Dienstag, 6. Juni 2017

WidZs Nr. 5 - Was in der Zeitung steht - Thema Rasenmähen

Manchmal kommt man wahrlich nicht umhin, zu glauben, daß man hier im falschen Film oder zumindest in einem großen Kasperletheater ist. Bloß gut, daß man da nur Zuschauer und kein mitwirkender Schauspieler ist, man könnte dann zu der Erkenntnis kommen, daß die doch alle irgendwie ein Brett vorm Kopf haben müssen, oder?

Es geht um das Thema Rasenmähen.

Sobald der Schnee geschmolzen ist, der Rasen noch keine 3 Centimeter gewachsen ist, da bricht er aus - der Rasenmähervirus - wie ich ihn inzwischen so treffend bezeichne. Was für ein Wahnsinn!

Die Grünflächen müssen dem deutschen Ordnungssinn entsprechen. Jedes noch so kleine "Unkraut" muss weg.

Das schizophrene daran ist, daß sich die Leute beklagen, daß es kaum noch Bienen gibt, jammern, wo das noch hinführen soll, wenn nichts mehr wie früher bestäubt wird. Kein Obst, kein Gemüse (wenn man es denn zur Freude der Bienen blühen läßt), kein Honig. Sagt es und holt fünf Minuten später den Rasenmäher aus dem Schuppen. Vollkommen beknackt!

Ganz anders in unserem Garten (oder was davon noch übrig ist). Da wimmelt es nur so von Bienen und Hummeln. Eine der ersten Pflanzen im Garten sind die kleinen roten Taubnesseln. Ein Kommen und Gehen (oder fliegen) kann man dann beobachten. Man hat den Eindruck, als ob die Tierchen wie betäubt sind von dem großen Angebot an Nektar.

Nicht so beim typischen "Rasenmäher-Deutschen". Da muß alles weg. Vollkommen degeneriert. Jammern, und das, was es ändern könnte, vernichten sie. Gibt man da mal so einen kleinen Nadelpiekser, damit sie Gelegenheit bekommen, über ihr Werk nachzudenken, dann wird abgeblockt und das Thema gewechselt. Man kann sich ja schließlich vom Nachbarn nicht nachreden lassen, wie "liederlich" der Garten aussieht. Hilfe, die Samen könnten ja über den Zaun fliegen.

Sogar der NABU hat nun mal klare Worte gesprochen und sich an unser Rathaus gewandt, weil es einen massiven Artenrückgang gibt. Grund: Das viele Rasenmähen.
Unsere Bürgermeisterin hatte da auch vollstes Verständnis, sie hat den NABU beruhigt und in Aussicht gestellt, das Mähen einzuschränken. Sogar bis in die Zeitung hat es diese Schlagzeile geschafft:
 

Hau, die Bürgermeisterin hat gesprochen, in der Pfingstausgabe des Märkischen Boten steht es schwarz auf weiß.

Und was hat mich heute Morgen aufgeweckt? Die Stadtbrigade mit Rasenmäher und Rasentrimmer!
Ein ohrenbetäubender Lärm schon den ganzen Tag. Jedes noch so kleine blühende Kräutlein wurde wieder der Vernichtung preis gegeben. Vorbei, die Bienen und Hummeln müssen wieder fasten.

Und da beklagen sich die Imker, daß jedes Jahr immer mehr Bienenvölkern durch Milben der Garaus gemacht wird. Meiner Meinung nach hätten die Milben in gesunden Völkern überhaupt keine Chance. Aber wenn die Bienen schon das ganze Jahr über, mangels guter Nahrung, geschwächt werden, wie sollen sie dann den Winter überstehen (mit Zuckerlösung von raffiniertem Zucker)?! Diese Schuld haben sich eindeutig die Rasenmäher-Deutschen zuzuschreiben. Übernehmen diese dann auch die Verantwortung, wenn es kein deutsches Obst etc. mehr gibt? Sind wir dann gezwungen, Neuseeland-Äpfel zu kaufen, weil man dort intelligenter ist? Ach ja, da kommt ja Mehrwertsteuer ins hiesige "Staats"säckerl...

Denkt mal drüber nach!

Also bis bald
Eure Petra K.

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