Weihnachtszeit ist Orangenzeit. Sicher, es gibt sie das ganze Jahr über im Laden zu kaufen aber ich finde, nur zur Weihnachtszeit haben sie den absolut besten Geschmack, süß und fruchtig. Und deshalb kaufen wir auch nur in der Weihnachtszeit Orangen und dann natürlich auch nur die guten Navelorangen. Außerdem bin ich grundsätzlich der Meinung, daß man sich das Besondere nur schafft, indem man es nicht ständig zur Verfügung hat. So kann man sich auf etwas freuen und damit ist es dann etwas Besonderes.
Wie war es denn früher, wenn in der Weihnachtszeit das lang ersehnte Westpaket kam? Dieser ganz spezielle Duft, wenn man das Paket geöffnet hat. Ein Duft von Kaffee, Kaugummikugeln und vorallem von Orangenduft. Ein Traum war das. Wer riecht denn heute noch Kaugummiduft? Damals war es etwas Besonderes. Und ein bisschen von dieser Vorfreude möchte ich mir erhalten und das heißt: Orangen gibt es nur in der Weihnachtszeit - und schon schwelgt man in der guten alten Zeit (die natürlich auch nicht immer gut und lustig war).
Letzte Woche hatten wir ein Netz mit Orangen gekauft, gestern hab ich festgestellt, daß ein paar davon schon schlabberig wurden, also die Schale schon nicht mehr so fest war. Die mußten vertan werden. Aber deshalb gleich mehrere Orangen auf einmal essen? Nein, da mußte eine andere Lösung her. Erst kam mir die Idee, einen Orangenkuchen zu backen. Doch der Gefrierschrank ist voll, die Weihnachtsgans wartet auf ihren Einsatz, vorher geht in den Gefrierschrank nichts mehr rein und wenn ich Kuchen backe, dann schaffen wir den auch nicht sofort aufzuessen, ein Teil muß da immer eingefrostet werden. Was nun, sprach Zeus. Ich hatte DIE Idee:
Also hab ich das weltweite Web aufgemacht, mir verschiedene Rezepte durchgelesen und bei jedem festgestellt, daß da irgendwas fehlt. Da hieß es: selber probieren bis es schmeckt und die Gewürze nach unserem Geschmack darin versenken. Mehr als schief gehen kann es nicht und deshalb hab ich erstmal nur eine kleine Menge angesetzt. Ich glaube, das war ein fataler Fehler, der Ansatz ist jetzt schon absolut köstlich.
Das waren die Zutaten für unseren Orangenlikör:
3 große Orangen
150 g brauner Rohrzucker
3 Pckg. Vanillezucker
4 Gewürznelken
½ TL Zitronensäure
½ TL gem. Zimt
¼ TL gem. Sternanis
1 Prise gem. Ingwer
1 Prise Kardamom
1 Prise gem. Koriander
450 ml Doppelkorn (38%)
Und so hab ich den Likör-Ansatz zubereitet:
Die Orangen heiß abwaschen, wenn eine Wachsschicht drauf ist, muß mit Spüli geschrubbt und danach gründlich mit klarem Wasser abgewaschen werden. Mit einem Sparschäler von der Schale Zesten abschälen, so daß die weiße Schicht nicht mit dran ist, die ist bitter. Die Orangen dann mindestens vierteln und das Fruchtfleisch herausschneiden, so daß auch wieder die bittere weiße Schicht weg bleibt. Die Fruchtsstückchen samt dem dabei anfallenden Saft in ein großes, verschließbares Glas geben (ich hatte ein 3-Liter-Einweckglas). Den Zucker und die Gewürze hinzugeben, umrühren und das Glas verschließen. Das Ganze nun mindestens 14 Tage an einen kühlen Platz stellen und täglich schütteln oder umrühren. Dann gut abfiltern und weitere zwei Monate in der Flasche reifen lassen. Je länger der Likör reift, umso besser schmeckt er.
