Da in unserem Garten die Pfefferminze regelrecht gewuchert ist, und das macht sie jedes Jahr, war es wieder mal an der Zeit, Pfefferminze zu verarbeiten. Als Teezutat trocknen, das kann ich auch noch machen, wenn es die letzten Reste Pfefferminze gibt, denn momentan habe ich noch getrocknete Minze. Im Frost hatte ich noch Zitronenschalen, die ich ja das ganze Jahr über sammle, wenn ich Zitrone für meinen Frühstückskräutertee auspresse. Ingwer war auch noch da, denn auch der darf für meinen Tee nicht fehlen. Und so war es an der Zeit, mal wieder eine neue Sirupvariante auszuprobieren. Und weil es etwas Neues sein sollte, habe ich mal Limetten gekauft, weil ich eigentlich gar nicht so richtig wußte, wie die schmecken. Ich hatte sie noch nie gebraucht und deshalb auch nie gekauft. Jetzt war es an der Zeit. Und weil ich ganz zuversichtlich war, daß das was Gutes wird, hab ich mal wieder den Sirup in Größenordnungen einer Jahresproduktion angesetzt.
Hier sind die Zutaten:
10 Liter Wasser
9 Kilo Zucker
Schalen von 4 Bio-Zitronen (gewaschen)
8 Limetten (gewaschen)
250 g Zitronensäure
ca. 100 Gramm gewaschenen Bio-Ingwer (wer es in Richtung Ginger Ale möchte, kann auch mehr nehmen)
ca. 100 Stängel Pfefferminze - die Blätter davon (pro Stängel ca. 20 cm Länge), wer es sehr minzig mag, sollte bis zur doppelten Menge mehr nehmen
Und so hab ich es zubereitet:
Das Wasser jeweils zur Hälfte in zwei große 10 Liter-Töpfe aufteilen. Auch den Zucker und die Zitronensäure, den in Scheiben geschnittenen Ingwer (mit Schale), die Zitronenschalen und die in Scheiben geschnittenen Limetten je zur Hälfte in das Wasser der beiden Töpfe geben, unter Rühren zum Kochen bringen, damit sich der Zucker und die Zitronensäure auflösen und die Zitronenschalen und die Limetten auskochen können.
Während sich der Sud erwärmt, die Pfefferminze waschen, abtropfen lassen, dann die Blättchen von den Stängeln von oben nach unten abstreifen oder ganz einfach die ganzen Stängel in kleinere Stücke schneiden.
Den Sud ca. 5 min. köcheln lassen (Herdplatte kann da schon abgeschalten werden), dann die Pfefferminze zugeben und den Sud abkühlen lassen, ca. 12 Std. abgedeckt in einem kühlen Raum ziehen lassen.
Mit einer Schöpfkelle die Zitronenstückchen, die Limettenscheiben, den Ingwer und die Pfefferminze weitestgehend aus dem Sud herausfischen, dann den Sud durch ein sehr feinmaschiges Sieb filtern (man kann auch ein Geschirrtuch in das Sieb legen).
Den Sirup nochmals aufkochen und in heiße, saubere Flaschen füllen (nicht mit Spülmittel arbeiten). Damit die Flaschen beim Einfüllen nicht platzen, immer unter der Flasche ein warm-feuchtes Tuch legen.
Gummistopfen über den Flaschenhals stülpen und auf Holzbrettchen oder dem Herdrost auskühlen lassen.
Etikett mit dem Namen des Sirups und dem Datum versehen und fertig ist ein leicht herb- und zitroniger Sirup mit einer schönen Pfefferminznote.
Genau richtig für heiße Sommertage.
Dieser Sirup schmeckt auch ganz lecker als Zitronensirup, wenn man keine Minze hat oder gerne Zitronenlimonade trinkt. Man kann sich mit der Sirup-Produktion die ganze Flaschenschlepperei ersparen und zusätzlich ist es auch spottbillig, sich auf diesem Wege die eigenen Getränke zu bereiten.
Ich habe aus dieser Menge etwas mehr als 14 Liter Sirup gewonnen, da kommt man eine ganze Weile hin und kann sich das Geld für Supermarktlimonade sparen. Und: Man weiß, was drin ist!
Damit ich mir den Kleber für die Etiketten sparen kann, habe ich diesmal Mehlkleister genommen, denn in den Mengen, wie ich für uns alles selber zubereite, braucht man sehr viele Klebestifte. Somit gehört mit Hinblick auf meinem Konsumboykott der Klebestift auf den Prüfstand der Alternativsuche. Die Alternative Mehlkleister entsprang meiner Erinnerung an die Kindergartenzeit. Dort haben wir zum Basteln generell mit Mehlkleister gearbeitet. Keine Chemie, schnell zubereitet und man kann auch mal den Finger ablecken.
Einfach einen Teelöffel Mehl in eine kleine Schüssel geben, mit einer kleinen Menge Wasser zu einem dicken Brei verrühren, bis keine Klümpchen mehr drin sind. Es muß eine dickflüssige Masse sein. Mit diesem Kleister dann die Etiketten an den Rändern einreiben und auf der Flasche festdrücken. Das Einreiben des Kleisters kann man mit einem feinen Pinsel machen oder auch ganz einfach mit dem Finger.
Achtung: Das funktioniert nur auf Flaschen, wo noch ein altes Papieretikett drauf ist. Bei Flaschen, wo das bisherige Etikett schon abgewaschen ist, hält es nicht und fällt nach dem Trocknen ab.
Wenn noch etwas Kleister übrig ist, ein paar Krümel Salz dazugeben und einfach aufessen...
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