Kaum zu glauben, aber ich benutze wieder Stofftaschentücher. Hätte man mir das früher mal vorhergesagt, dann hätte ich denjenigen bestimmt schräg angesehen und ihn bedauernd angelächelt.
Doch gehen wir mal etwas in die eigene Geschichte zurück. Da gab es doch tatsächlich zu DDR-Zeiten Leute, die über genug Westgeld verfügten, so daß sie im Intershop Tempotaschentücher kaufen konnten. Meistbietend wurden sie dann oftmals an das "gemeine westgeldlose Volk" weiter verkauft. Ein gutes Geschäft für die Verkäufer, die das Westgeld auch nicht großartig erwirtschaften mußten, außer mal den obligatorischen Weihnachtsstollen nach drüben zu schicken. Das lukrative Geschäft machten sie natürlich nicht nur mit den Tempotaschentüchern. Der Teufel scheißt eben immer auf den großen Haufen, so sagt es ein altes Sprichwort.
Die Wende kam und mit ihr das Zeitalter der Papiertaschentücher für Jedermann. So richtig anfreunden konnte ich mich aber ehrlich gesagt, nie damit. Irgendwie zu hart für die Schnupfennase, wenn man an die schönen bunten und viel weicheren Baumwolltaschentücher zurückgedacht hat. Aber sie waren praktisch und billig waren sie auch und mit der Zeit hatte man sich auch an das Papier um die Nase herum gewöhnt.
Als jetzt meinem Mann seine T-Shirts so langsam kaputt gingen, hab ich mir überlegt, ob man aus den guten Stücken nicht noch was machen könnte. Meist gehen die T-Shirts bei ihm nur unter den Achseln kaputt. So muß man ja nun nicht rumlaufen, auch wenn wir meist nur zu Hause sind, Achsel-Air-Conditioner brauchen wir trotzdem nicht.
Also war ich mal ganz mutig, hab mir die Schere gegriffen und die Shirts in Quadrate geschnitten, so daß ich daraus noch Taschentücher, Abseihtücher & Co. machen konnte. Die Bündchen und den Saum von Halsausschnitt und Ärmeln sind herstellerseitig recht stabil genäht. Die hab ich mir ebenfalls abgeschnitten und daraus Bindebänder für die Pflanzen gemacht. Das hält wunderbar. Bei den Tüchern hab ich jeweils rundrum einen Hohlsaum genäht. Fertig sind flauschig weiche Taschentücher und Küchentücher. Bei 60 Grad werden sie auch gut sauber und schon kann ich sie wieder verwenden. Warum bin ich da eigentlich nicht schon früher drauf gekommen?
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Doch gehen wir mal etwas in die eigene Geschichte zurück. Da gab es doch tatsächlich zu DDR-Zeiten Leute, die über genug Westgeld verfügten, so daß sie im Intershop Tempotaschentücher kaufen konnten. Meistbietend wurden sie dann oftmals an das "gemeine westgeldlose Volk" weiter verkauft. Ein gutes Geschäft für die Verkäufer, die das Westgeld auch nicht großartig erwirtschaften mußten, außer mal den obligatorischen Weihnachtsstollen nach drüben zu schicken. Das lukrative Geschäft machten sie natürlich nicht nur mit den Tempotaschentüchern. Der Teufel scheißt eben immer auf den großen Haufen, so sagt es ein altes Sprichwort.
Die Wende kam und mit ihr das Zeitalter der Papiertaschentücher für Jedermann. So richtig anfreunden konnte ich mich aber ehrlich gesagt, nie damit. Irgendwie zu hart für die Schnupfennase, wenn man an die schönen bunten und viel weicheren Baumwolltaschentücher zurückgedacht hat. Aber sie waren praktisch und billig waren sie auch und mit der Zeit hatte man sich auch an das Papier um die Nase herum gewöhnt.
Als jetzt meinem Mann seine T-Shirts so langsam kaputt gingen, hab ich mir überlegt, ob man aus den guten Stücken nicht noch was machen könnte. Meist gehen die T-Shirts bei ihm nur unter den Achseln kaputt. So muß man ja nun nicht rumlaufen, auch wenn wir meist nur zu Hause sind, Achsel-Air-Conditioner brauchen wir trotzdem nicht.
