Montag, 18. August 2014

Wiesenchampignons - es gibt sie noch

Gestern nachmittag haben wir einen kleinen Sonntagsspaziergang gemacht. Eigentlich wollte ich nur sehen, wie weit die Holunderbeeren sind, doch es wird wohl doch noch ca. 1 bis 2 Wochen dauern, bis sie erntereif sind.

Aber wie das eben so ist: Unverhofft kommt oft.

Wir laufen so auf dem Gehweg in Richtung Wald und plötzlich stehen da einige herrlich große Wiesenchampignons im Gras. Ich hab natürlich schnell geprüft, ob es auch keine Verwechslung mit dem Karbolegerling ist oder vielleicht gar mit dem Knollenblätterpilz aber nichts dergleichen, es waren Wiesenchampignons.

 

Fünf herrlich große Pilze. Solche Exemplare habe ich zuletzt in meiner Kindheit gesehen, es gab sie damals noch in Massen hinter unserem Haus. Da war eine große Wiese und auf dieser Wiese jedes Jahr die schönsten Wiesenchampignons. Doch als immer mehr mit Kunstdünger angefangen wurde, verschwanden sie nach und nach. Irgendwann gab es keinen einzigen Wiesenchampignon mehr.

Und nun finden wir sie wieder, einfach so, und das, obwohl wir schon jedes Jahr diesen Weg mehrfach gegangen sind, auch in der Pilzsaison. Wir haben noch nie welche gesehen. Umso größer unsere Freude. Die Natur ist eben doch stärker. Zwei haben wir stehen gelassen, die waren schon etwas angemaucht, sie können nun ihre Sporen streuen und dafür sorgen, daß es auch zukünftig hier wieder Wiesenchampignons gibt.

Doch die 3 guten Pilze haben wir mitgenommen. Daraus wurde unser gestriges Abendessen.

Ich hab die Pilze geputzt und geschnipselt, dann wurden in einer Pfanne einige gewürfelte Speckstückchen ausgelassen. Die in Würfel geschnittene Zwiebel wurde glasig angebraten, die Pilze dazugegeben und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Und weil es natürlich nicht die großen Pilzmengen waren, haben wir noch drei Eier verschlagen und in der Pilzmasse stocken lassen. Fertig war das Abendessen, was uns die Natur so unvermutet zukommen ließ.

Fazit: Ein Spaziergang in die Natur ist immer eine Erfahrung wert. Und manchmal hat man auch ein hervorragendes Essen davon.


 

Und daß es keine giftigen Pilze waren, das merkt Ihr schon, sonst könnte ich jetzt nicht diesen Post schreiben.

Vielleicht findet Ihr ja auch mal wieder Wiesenchampignons.
Viel Glück!

Guten Appetit!
Eure Petra K.




4 Kommentare:

  1. Hallo Petra, ich habe heute auch nach den Hollunderbeeren geschaut, ich denke nächste Woche oder übernachste sind sie soweit bei uns :) Ich freu mich über Deine Pilze, ich trau mich leider nicht zu sammeln, muss erstmal einen Pilz-Kurs machen. Viele Grüsse Bea

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Wenn man nur nach Rotkappen und Steinpilzen sucht - also Röhrlingen - (ist auch einfacher), dann kann eigentlich gar nichts schifflaufen. Es gibt zwar ein paar Röhrenpilze die nicht bekömmlich sind, aber die muss man erst mal finden. ;-)

      Löschen
    2. Nun ja, nicht alle guten und essbaren Pilze wachsen überall und zu jeder Zeit, es ist regional ganz unterschiedlich. Ein Pilz-Kurs ist schon zu empfehlen, wenn man die Pilze nicht bereits im Kindesalter von Pilzkundigen gezeigt bekommen hat. Ich hatte diesen Vorteil. Onkel Arthur hat mir da sehr viel gelehrt. Danke Onkel Arthur, wo immer Du auch jetzt bist. Vielleicht sitzt er ja auch aus Bequemlichkeit immer noch auf einer weichen weißen Wattebauschwolke und sieht zu, wenn ich in die Pilze gehe. Er weiß, daß ich immer nur die sammle, die ich kenne. Aber ich gebe zu, daß ich mir auch aus eigenem Interesse sehr viel selbst erlesen und nachrecherchiert habe, weil es mich schon immer interessiert hat. Es ist wie mit den Kräutern oder den Pflanzen im Allgemeinen: Alles ist an bestimmten Merkmalen zu erkennen. Auch die Pilze haben diese Merkmale, die sie unverwechselbar machen, man muß sich nur damit beschäftigen.

      LG Petra K.

      Löschen
    3. Ja, man hat so sein Örtchen. Und ich mache es auch so und lasse "schlechte" stehen, damit - wenn ich wieder komme - dort wieder frische Pilze vorzufinden sind. Meine Pilzlehrer waren u. a. auch mein Onkel, meine Großmutter sowie meine Mutter. Eben die hatte aber leider an diesem Wochenende Flickarbeiten zu leisten, konnte mich also zum Sammeln nicht begleiten. Herr Autodidakt durfte ergo zum Pilzesammeln mit zwei Hunden an der Leine (und alleine) losziehen - ist immer eine anspruchsvolle Nummer im Wald :D

      Löschen