Ich hatte den Topf auf unserem Balkon stehen, damit die Blätter von der Gartenerde nicht so schmutzig werden, wenn es mal regnet. Der Plan ging auf. Immer, wenn ich auf dem Balkon war, gings erstmal in Richtung Ananassalbei, etwas an den Blättern reiben und den Duft, der an den Fingern war, zu schnüffeln. Ein himmlischer Duft nach Ananas.
Tee hab ich nur einmal davon gemacht. Das Geschmacksergebnis war nicht so, daß ich es hätte öfters machen wollen. Ich weiß ja nicht, wieviel Blätter ich hätte zusätzlich noch nehmen sollen aber ich wollte auch nicht den ganzen Strauch beernten, nur um mal eine Tasse Tee trinken zu können.
Damit sich die Pflanze schön ausbreitet und immer weiter verzweigt, hab ich auch immer schön die Spitzen abgeknipst und das hat tadellos funktioniert, ist ein schöner Busch geworden.
Doch irgendwann war die Balkonsaison zu Ende und der Ananassalbei fristete sein Dasein ohne weitere Beachtung. Vor ein paar Tagen hab ich mich mit einem schlechten Gewissen an ihn erinnert. Ich dachte, den hol ich mal lieber rein, kann ja auch mal schnell Frost kommen, schließlich haben wir Mitte November.
Und als ob er nur darauf gewartet hätte, daß er in Ruhe gelassen wurde, hat er in der Nichtbeachtungsphase herrliche Blüten angesetzt. Und das Mitte November. Ich sag ja: versteh einer dieses Gartenjahr.
Aber jetzt freu ich mich über diese grazilen Blüten, auch wenn ich kaum Tee von den Blättern gemacht habe. Ich werde mir bestimmt keinen Ananassalbei wieder kaufen, ich werde mich aber immer wieder gern an den Duft der Blätter und an diese herrlichen Blüten erinnern.
Also bis bald
Eure Petra K.
Wenn Liebe ein Duft ist, so ist die Blume, die ihn verströmt, die schönste der Schöpfung
(Alfred de Musset (1810 - 1857), französischer Dichter, Novellist und Dramatiker)
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