Nachtrag 07.01.2017:
Der Orangenlikör roch wunderbar fruchtig, war jedoch im Geschmack etwas bitter. Deshalb hab ich nochmal Likör angesetzt, ohne Schalen mit zu verwenden. Der etwas bittere Geschmack war zwar nicht unangenehm, hatte etwas von Bergamotte-Note aber ich mag dann doch lieber den süßeren Geschmack. Mal sehen, wie der Likör ohne Schalen schmeckt. Ich hab beim neuen Ansatz auch bis auf die Nelken alles an Gewürzen weggelassen. In 2 Wochen werde ich berichten, wie diese Variante schmeckt.
Nachtrag 01.02.2017:
Der etwas bittere Likör hat nun längere Zeit durchgezogen und plötzlich ist er auch gar nicht mehr so bitter, er ist gut geworden, allerdings ausbaufähig.
Der neue Ansatz ohne O-Schalen und mit weniger Gewürzen zieht noch durch. Ihr müßt also noch etwas auf das Ergebnis warten.
Nachtrag 07.12.2018:
Zum Backen war der zweite Ansatz wunderbar geeignet, aber so ganz hat es auch dieser Likör nicht in meine Bestsellerliste geschafft. Ich glaube, nur gepreßten Saft zu verwenden und dann mit etwas Vanillezucker, Rohrzucker, Doppelkorn u. evtl. 1-2 Tage mal eine Zimtstange reinlegen, ist vielleicht doch dem Geschmack zuträglicher. Ich muß da noch mal etwas probieren. Vielleicht braucht ein Orangenlikör gar nicht so viele Gewürze wie oben im Rezept angegeben. Wird schon noch!
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Wie war es denn früher, wenn in der Weihnachtszeit das lang ersehnte Westpaket kam? Dieser ganz spezielle Duft, wenn man das Paket geöffnet hat. Ein Duft von Kaffee, Kaugummikugeln und vorallem von Orangenduft. Ein Traum war das. Wer riecht denn heute noch Kaugummiduft? Damals war es etwas Besonderes. Und ein bisschen von dieser Vorfreude möchte ich mir erhalten und das heißt: Orangen gibt es nur in der Weihnachtszeit - und schon schwelgt man in der guten alten Zeit (die natürlich auch nicht immer gut und lustig war).
Letzte Woche hatten wir ein Netz mit Orangen gekauft, gestern hab ich festgestellt, daß ein paar davon schon schlabberig wurden, also die Schale schon nicht mehr so fest war. Die mußten vertan werden. Aber deshalb gleich mehrere Orangen auf einmal essen? Nein, da mußte eine andere Lösung her. Erst kam mir die Idee, einen Orangenkuchen zu backen. Doch der Gefrierschrank ist voll, die Weihnachtsgans wartet auf ihren Einsatz, vorher geht in den Gefrierschrank nichts mehr rein und wenn ich Kuchen backe, dann schaffen wir den auch nicht sofort aufzuessen, ein Teil muß da immer eingefrostet werden. Was nun, sprach Zeus. Ich hatte DIE Idee:
Orangenlikör
Also hab ich das weltweite Web aufgemacht, mir verschiedene Rezepte durchgelesen und bei jedem festgestellt, daß da irgendwas fehlt. Da hieß es: selber probieren bis es schmeckt und die Gewürze nach unserem Geschmack darin versenken. Mehr als schief gehen kann es nicht und deshalb hab ich erstmal nur eine kleine Menge angesetzt. Ich glaube, das war ein fataler Fehler, der Ansatz ist jetzt schon absolut köstlich.
