Donnerstag, 8. Juni 2017

Schnecken? - Mit Zapfen mulchen

Da hab ich doch neulich mal eine seltsame Entdeckung gemacht. Seit wir im Garten kein Wasser mehr haben, bin ich ja eher auf den Beobachterposten abgestellt worden. Nur noch wenige Pflanzen können bei uns wachsen. Grade mal so viele, wie ich Wasser habe, was ich regelrecht tropfenweise zusammenklaube. Na ja, für ein paar Kürbis- und Gurkenpflanzen reicht es vielleicht aber dann hört es auch schon auf.

Kompost fällt ja auch von Küchenresten an. Und auf diesem Kompost hatte ich ein paar Kürbissamen vom letzten Jahr gesteckt. Und tatsächlich wollten die auch wachsen, obwohl ich vermutete, daß die nimmersatten Schnecken diese kleinen Pflänzchen als willkommenes Schmankerl betrachten werden.

Ich habe auch nach dem letzten Regen ein paar wenige Schnecken auf der Komposterde gesehen, sie hingen aber nicht an den zwei Pflänzchen dran. Was ich bisher gar nicht so beachtet hatte, war, daß auch ein paar Zapfen auf dem Kompost lagen, gerade eben neben den Pflänzchen. Die Schnecken hielten sich in gebührendem Abstand. Nanu? Wie das?

Zeit für ein neues Experiment, dachte ich mir. Ich hatte noch ein paar Kürbis- und Gurkenkerne in Pflanzringe gesteckt, in der Hoffnung, daß die Wühlmäuse da nicht so schnell dran kommen. Die Schnecken wollten bereits dieses Terrain in Besitz nehmen und ich habe mich gefragt, warum sie auf dem Kompost die Pflanzen nicht fressen, aber in den Pflanzringen schon zuschlugen. Ich hab das auf die Zapfen zurückgeführt, die auf dem Kompost, aber nicht in den Pflanzringen lagen.
Die Oberfläche von Zapfen ist sehr grob, wahrscheinlich zu grob, um als Schnecke ungehindert darüber schlingern zu können.

Also hab ich mal die Pflanzringe mit halbwegs frischen Zapfen gemulcht und täglich beobachtet, ob die Schnecken die Pflanzen über Nacht angefressen haben. Nix! Ruhe im Pflanzring! Ich habe keine Schnecke wieder gesehen und auch keine neuen Fraßstellen.

Ich weiß ja nicht, ob ich jetzt eine bahnbrechende Entdeckung gemacht habe oder nur noch nichts davon gehört habe, daß es so funktioniert. Wichtig ist, es funktioniert. Und das Beste daran ist, daß die Zapfen absolut kostenfrei sind. Sie liegen überall im Wald herum. Ich hab sie immer gesammelt, weil ich sie zum Anfeuern des Ofens mit benutzt habe, damit schnell ordentliche Glut wird. Da reicht ja schon ein oder zwei Handvoll. Wie es aber aussieht, hab ich jetzt noch ein weiteres Anwendungsgebiet für die Zapfen, nämlich die Pflanzen von Schnecken frei zu halten. Auf größeren Beeten wird es vielleicht schwieriger sein, mit Zapfen zu mulchen, weil man ja doch jede Menge braucht. Aber wer Zeit und Muße hat, Zapfen zu sammeln, der wird mit Schneckenfrei belohnt werden. Ich hoffe nur, daß dies auch auf längere Zeit wirkt. Ich werde es weiter beobachten.


mit Zapfen gemulchte Kürbispflanzen


mit Zapfen gemulchte Gurkenpflanzen

Probiert es aus!

Also bis bald
Eure Petra K.

Nachtrag 16.06.2017:
Ich hab mir grade überlegt, daß man ja auch rings um die Gartenfläche herum einen Wall aus Zapfen legen könnte. Das müßte demnach ausreichen, daß von außen keine neuen Schnecken mehr in den Garten kommen. Dann müßte man nur noch die Schnecken absammeln, die sich im Garten einst versteckt haben. So nach und nach sollte sich dann das Schneckenproblem erledigt haben. Ich habe übrigens seit meinem Experiment immer noch keine Schnecken wieder gesehen.

Nachtrag 01.12.2017:
Das Schneckenjahr ist nun vorbei. Mein Fazit: Die Zapfen haben ihren Dienst getan, voller Erfolg. Wenn es länger geregnet hatte und die Zapfen durchtränkt waren, haben sich die Schnecken gerne darunter verkrochen, um nicht auszutrockenen. Sie haben aber die Pflanzen nicht angeknabbert, sondern sich nur feucht gehalten. So kann man sie auch ganz gut absammeln. Ich werde das auf jeden Fall auch weiterhin so machen.

Nachtrag 12.06.2018:
Wie ich in einem Video auf YouTube gesehen habe, hat wohl ein Gärtner die Schnecken in seinem Garten besiegt, indem er Kaffeesatz ins Gießwasser gegeben hat und damit die Pflanzen gegossen hat. Ich habs noch nicht probiert, vielleicht möchte es aber der Eine oder Andere mal ausprobieren.
https://www.youtube.com/watch?v=-4dkP9h6jnk&t=2s


Ähnliche Beiträge:
Kaffeesatz gegen Wühlmäuse
Bohnenläuse? - mit Bohnenkraut mulchen
Die Schneckenplage


4 Kommentare:

  1. Eine phänomenale Idee! Sobald unsere Pflanzen ihre Töpfe verlassen müssen und wir sie ins Beet einsetzen, probieren wir die Zapfen als vielversprechende Schutzmaßnahme aus. Liebe Grüße, Patrick

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich wünsch Dir viel Glück und ein schneckenfreies Beet, lieber Patrick. Ja, oftmals liegt das Gute so nahe, daß man es regelrecht übersieht. Schneckenkorn adé...

      LG Petra K.

      Löschen
    2. Danke! Wir haben gestern unsere Tomatenbeete angelegt und mit Fichtenzapfen gemulcht. Ich hoffe, sie stellen sich als genauso wirkungsvoll heraus. Ich kann mir vorstellen, dass der starke Harzgeruch die Schnecken irritiert.

      Liebe Grüße
      Patrick

      Löschen
    3. Ja, da spielen bestimmt der Harzgeruch und die grobe Oberflächenstruktur perfekt zusammen. Schaun wir mal, was dabei raus kommt.

      Ein schönes Wochenende für Euch
      Petra K.

      PS: Eure Homepage passt sehr gut zu meinen Gedanken.

      Löschen