Sonntag, 5. Februar 2017

Eierlikör mit Kokosmilch selbst gemacht

Als wir uns mit unseren Freunden zu den letzten Stammtischen getroffen haben, gab es stets verschiedene Sorten von Eierlikör zu kosten. Es waren gekaufte Flaschen, der Inhalt viel zu dick, so daß er zum Ausschenken erstmal warm gemacht werden mußte (hatte zumindest jemand so favorisiert), dann schmeckte er auch eigenartig nach Chemie und künstlichen Aromen. Irgendwie schmecke ich das inzwischen sofort raus und warmer, nach Chemie schmeckender Eierlikör, das geht gar nicht. Was war das Ende vom Lied? 30 Eier bekommen mit dem Satz: "Mach doch mal ein paar Sorten Eierlikör".

Ich hatte eigentlich gar keine Lust dazu. Ganz tief in meinem Hinterstübchen hatte ich nämlich noch so die Erinnerung an die Eierlikörzubereitung meiner Vorfahren. Ein schmaler Grat zwischen Erwärmung der Eiermasse, Stocken weil es zu heißes Wasser war und dann die ultimative Entsorgung an die Hühner, weil man es nicht weiterverwenden konnte. Na bravo! Genau das hatte mich bisher immer davon abgehalten, selbst Eierlikör zu machen. Jetzt standen 30 Eier hier herum und der Wunsch, was Gutes draus zu machen. Puh! Was solls. Und in meinem Kopf bildete sich der Gedanke, daß das doch auch anders gehen muß. Ohne Wasserbad. Also das weltweite Web aufgemacht und geforscht. Und siehe da, es gab da auch Rezepte, die ohne Aufschlagen im Wasserbad auskamen. Na, das mußte doch probiert werden. Bis auf die Tatsache, daß er etwas zu flüssig ist, schmeckt er uns sehr gut. In einem Rezept stand das auch drin, daß er am Anfang flüssig ist, dann aber im Kühlschrank extrem nachdicken würde. Mein Eierlikör wird das wohl nicht erleben, er wird drastisch reduziert, denn er ist absolut süffig.

Das sind die Zutaten für den Eierlikör mit Kokosmilch:

7 Eigelb
1 Pckg. Vanillezucker
250 g Puderzucker
350 ml Kokosmilch
ca. 300 ml Doppelkorn (38 %)

Die Eigelbe in einen Mixer geben. Mit dem Nudelholz nochmal über den Puderzucker drüber rollen, weil da meist ein paar Klümpchen drin sind, dann auch in den Mixer geben. Kokosmilch und Vanillezucker dazu, auf hoher Stufe ca. 6 bis 8 Minuten mixen. Die Masse erwärmt sich dabei leicht. Macht aber nix, es wird dabei nicht so warm, daß es stockt. Dann den Doppelkorn einrühren und in ausgekochte und wieder abgekühlte Flaschen abfüllen. Deckel drauf und ab in den Kühlschrank, dort hält er sich ca. 4 Wochen.


Eierlikör mit Kokosmilch,
alles selbst gemacht


 absolut genialer Geschmack

Ohne Chemie und künstliche Aromen

Zum Wohl!

Er ist zwar recht dünnflüssig, das macht aber nichts, man bräuchte da nicht mal Waffelbecher, die kriegt man ja auch nicht umsonst. Eine herrliche Kokosnote hat der Eierlikör, nicht so scharf dank weniger prozentigem Doppelkorn. Und ich frage mich grade, warum man eigentlich so viel Wert auf eine dickliche Konsistenz legt, ist doch so viel besser zu händeln. Also Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden. Selbst wenn dieser Likör Anstalten machen würde, nachzudicken, wie es im Originalrezept zu lesen war, er hätte keine Chance, denn er ist in null komma nix weg. Der wird niemals vier Wochen alt. Ich muß mir also keine Sorgen machen, daß er verdirbt. Zum nächsten Stammtisch wird der bestimmt niedergemacht. 
Und ich hab mich nun auch endlich an das Thema Eierlikör heran gewagt. Wie ich mich kenne, werden da bestimmt noch ein paar Varianten folgen.

Aus dem von den Eiern übrig gebliebenen Eiweiß hab ich mit den Kokosresten, die beim Herstellen von Kokosmilch übrig bleiben, Kokosmakronen gemacht. Da muß ich aber noch bissel experimentieren, denn ich hatte zu viel Eiweiß und zu wenig Kokosraspel, da sind nur flache Kokostaler dabei rausgekommen. Aber selbst diese waren vom Geschmack her schon recht gut. Es gelingt eben nicht immer alles, was man anfängt. Grund genug, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Also bis bald
Eure Petra K.

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