Das waren die Zutaten für unseren Orangenlikör:
3 große Orangen
150 g brauner Rohrzucker
3 Pckg. Vanillezucker
4 Gewürznelken
½ TL Zitronensäure
½ TL gem. Zimt
¼ TL gem. Sternanis
1 Prise gem. Ingwer
1 Prise Kardamom
1 Prise gem. Koriander
450 ml Doppelkorn (38%)
Und so hab ich den Likör-Ansatz zubereitet:
Die Orangen heiß abwaschen, wenn eine Wachsschicht drauf ist, muß mit Spüli geschrubbt und danach gründlich mit klarem Wasser abgewaschen werden. Mit einem Sparschäler von der Schale Zesten abschälen, so daß die weiße Schicht nicht mit dran ist, die ist bitter. Die Orangen dann mindestens vierteln und das Fruchtfleisch herausschneiden, so daß auch wieder die bittere weiße Schicht weg bleibt. Die Fruchtsstückchen samt dem dabei anfallenden Saft in ein großes, verschließbares Glas geben (ich hatte ein 3-Liter-Einweckglas). Den Zucker und die Gewürze hinzugeben, umrühren und das Glas verschließen. Das Ganze nun mindestens 14 Tage an einen kühlen Platz stellen und täglich schütteln oder umrühren. Dann gut abfiltern und weitere zwei Monate in der Flasche reifen lassen. Je länger der Likör reift, umso besser schmeckt er.
Ansatz von Orangenlikör
Soooo lecker!
Warum kommt einem eigentlich erst kurz vor Weihnachten so eine Idee? Das wäre der perfekte Weihnachtslikör geworden, wenn ich ihn schon eher angesetzt hätte. Na ja, im nächsten Jahr fang ich früher an und ich bin mir sicher, daß ich dann auch in "Großproduktion" gehe, unsere Stammtischler freuen sich ja immer über neue Kostproben.
Für einen guten Likör braucht man bestimmt nicht unbedingt die besten (und teuersten) Orangen, da tun es bestimmt auch die preiswerteren. Eine Flasche Doppelkorn kostet ca. 5 Euro, davon kann man eine ganze Menge Likör machen. Preislich kommt man damit sehr viel besser, als wenn man Likör kauft. Man weiß, was drin ist, hat die Garantie, daß keine nach Orangen schmeckende Chemie drin ist und man kann selbstgemachten Likör ganz nach eigenem Geschmack herstellen. Und selbst gemacht schmeckt doch sowieso am allerbesten, oder?
Zum Wohl!
Also bis bald
Eure Petra K.
Der Orangenlikör roch wunderbar fruchtig, war jedoch im Geschmack etwas bitter. Deshalb hab ich nochmal Likör angesetzt, ohne Schalen mit zu verwenden. Der etwas bittere Geschmack war zwar nicht unangenehm, hatte etwas von Bergamotte-Note aber ich mag dann doch lieber den süßeren Geschmack. Mal sehen, wie der Likör ohne Schalen schmeckt. Ich hab beim neuen Ansatz auch bis auf die Nelken alles an Gewürzen weggelassen. In 2 Wochen werde ich berichten, wie diese Variante schmeckt.
Nachtrag 01.02.2017:
Der etwas bittere Likör hat nun längere Zeit durchgezogen und plötzlich ist er auch gar nicht mehr so bitter, er ist gut geworden, allerdings ausbaufähig.
Der neue Ansatz ohne O-Schalen und mit weniger Gewürzen zieht noch durch. Ihr müßt also noch etwas auf das Ergebnis warten.
Nachtrag 07.12.2018:
Zum Backen war der zweite Ansatz wunderbar geeignet, aber so ganz hat es auch dieser Likör nicht in meine Bestsellerliste geschafft. Ich glaube, nur gepreßten Saft zu verwenden und dann mit etwas Vanillezucker, Rohrzucker, Doppelkorn u. evtl. 1-2 Tage mal eine Zimtstange reinlegen, ist vielleicht doch dem Geschmack zuträglicher. Ich muß da noch mal etwas probieren. Vielleicht braucht ein Orangenlikör gar nicht so viele Gewürze wie oben im Rezept angegeben. Wird schon noch!
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