Also war ich mal ganz mutig, hab mir die Schere gegriffen und die Shirts in Quadrate geschnitten, so daß ich daraus noch Taschentücher, Abseihtücher & Co. machen konnte. Die Bündchen und den Saum von Halsausschnitt und Ärmeln sind herstellerseitig recht stabil genäht. Die hab ich mir ebenfalls abgeschnitten und daraus Bindebänder für die Pflanzen gemacht. Das hält wunderbar. Bei den Tüchern hab ich jeweils rundrum einen Hohlsaum genäht. Fertig sind flauschig weiche Taschentücher und Küchentücher. Bei 60 Grad werden sie auch gut sauber und schon kann ich sie wieder verwenden. Warum bin ich da eigentlich nicht schon früher drauf gekommen?
Baumwolltaschentücher und Küchentücher
aus einem T-Shirt gemacht
Saum und Bündchen zum Festbinden der Gartenpflanzen
auch aus einem T-Shirt gemacht
Upcycling mal ganz praktisch!
Nun gut, mit bunten Häschen oder Blumenwiesen, wie wir sie früher als Motiv auf den Taschentüchern hatten, kann ich nicht dienen aber ich glaube, daß ich auch aus diesem Alter raus bin, oder? Sie tun ihren Zweck, mir müssen die Geschirrtücher nicht mehr leid tun, wenn sie von Holunderbeeren & Co., die zu Saft oder Likör verarbeitet wurden, nach dem Abseihen ganz unansehnlich geworden sind. Das ist für mich nachhaltiges Wirtschaften.
Also bis bald
Eure Petra K.
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T-Shirt-Stoff eignet sich auch super als Papierserviettenersatz. Einfach Doppelt legen und zusammennähen (am besten mit Zick-Zack-Stich).
AntwortenLöschenGruß Miriam
Guter Tipp, Danke liebe Miriam.
LöschenLG Petra K.
Hallo Petra! Aus T-Shirts kann man auch tolle Stoffbeutel herstellen: Ärmel abschneiden --> Henkel fertig; Unten am Shirt gleichmäßig Franzen reinschneiden und miteinander verknoten. Wer nähen kann, kann die untere Seite auch zusammennähen. ;-) Fertig ist der Beutel. Liebe Grüße, Patrick
AntwortenLöschenJa, diese Videos habe ich auf youTube schon gesehen. Das ist wirklich sehr einfach. Hab es aber noch nicht gemacht, da ich befürchte, daß es doch keine all zu große Haltbarkeit hat. Ich nähe da auch lieber so, daß was Ordentliches und Haltbares dabei rauskommt.
LöschenLG Petra K.
Schöne Idee!
AntwortenLöschenSag mal, was macht dein Tomatenversuch?
Meine sind recht belaubt und ich bin noch immer gespannt, ob sich früchtemäßig auch etwas tut.
Übrigens waren wir letztens wieder an der Holzfigur hinter W....stein vorbeigefahren. Sie steht jetzt völlig im Freien und ist schon weithin zu sehen, denn ringsum wurde der Wald weggesäbelt.
Liebe Grüße aus dem elsieland
Liebe elsie, meinen Tomatenpflanzen geht es hervorragend. Ich werde auch noch einen Post dazu machen, ich möchte nur abwarten, wie sich die Blüte noch so entwickelt, denn wenn die Samen von Hybriden abstammen, wie es von einer lieben Leserin als Kommentar kam, dann dürfte theoretisch keine Frucht dran wachsen. Wir werden sehen und ich bin auch schon ganz gespannt.
LöschenWas den Waldschrat betrifft, bin ich gar nicht auf dem Laufenden. Aber es ist wieder mal typisch für diese hirnverbrannten Deppen in den Stadtverwaltungen. An so einem Hang die Erosion so richtig zu fördern, ist einfach nur bescheuert. Aber was will man denn von denen auch erwarten, die nur Dienst nach Vorschrift machen und den Kopf zu Arbeitsbeginn beim Pförtner abgegeben haben. Hier ist eh alles zu spät...
LG Petra K.
Liebe Petra,
AntwortenLöschenDu hast den Tshirts ein tolles zweites Leben eingehaucht! Sehr nachhaltig, Wald und Resourcen schonend. Ich bin auch wieder bei Stofftaschentüchern gelandet, die Papiertücher sind doch echter Frevel. Angenehmer Nebeneffekt, Geld spart man auch noch...
Viele Grüße
Marle
ja, das ist so, liebe Marle. Ich brauche kaum noch Papiertaschentücher, nur mal für unterwegs oder beim Zahnarzt, da sind sie schon praktisch. Die Papiertaschentücher sind zwar nicht wer weiß wie teuer aber wenn man sich das Geld sparen kann, warum sollten wir es dann ausgeben, oder? Ich ticke da genau so wie Du.
LöschenLG Petra K.