Sonntag, 7. Oktober 2018

Ananassaft aus Fruchtresten selbst gemacht

Heute wäre der Tag der Republik, der ehemalige Nationalfeiertag, den wir jährlich zu DDR-Zeiten gefeiert haben oder notgedrungen feiern mußten. Und während damals für die obligatorische Militärparade jede DDR-Mark vorhanden war, sah es in den Konsum-Läden in Sachen Südfrüchte sehr bescheiden aus. Unter dem Ladentisch bekam man, beste Beziehungen vorausgesetzt, schon mal 1-2 Bananen pro Person, nimmt man aber mal die Ananas her, dann hörte es da schon auf. Selbst die Konserven waren Mangelware.

Militärparaden gibt es nicht mehr, die DDR auch nicht mehr und ich will sie auch nicht zurück haben.
Südfrüchte & Co. gibt es inzwischen so viele, daß sich die Regale in den Supermärkten regelrecht verbiegen. Nur, daß eben in der heutigen Zeit für vieles, was es gibt, kein Geld mehr übrig ist, auch wenn das die Meisten nur höchst ungern offen zugeben und sich selbst lieber, den Supermarktregalen gleich, bis zum Äußersten verbiegen, nur um sich selbst und Anderen zu beweisen: Man hat und man kann! Was für eine Heuchelei, um das EGO zu bedienen...

Aber egal! Wird schon noch! Ich bediene mein EGO nur noch höchst selten. Und weil das so ist, gebe ich gerne zu, daß ich kein Geld habe und dadurch ein ganz neues Leben angefangen habe, Prioritäten neu gesetzt und Alternativen gesucht. Das kann sehr erfüllend sein.

Zu diesen Prioritäten gehört es auch, aus allem, was da ist, das Beste und das Meiste zu machen, nachhaltig zu wirtschaften. Und daß die Ergebnisse dessen nicht schlechter sein müssen, wenn nicht sogar viel besser, als das, was man im Laden zu kaufen bekommt, das versuche ich hier auf diesem Blog auszudrücken.

Heute geht es um die Ananas, um den Bogen über die Einleitung mal wieder zum Thema zu bringen.

Wenn man eine rohe Ananas essen will, dann wird jeder wissen, wieviel Fruchtreste dabei übrig bleiben. Mir kam neulich, als uns die Schwiegereltern mal wieder eine solche Frucht mitbrachten, die Idee, aus den Resten einen Saft anzusetzen, so, wie ich das auch z.Bsp. beim Kürbis mache. Ich war überrascht, wie gut so ein "Reste-Saft" schmecken kann.


Das waren die Zutaten für unseren Ananassaft:

Schalen-Reste und Strunk von einer Ananas
ca. 1,5 bis 2 Liter Wasser (ergibt nach der Kochzeit ca. 0,5 Liter Sud)

ca. 1-2 EL Zucker (je nach persönlicher Vorliebe)
1 Pckg. Vanillezucker
ca. 1 TL Zitronensäuregranulat (je nach gewünschter Säure)
1-2 Prisen gem. Zimt
1 Prise gem. Sternanis
1 Prise gem. Kardamom

Die Schalen und sonstige Fruchtreste in einen Topf geben, mit Wasser auffüllen und ca. 1 Stunde leicht köcheln lassen. Dann den Herd abschalten und ca. 12 Stunden durchziehen lassen. Optimaler Weise wäre es natürlich am besten, wenn man eine Art Rocket Stove hätte, damit man die Stromkosten sparen kann.
Den Sud dann durch ein Tuch abfiltern, den Sud dabei auffangen, die weich gekochten Fruchtreste noch etwas ausdrücken.
Zucker und Gewürze zugeben, nochmal kurz aufkochen, in eine saubere, sterilisierte Flasche füllen oder einfach im Kühlschrank aufbewahren, wenn man den Saft gleich trinken möchte.


Fruchtreste der Ananas als Saftansatz 


feinster Ananassaft,
hergestellt aus den Fruchtresten einer frischen Ananas

Dafür, daß der Saft nur aus Resten gemacht wurde, schmeckt er sehr "ananassig". Hätte ich gar nicht gedacht. Und so habe ich auch das, was sonst üblicher Weise ungenutzt auf dem Kompost oder gar im Müll landet, noch in ein Schmeckerchen umgewandelt. Und nun haben wir neben köstlichem Ananas"fleisch" auch noch einen guten Saft, der garantiert nicht alt wird. So soll es sein!

PS: Ein bisschen Küchenspielerei hab ich mir auch wieder gegönnt und den grünen Schopf der Ananas zur Bewurzelung in ein Wasserglas gestellt. Mal sehen, ob das was wird, soll ja angeblich ganz einfach sein, was jedoch von so Manchem, der es ausprobiert hat, widerlegt wurde.


Ananasschopf zur Bewurzelung im Wasserglas

Probieren geht über studieren!

Also bis bald
Eure Petra K.

Nachtrag 27.10.2018:
Den Ananasschopf habe ich in den Komposter entsorgt, er hat nur noch gemüffelt, obwohl ich alle paar Tage das Wasser erneuert habe. Was soll´s, sollte nicht sein... Hatten also doch diejenigen recht, die schon solche Erfahrungen gemacht haben und der Meinung sind, daß das in unseren Breiten nix wird. Egal, das Leben geht weiter...

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