Freitag, 19. August 2016

Marillen-Konfitüre und Marillen-Likör selbst gemacht

Ein Eimer Marillen (oder bei Manchen heißen sie auch Mirabellen) und der Spruch: "Mach doch da mal was Schönes draus."

Also, es ehrt mich ja, wenn mir jemand zutraut, daß da bestimmt etwas Gutes dabei rauskommt aber irgendwie bringt mich sowas auch immer etwas in Zugzwang. Das sehe ich nicht negativ sondern immer als Herausforderung. Gäbe es diesen Zugzwang nicht, könnte ich nichts dazu lernen.
Außer gelegentlich mal ein paar Marillen zu naschen, wurde bei mir noch nichts anderes damit angestellt. Also Zeit, über Marillen-Verwendung nachzudenken.

Da gab es als Erstes Marillen-Konfitüre als Möglichkeit. Hab ich noch nie gegessen. Also mal schnell etwas Konfitüre machen. Bloß gut, daß ich nicht wußte, wie mühselig es war, die Kerne auszupuhlen, sonst hätte ich wahrscheinlich gleich alles zu Marillen-Likör angesetzt. War aber wiederum gut so, denn der Geschmack dieser Konfitüre nach vollreifen Aprikosen macht jeden Aufwand wieder wett.

Das waren die Zutaten für unsere Marillen-Konfitüre:

2 kg Marillen/Mirabellen (entsteint)
1 EL Zitronensäure
½ TL gem. Nelken
1 TL gem. Zimt
1 Prise Cardamom
1 Prise Muskat
1 kg Gelierzucker 2:1
ca. 3 kleine unreife Äpfel  (gewaschen, entkernt und kleingeschnipselt, wird als zusätzliches Pektin benötigt)

Und so hab ich die Konfitüre zubereitet:

Die Marillen/Mirabellen waschen, etwas abtrocknen lassen, entsteinen. Mit den Äpfeln, den Gewürzen und dem Gelierzucker vermischen, schön durchrühren bis sich der Zucker fast aufgelöst hat, unter ständigem Rühren zum Kochen bringen, ca. 4 Minuten leicht köcheln lassen und dabei immer weiter rühren, damit nichts anbrennt. In der Zwischenzeit die Gläser vorbereiten. Die Apfelstücke beim Rühren immer mal etwas zerdrücken, denn die brauchen länger zum gar werden als die Marillen, wer mag, kann sie aber auch gleich grob reiben, dann geht es schneller. Die fertige Masse noch köchelnd in die Gläser geben, Deckel drauf, auf einem Holzbrettchen auskühlen lassen, Etikett ran und fertig ist eine sehr köstliche Konfitüre.

Marillen/Mirabellen-Konfitüre

Ein absolut genialer Geschmack!

Ich hab aus dieser Zutatenmenge 8 Gläser herausbekommen, wobei 3 Gläser ziemlich klein waren. Das hab ich aber bewußt so gemacht, denn ein kleines Mitbringsel ist immer gut, wenn man mal jemandem eine Freude machen möchte oder sich für eine Einladung bedanken möchte. 


Dann gab es noch die restlichen Marillen zu verwerten, weil ich keine Lust mehr hatte, noch weiter die Kerne auszupuhlen, das kann man ja als Strafarbeit betrachten. 
Einfachste Variante: Marillen-Likör ansetzen. Hab ich ja auch schon gelesen, daß der sehr gut schmecken soll. 

Das waren die Zutaten für unseren Marillen-Likör:

1,5 kg Marillen/Mirabellen (mit Stein)
400 g brauner Rohrzucker
ca. 14 Gewürznelken (je nach Größe - ich hatte ein paar große und ein paar kleine)
2 TL gem. Zimt
1 Vanilleschote (halbiert zugeben oder je nach Geschmack Vanillezucker verwenden)
2 Sternanis ( Ø je ca. 2 cm - grob gemörsert)
1 Prise Cardamom
1 Prise Muskat
3 Flaschen Doppelkorn ( je 0,7 L - 38%)

Die Marillen mit den Gewürzen in ein verschließbares Gefäß geben, mit dem Korn auffüllen und jeden Tag einmal gut umrühren, zwei Wochen diesen Ansatz ziehen lassen, dann abseihen und in gut gesäuberte Flaschen abfüllen. Noch ca. 2 Monate in den Flaschen reifen lassen, dann darf probiert werden. 

Ich hab das Privileg, daß ich jetzt schon jeden Tag nach dem Umrühren den Löffel abschleckern darf. Man man man, es wird mir schwerfallen, noch so lange warten zu müssen, bis das Endergebnis fertig ist, denn er ist jetzt schon saulecker. Also, daß ich mal Gefallen an Schnaps finden würde, das hätte ich nie im Leben für möglich gehalten. Aber diese Liköre, die ich bis jetzt angesetzt habe, sind erstens nicht so alkohollastig und beißig, wie das gekaufte Zeug und zweitens unwahrscheinlich fruchtig.

Jetzt gibt es nur noch eine Steigerungsvariante, nämlich aus Früchten selbst Wein machen. Jetzt hält mich nichts mehr auf, auch da muß ich noch meine Erfahrungen sammeln aber noch ist es nicht soweit. Ich brauch da erst noch die passenden Gefäße, denn das soll alles möglichst einfach über die Bühne gehen. Man findet im Netz vieles, was mit viel Aufwand und teuren Gerätschaften gemacht wird, jedoch wenig Infos, wie man es ganz einfach machen kann. Ich bin aber grundsätzlich der Meinung, daß in der Natur alles ganz einfach abläuft, wir sind nur davon sehr weit abgeschnitten worden, weil wir ja konsumieren sollen. Ich will aber nicht mehr konsumieren, sondern einfache Lösungen finden und die werde ich auch noch finden. Alles zu seiner Zeit, dann ist es auch die richtige Zeit dafür.

Hier hab ich schon mal eine einfache Lösung gefunden:
Beerenwein selber machen - Johannisbeerwein selbst herstellen

Irgendwann probiere ich es aus!

Also bis bald
Eure Petra K.
Marillen sind die Aprikosen des kleinen Mannes,
sprach Luise zu ihrem Hannes.
Heut machen wir Likör daraus,
genug davon und wir sehen keinen Dreck mehr im Haus.
Dann mach doch lieber Marmelade,
damit ich im Dreck nicht bade. 
Und so schritt Luise zur Tat,
denn ein Kompromiß immer etwas für sich hat.
So gibts jetzt ein Likörchen für sie und für Hannes die Marmelade.
(Petra K.)
 
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