Die Erdbeerzeit geht langsam dem Ende zu. Sie war ja auch in diesem Jahr nicht lang, denn der Hagel hat keine große Ernte zugelassen. Nun müssen wir aus dem, was wir haben, das Beste machen. Erdbeermarmelade hatte ich im letzten Jahr zur Genüge gemacht. Da sind noch einige Gläser da. Also auf zu neuen Ufern, wie man so schön sagt.
Ich hatte mir für dieses Jahr vorgenommen, Erdbeersirup zu machen. Hatte ich noch nie gemacht, weil ich immer zu wenig Erdbeeren hatte, um auch noch Sirup daraus zu kriegen. Und bei mir müssen ja auch immer gleich Jahresproduktionen gemacht werden, damit sich die Arbeit und das Gematsche auch lohnt.
In diesem Jahr gibt es wenig große Erdbeeren, weil einfach wieder mal das Wasser von oben gefehlt hat. Wir leben eben in einem "Wüstengebiet". Jedes Jahr das Gleiche, immer zu wenig Regen und wenn er mal kommt, dann in Massen und alles will verfaulen.
Ich hab dieses Jahr nach der längeren Regenzeit, die wir vor ein paar Wochen hatten, die Blätter der Erdbeeren gleich abgeschnitten, damit die Sonne wieder ran kann. So hab ich den größten Teil, der sonst noch verfault wäre, doch noch retten können.
Doch was macht man mit Minierdbeeren? "Erdbeerknietsch" - so nennen wir das, wenn man Erdbeeren mit dem Kartoffelstampfer zermatscht und Milch und Zucker zugibt. Es schmeckt einfach göttlich und ich habe das auch zwei Tage lang genossen.
Den Erdbeersirup habe ich jedoch nicht aus dem Blickwinkel verloren, der mußte dieses Jahr sein. Und gestern war es soweit. Und wenn ich gewußt hätte, wie lecker der ist, hätte ich gern noch mehr gemacht aber nun sind die Beeren bald alle. Nur noch ein paar kleine Dingerchen aber genau richtig für Sirup. Da kommt es nicht drauf an, ob sie groß oder klein sind, sie werden eh zerstampft.
Das sind die Zutaten:
500 ml Wasser
500 Gramm Erdbeeren
600 Gramm Zucker (brauner Rohrzucker bringt einen stärkeren Geschmack als weißer Zucker)
Schalen von 2 Bio-Zitronen
20 Gramm Zitronensäure
15 Stengel Pfefferminze (je ca. 20 cm lang), man kann auch Melisse nehmen oder Beides
Und so wird´s gemacht:
Wasser mit Zucker, Zitronensäure und den gewaschenen Zitronenschalen zum Kochen bringen, dabei immer mal umrühren, damit sich der Zucker und die Zitronensäure auflösen und die Zitronenschalen ihr Aroma abgeben können.
In der Zwischenzeit die Erdbeeren säubern, die grünen Teile entfernen, dann die Beeren mit einem Kartoffelstampfer zerstampfen bis keine großen Erdbeerstückchen mehr zu sehen sind, es muß eine breiige Masse sein.
Die Pfefferminzstängel waschen und die Blättchen vom Stengel ziehen. Das geht am Besten, wenn man den Stängel fast am oberen Ende festhält und mit der anderen Hand die Blättchen von oben nach unten abzieht. Das geht ganz einfach.
Wenn das Wasser mit dem Zucker, der Zitronensäure und den Zitronenschalen kocht, abschalten, Topf von der Herdplatte ziehen.
Die Erdbeermasse und die Pfefferminzblättchen zugeben und umrühren.
Diese Masse nun erkalten lassen und ca. 12 Stunden an einem kühlen Ort ziehen lassen, dabei immer mal umrühren.
Dann die Masse durch ein Geschirrtuch abseihen und auspressen. Den so gewonnenen Sirup aufkochen und in saubere, heiß gespülte Flaschen füllen (kein Spülmittel benutzen). Damit die Flaschen beim Einfüllen nicht platzen, diese immer auf einem heißen, feuchten Tuch stellen. Den oberen Flaschenrand nach dem Einfüllen mit einem heißen, sauberen Lappen nochmals entlangfahren, um den Rand zu säubern, falls etwas gekleckert wurde. Dabei wirklich auf peinlichste Sauberkeit achten, sonst gehen die Flaschen wieder auf und die Arbeit war umsonst.
Die Flaschen entweder mit Gummistopfen oder, wie ich es hatte, mit Twist Off Deckel verschließen. Auf einem Holzbrettchen auskühlen lassen. Wenn sie ausgekühlt sind, noch ein Etikett mit dem Namen des Sirup und dem Datum draufkleben, fertig ist ein sehr guter und feiner Erdbeer-Sirup, der durch den Minzgeschmack eine schöne frische Note bekommt. Genau richtig für einen heißen Sommer.
Ich habe aus den Zutaten etwas mehr als 1 Liter Sirup gewonnen. Das ist für meine sonstigen Größenordnungen viel zu wenig, was unseren Jahresbedarf betrifft. Wenn ich wieder mal Erdbeerüberschuß habe, werde ich auf jeden Fall mehr davon machen aber zum Probieren war es die richtige Menge.
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