Dienstag, 25. August 2015

"Kühlschrank" ohne Strom

Sicher habt Ihr schon mal geprüft, woher der Wind kommt. Man feuchtet den Finger an und hält ihn in die Luft. Dort, wo es am Finger kalt wird, dort kommt der Wind her. Es ist das Prinzip der Verdunstungskälte.

Genau so funktioniert auch der "Kühlschrank" ohne Strom. Er kann sehr nützlich sein, wenn man mal einen Stromausfall hat, und das vielleicht noch im Hochsommer. Da schmilzt dann die Butter vor sich hin und man kann nichts dagegen tun, wenn der richtige Kühlschrank nicht mehr kühlt, denn ohne Strom gibts keine Kälte im Kühlschrank.

Kaum vorstellbar, wie man das früher gemacht hat, als es noch keine Kühlschränke gab. Es gab Zeiten, wo man sich Eisblöcke liefern ließ. Die sich ergießende Suppe, wenn er nach und nach schmilzt, möchte ich wohl eher nicht haben.

Es gab aber in meinem Freundeskreis auch Familien, die hatten ein sogenanntes Wasserhäuschen. Das stand mitten im Garten. Dort kam aus einem Hahn ständig Quellwasser geflossen, natürlich funktionierte das auch ohne Pumpe, es stand einfach etwas tiefergesetzt, man mußte also ein paar Stufen hinuntersteigen, um da rein zu kommen. Eine andere Freundin hatte dieses Wasserhäuschen an der Nordseite in ihrem Hausflur. Ein großer gemauerter Bottich und da floß auch stetig das Quellwasser hinein und am Überlauf wieder hinaus. Eine Tür davor, dann war es auch im Hausflur nicht so kalt und im Wasserhäuschen blieb es kalt, was ja gewünscht war.

Ich kann Euch sagen, in diesen Wasserhäuschen war eine soooo gute Luft drin, frisch, sauber, total angenehm und auf den Bottichen stand dann die Butter, Wurst und was man eben noch so alles kühlen mußte. Es gab überhaupt keinen Grund für diese Familien, sich einen Kühlschrank anzuschaffen, wo sie auch noch Stromgeld dafür zahlen mußten, das Quellwasser lief Sommer wie Winter und kostete keinen Pfennig. Was gäbe ich drum, eine Immobilie zu haben, die über solche "altmodischen" Annehmlichkeiten verfügen würde.

Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten, Produkte ohne Strom kühl zu lagern. Man nehme zwei große Tontöpfe. Einer muß etwas größer sein, als der andere, also ineinander stapelbar.
Man nimmt den größeren Topf, gibt ein paar Centimeter Sand auf den Boden, stellt dann den kleineren Topf drauf und verfüllt stark verdichtet den Zwischenraum zum größeren Topf auch wieder mit Sand. Dieser Sand wird mit Wasser angefeuchtet und man stellt diese Töpfe so in den Wind. Die Verdunstungskälte des Windes sorgt dafür, daß es im Inneren des kleineren Topfes richtig kalt wird. So kann man alles kühl halten. Ein Tuch über den Topf gelegt und die Sache funktioniert. Und wenn das sogar in Afrika funktioniert, dann funktioniert das hier auch.

Ihr seht, es geht auch ohne Kühlschrank, man muß eben nur nach Alternativen suchen. Und nun überlegt mal, daß der Kühlschrank rund um die Uhr Strom verbraucht. 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Wißt Ihr, was da zusammenkommt? Das geht richtig ins Geld. Aber gut zu wissen, daß es auch anders geht und sei es nur für den Fall, daß es mal einen Stromausfall über längere Zeit gibt. Besser, als alles wegzuschmeißen wäre da sicher die Investition in zwei Tontöpfe oder mal der Gedanke, ein Wasserhäuschen zu bauen, wer die Möglichkeiten dazu hat. Man sollte vorbereitet sein!

Hier sieht man das Prinzip mit den Tontöpfen als "Kühlschrank":
http://madre-tierra.jimdo.com/k%C3%BChlschrank-k%C3%BChlen-ohne-strom/

http://www.genialetricks.de/kuehlschrank-zum-selberbauen/

Von einem alten Wasserhäuschen hab ich leider keine Bilder mehr aber die Bastler und Heimwerker wissen sicher etwas damit anzufangen.

Und wie es noch einfacher geht, seht Ihr hier:
https://www.youtube.com/watch?v=TMvGisOchlA&feature=youtu.be&html5=1

Wem es schon ausreichend wäre, im Kühlschrank den Stromverbrauch zu reduzieren, dem sei empfohlen, ein kleines verschließbares Gefäß mit Wasser zu befüllen, dieses in den Gefrierschrank zu stellen bis das Wasser gefroren ist, dann ab in den Kühlschrank damit und schon summt der Kühlschrank nur noch seltenst. Wenn das Wasser wieder aufgetaut ist, wieder ab in den Frost und die Prozedur von vorn... Funktioniert bei mir ganz prima!


Also bis bald
Eure

  Wenn´s kühl wird, finden´s viele nicht mehr cool
( Walter Ludin (*1945), Schweizer Journalist, Redakteur, Aphoristiker und Buchautor, Mitglied des franziskanischen Ordens der Kapuziner)   


2 Kommentare:

  1. Hm, mir fällt da nur der Keller ein oder ein feuchtes Tuch um die Sachen wickeln und ab damit in den dunkelsten, kühlsten Raum.

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  2. Ich nehme im Hochsommer immer eine speziell isolierte Stoff-Kühltasche mit ins Zelt. Selbst ohne Akkus kann man damit die Milch, die man abends gekauft hat noch bis zum nächsten Abend verwenden. Dann ist aber auch Ende. Käse schmilzt zwar tagsüber etwas, doch abends wird das dann wieder etwas kühler, auch Dauerwurst hält sich darin gut.
    Fleisch würde ich ebenfalls gleich garen und dann gekocht oder gebraten mehrere Tage aufheben. Das ist sicherer. Steaks schmecken auch kalt.

    Von Solarbetriebenen Anlagen würde ich abraten. 1. Sind die noch nicht ausgereift und bringen oft nicht die Leistung, die man sich erhofft (mein Solarlader schafft noch nicht mal richtig das Handy) und 2. ist das ganze wieder tierisch schwer, wenn halbwegs einsatzfähi

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