Sonntag, 5. Oktober 2014

Meine Kartoffelernte - ein Flop

Gestern war es soweit. Die über das Jahr gekauften Kartoffeln waren nun endlich alle. Meine Kartoffeln aus dem letzten Jahr haben natürlich nicht ganz gereicht, um über das ganze Jahr zu kommen. Deshalb müssen auch wir ab und an mal einige kaufen. Natürlich nicht aus dem Supermarkt, denn da gibt es meist nur noch die geschwefelten oder sonstwie chemisch behandelten Kartoffeln. Das tun wir uns nicht mehr an. Wir gehen zum polnischen Händler. Dort gibts noch Kartoffeln, die nach Kartoffeln schmecken und auch Äpfel, die reif vom Baum geerntet werden und nicht in Reifelagern grün angeliefert werden und dann mit irgendeinem Gas und künstlichem Licht nachgereift werden. Und genauso schmecken sie auch - künstlich. Beim Polen schmeckt man definitiv den Unterschied, es ist im reifen Stadium geerntet, die Äpfel haben Sonne abgekriegt und die Kartoffeln wurden aus der Erde geholt, als die Zeit ran war und auf dem kürzesten Weg in den Laden gebracht.

Ich möchte aber nun langsam in das Stadium kommen, wo wir mit unseren eigenen Kartoffeln das ganze Jahr reichen. Bisher war das im Garten ein Platzproblem, nun hab ich ja den Garten erweitert. Mal sehen, ob im nächsten Jahr der Platz ausreicht, um genügend Kartoffeln zu legen und dann hoffentlich auch zu ernten.

Das "hoffentlich" bezieht sich auf unsere diesjährige Ernte, die wahrscheinlich voll "in die Hose" gegangen ist. Gestern habe ich meine "Herbstkartoffeln" geerntet. Herbstkartoffeln nenne ich sie, weil ich im letzten Jahr ein Experiment gemacht hatte, von dem ich mir sehr viel versprochen hatte.

Schon immer waren irgendwo im Garten ein paar Kartoffelstrünke gewachsen, wo ich irgendwann einmal in den vorangegangenen Jahren Kartoffeln gelegt hatte und sich wahrscheinlich bei der Ernte ein paar kleine Quietscher in der Erde versteckt hatten und im folgenden Jahr wieder ausgetrieben haben. Da hab ich mir gesagt: Warum muß man eigentlich die Kartoffeln erst im Mai legen, wenn man sowieso haufenweise Arbeit im Garten hat und der Tag hinten und vorne nicht ausreicht, wenn die Kartoffeln in der Erde den Winter so problemlos überstehen und dann auch etliche Kartoffeln dran wachsen?
Also hab ich im letzten Jahr im Oktober drei Furchen gezogen, etwas Rinderdung rein, noch schön mit Farn ausgelegt, weil das wohl die Wühlmäuse nicht mögen. Kartoffeln rein, zugedeckt und schön angehäufelt. Nochmal Farnblätter über die Erde drüber gelegt und fertig. Also genau das selbe, wie man es im Frühjahr macht. Soweit, so gut.

Im Frühjahr hab ich dann in Ruhe meine anderen Arbeiten machen können und hab fleißig meine "Herbstkartoffeln" beobachtet. Ende März, weil wir ja keinen Winter hatten und die Erde schon recht warm war, hab ich noch fünf Reihen "Frühlingskartoffeln" gelegt. Und nun konnte ich schön vergleichen, was besser wächst. Ich hab ja mit einen Vegetationsvorsprung bei den Herbstkartoffeln gerechnet, weil die ja schon länger in der Erde lagen. An der Stelle hab ich schon den ersten "Dämpfer" gekriegt. Die Frühlingskartoffeln kamen kräftiger und auch mengenmäßig lagen beim Austrieb die Frühlingskartoffeln vorn. Na ja, die waren ja auch vorgekeimt.
Eigenartig war, daß die Herbstkartoffeln keine Kartoffelkäfer hatten, während bei den Frühlingskartoffeln massenhaft die kleinen Fresser dransaßen und von mir mühselig abgelesen werden mußten.

Gestern war der Tag der Wahrheit. Ich hab die Herbstkartoffeln geerntet. Eigentlich hab ich nur die Erde bewegt, denn da gab es leider nicht viel zu ernten. Von drei Reihen a 5 Meter hab ich doch sage und schreibe nur einen Wassereimer voll Kartoffeln geerntet. Und diese Kartoffeln waren entweder kleine Hutzelchen oder sie waren von Nematoden durchbohrt, hatten Kartoffelschorf oder schon wieder neu ausgetrieben. Hallo? Im Oktober treiben die Kartoffeln in der Erde aus? Was ist das bloß für ein Gartenjahr? Ich hab bei allem, was ich angebaut habe, so gut wie gar nichts geerntet, hatte massenweise Schädlinge aller Coleur, es gab keinen Regen, das hat aber die zig-tausend Schnecken nicht davon abgehalten, alles kahl zu fressen. Mein Gott, ich will froh sein, wenn dieses Jahr zu Ende geht.

Nun kann ich bloß hoffen, daß wenigstens an den Frühlingskartoffeln was dran ist, sonst sieht die Bilanz mehr als schlecht aus und wir sind Dauerkunden beim polnischen Händler.

Was solls, ich war das ganze Jahr an der frischen Luft, hab mich bewegt, hab durch die Sonne viel Vitamin D gebildet und kein Fett auf den Hüften angesetzt. Das ist doch auch schon was, oder?

Was von den Kartoffeln verwertbar ist, werden wir nun verwerten und nächstes Jahr wird wieder von vorne angefangen. Aber bestimmt werde ich keine Herbstkartoffeln mehr legen. Es hat eben alles seine Zeit.

Das ist das Ergebnis meiner Herbstkartoffeln
wenig und qualitativ nicht die Besten


 Aber ein Trost besteht
Es waren Kartoffeln mit Herz...


Also bis bald
Eure Petra K.

Die dümmsten Bauern mögen die dicksten Kartoffeln haben, aber die Klugen haben die frühesten



2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Petra, sieh mal da: http://faultierfarm-tagebuch.com/noch-ne-ernte/ :)

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    1. Ja, liebe Uta, hab ich schon mit einem Schmunzeln gelesen, weil es bei uns genauso ist.
      Zu Deinem Salbenexperiment: Dein Mann sollte wohl, während die Tinktur zieht, die jungen Schafgarbenblätter einfach roh essen, überhaupt mehr Rohkost essen, damit er die Enzyme hat, die Schuppenflechte u.a. verhindern. Im Übrigen ist Schuppenflechte immer ein "Hilferuf" des Körpers oder der Seele, auf ihn lastet etwas, was sich in der Schuppenflechte ausdrückt. Schon mal einfach mit Olivenöl die Stellen abgetupft oder kolloidales Silber drauf getupft?

      LG Petra K.

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