Dienstag, 4. August 2015

Mahoniensaft selbst gemacht

In unserer Umgebung wuchern die Mahonienbüsche. Die Waldbesitzer haben ihre liebe Not mit ihnen, um sie einzudämmen. Ich liebe sie, weil sie im Frühling herrlich blühen und im Sommer schöne blau bereifte Beeren tragen, die man gut verarbeiten kann. Ich habe schon Mahoniengelee gemacht, der uns sehr gut geschmeckt hat. Nun hab ich auch mal Saft daraus hergestellt. Ich sage Euch, das ist vielleicht ein Schmeckerchen.

Das sind die Zutaten:

1 Wassereimer voll Mahoniebeeren (10-Liter-Eimer)
Wasser (bis die Beeren im Topf fast bedeckt sind)

5 Liter ausgekochter Mahonie-Beerensud
900 g Zucker
30 g Zitronensäure
ca. 30 g Vanillezucker
ca. ¼  TL gem. Zimt
ca. ¼  TL gem. Sternanis
1-2 Prisen ger. Muskat
2 Prisen gem. Kardamom

Und so hab ich den Saft hergestellt:

Die Beeren waschen, in einen großen Topf geben, knapp mit Wasser aufgießen. Das Wasser sollte die Beeren nicht überdecken, weil es sonst zu wäßrig werden würde, also lieber etwas weniger Wasser, umso kräftiger ist der Geschmack. Man muß auch die Beeren nicht zwangsläufig von den Stielen befreien, die können mit gekocht werden. Das schadet nicht, erspart aber viel Arbeit.
Die Beeren mit dem Wasser ca. 60 Minuten köcheln lassen, dann vom Herd ziehen und ca. 12 Stunden den Sud mit den gekochten Beeren ziehen lassen. Dann durch ein feines Sieb geben und abtropfen lassen.
Den Zucker, die Gewürze in den Sud geben und unter Rühren, damit sich der Zucker und die Zitronensäure auflösen, aufkochen.

In der Zwischenzeit die Flaschen, ggf. Twist-off-Deckel sterilisieren oder die Gummistopfen sehr heiß auswaschen, dabei bitte KEIN Spülmittel benutzen.
Wenn der Sud kocht, die sterilisierten Flaschen, die auf einem feucht-warmen Tuch stehen, füllen. Gummistopfen draufziehen oder bei Twist-off-Flaschen die sterilisierten Deckel fest zuschrauben und abkühlen lassen. Etikett mit dem Namen des Saftes und Datum vermerken. Fertig ist ein sehr leckerer Wildbeeren-Saft.

Man sollte nicht zuviel davon trinken. Empfindliche Menschen bekommen, wenn man den Schriften Glauben schenken will, bei Überdosierung Bauchgrummeln. Wir haben davon noch nichts gemerkt, weder beim Saft, noch beim Gelee auf dem Frühstücksbrötchen aber so gierig sind wir ja auch nicht, daß wir es übertreiben mit den leckeren Sachen.
Ich hab gestern abend mal einen kleinen Schuß in meine Weinschorle gegeben, man war das fruchtig-lecker. Ist geschmacklich ein Zwischending zwischen schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren und Holunderbeeren. TOTAL LECKER! Zumindest, wenn man diese Früchte mag. Ich mag sie ganz besonders gern, dieses fruchtig-herb-süße Aroma von dem Mahoniensaft ist toll.


 So schön blühen die Mahonienbüsche im Frühling


Die Beeren werden gekocht, der danach abgefilterte Saft gewürzt.
Man muß die Beeren nicht unbedingt so penibel abzuppeln,
hab ich nur beim ersten Mal gemacht, später nicht mehr, funktioniert auch so und geht schneller.



kochend heiß in Flaschen abfüllen und
auskühlen lassen

Fertig ist ein super leckerer Wildbeeren-Saft!

Bei der Menge an Beeren, die es hier gibt, könnten ganze Landsmannschaften mit Saft versorgt werden. Da sieht man wieder mal, daß die Natur doch sehr spendabel ist und wir dafür nicht einen Finger krumm machen müssen. Und das ist vorallem ein Saft, den es im Laden wahrscheinlich nirgendwo gibt. Man hat also etwas ganz Besonderes und es ist wirklich nicht soooo viel Arbeit.

Also bis bald
Eure Petra K.
Mir ist, als wäre jede Beere
Ein Born der Lebensfreudigkeit,
Als gäbe sie die große Lehre:
Gedulde dich, es kommt die Zeit!

Wie durch Millionen Sonnenstrahlen,
Die uns nur tagelang gestreift,
Mit Saft sich füllten unsere Schalen,
Bis wir zur süßen Frucht gereift.

So wird trotz allem welken Laube
Durch freier Seelen Sonnenglut
Der Menschheit volle Wundertraube
Erst in Erkenntnis reif und gut.
(Richard Zoozmann (1863 - 1934), deutscher Schriftsteller, Zitatesammler »Zitatenschatz der Weltliteratur« und Übersetzer)
 

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