=4s3ff7o5dz2.jpg


2 Kommentare:

  1. Der Wunsch kommt zu spät, der ist schon ins Wasser gefallen (schreibt ein Vater) ;-) Der Tag ist bislang trotzdem pasabel. Ich lasse ihn gerade mit einem "Rumfort"-Bier ausklingen. Das wurde gestern aufgemacht, aber nicht ausgetrunken und wanderte zwecks Kühlung in den Schrank mit der Kühlung :D

    AntwortenLöschen
  2. Ich kenne das Wort Rumfort auch erst seit kurzem: vom "Quizduell" haha..bei uns gibts oft Rumfort, in allen Variationen. Ganz praktisch ist auch ein Quiche: da kann man eigentlich alles reinschnippeln und dann überbacken und ist auch noch kalt genießbar oder zum Mitnehmen geeignet ♥Annett

    AntwortenLöschen