Sonntag, 12. Oktober 2014

Möhrenernte

Herbstzeit ist Erntezeit, auch für meine Möhren. Ich hatte ja im letzten Jahr neben den Kartoffeln auch bei den Möhren mal ein Experiment gewagt. Mitte Oktober kam mir die Idee, doch mal Möhrensamen zu säen, weil die immer so lange brauchen, bis sie wirklich zu brauchbarer Größe herangewachsen sind. Gesagt, getan, gesät und mit Kiefernreisig abgedeckt. Und da wir keinen Winter hatten, sind die auch ganz ordentlich aufgegangen und über den Winter schön kräftig gewachsen.

Im Dezember 2013 konnte man schon schön die kleinen grünen Triebe unter dem Reisig sehen

Es war übrigens Samen aus eigener Ernte. Ich hatte einfach mal ein paar Pflanzen aus dem Vorjahr stehen lassen. Die haben wie wild geblüht und waren das reinste Eldorado für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und alle möglichen Käferarten. Das reinste Fest für die Sinne, so funktioniert Natur, wenn man sie Natur sein läßt. 

Nicht alle Samen sind über den Winter aufgegangen, im zeitigen Frühjahr hab ich dann nochmal etwas nachgesät, auch wieder mit Samen aus eigener Ernte. Die Pflänzchen sind ganz gut gewachsen, auch wenn ich auf Grund des fehlenden Regens Unmengen an Wasser rangekippt habe. Trotzdem hat es sich wieder bestätigt, die Möhren brauchen wahnsinnig lange, bis untendran wirklich nennenswerte Erträge zu sehen waren.

Jetzt, nach einem Jahr, habe ich geerntet. Na ja, gekaufte Möhren sind eine andere Liga, gerade gewachsen aber eben nur im Mindesten geschmacklich an die eigenen Möhren herankommend. 
Eigene Möhren sind saftig, schmecken leicht süßlich, ganz phantastisch. Kein Vergleich zu gekauften Möhren, die zwar schön aussehen aber irgendwie nur trocken und fad schmecken. 

Ich habe drei Beete mit Möhren, weil wir die wirklich gerne essen und Saft mache ich auch gern daraus. Zusammen mit ein paar Äpfeln durch den Entsafter jagen, etwas Honig und einige Tropfen Öl dazu. Das ist ein traumhafter und sehr gesunder Saft, den man sich ruhig mal gönnen kann, vorallem in der kalten Jahreszeit oder in Erkältungszeiten. Da wird das Immunsystem so richtig hochgepuscht.

Ein Beet habe ich also nun abgeerntet, zwei lasse ich noch etwas wachsen, die hatte ich erst im Frühjahr und eins sogar erst Anfang Juni gesät. Mal sehen, was da noch so wächst. Momentan haben wir ja noch Hochsommer aber eben kein Wasser von oben. Da kann es sein, daß ich doch bald abernten muß. 
Unser Vermieter hat uns ja mal in seinem Wahn die öffentliche Wasserversorgung für das Gartenwasser entzogen, weil wir nicht bereit waren, seine Mahnungen zu zahlen. Ja, sowas gibt es. Er zahlt seine Rechnungen nicht und verlangt, daß wir dann die eintreffende Mahnung zahlen sollen. Und weil wir das mal eben abgelehnt haben (man fragt sich, ob der noch ganz dicht ist?), hat er das Gartenwasser abgestellt. Er weiß ganz genau, daß dies unsere Achillessehne ist. Erpressung von der allerfeinsten Sorte. Aber das Thema ist ein anderes Kapitel, aber auch ein Thema, warum wir, obwohl wir hier absolut glücklich und zufrieden sind, an eine andere Wohnung mit Garten denken müssen, leider!

Noch haben wir Möhren zu ernten, die wir uns auch gut schmecken lassen werden. Ich habe schon 7 Gläser eingekocht, weil der Gefrierschrank mal wieder voll ist. Und Möhrengemüse gabs auch schon reichlich zu Mittag. Mit Grillkäse und Salzkartoffeln eine Delikatesse für unseren Gaumen.

Saftige leckere Möhren


 Und eine Sensation gab es auch im Gemüsebeet
Helle Möhren, wie es die Urform der Möhren waren
Ein bisschen verzweigter und größer als die roten Möhren
Aber: keine einzige schadhafte Stelle dran
Keine Möhrenfliege und kein Wühlmausbiß dran
Sie schmecken fast genauso, wie die roten Möhren, vielleicht nicht ganz so zart aber durchaus gut.

Fazit: Es wird nie langweilig, wenn man einen Garten hat

Also bis bald
Eure Petra K.

Hör auf mit dem vielen Essen, dann wirst Du angenehmer, billiger und gesünder leben
(Xenophon (430 - 354 v. Chr.), griechischer Schriftsteller, Schüler des Sokrates)


5 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Hallo Petra,
    wir hatten in diesem Jahr eine reichhaltige Möhrenernte, nicht aus eigenem, aber aus Biosamen. Wahrscheinlich deshalb sahen die Möhren ungefähr aus wie Deine weißen, allerdings waren bei uns auch gelbe und orange dabei. Geschmacklich wunderbar, aber durch den fehlenden Regen etwas trocken. Nun sollen sie in einer Sandkiste überwintern und ich hoffe dass das gelingt.

    Gruß
    Beate

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    1. Ja, liebe Beate, das mit der Sandkiste wird schon funktionieren. Halte den Sand leicht feucht und kühl und laß an den Möhren oben noch ein kleines Stückchen Strunk dran (Rest einfach abdrehen). Du wirst sehen, daß sie sogar bald wieder schön grün austreiben. Vielleicht mach ich das auch noch, wenn wir die restlichen Möhren ernten müssen. Da muß ich aber noch Sand organisieren und kaufen will ich möglichst nichts mehr, wenn es nicht unbedingt sein muß. Vielleicht finde ich ja eine sandige Stelle irgendwo.
      Ich hab auch im vorletzten Winter einfach mal einige Möhren im Garten stehen gelassen, weil ich dann keine Lust mehr hatte, was zu machen (schäm). Es hat den Möhren nicht geschadet. Ich hab im Januar dann mal welche an frostfreien Tagen gezogen und siehe da, sie schmeckten herrlich frisch und waren saftig-knackig. Die, die dann noch standen, haben im Sommer darauf sehr schön geblüht. Davon hab ich den Samen geerntet. Aber ist es nicht phantastisch, wie gezüchtete Sorten wieder zu ihrer Urform zurückfinden? So, als ob sie uns zeigen wollen, daß nicht alles Ursprüngliche schlecht gewesen sein muß. Und recht haben sie, wie man an den hellen Möhren sieht.

      LG Petra K.

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  3. Hallo Petra,
    hast du nicht aich noch ein leckeres Rezept mit Möhren?
    Liebe Grüße Uta

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    1. Nun, liebe Uta, wir essen sie hauptsächlich als Gemüsebeilage mit Salzkartoffeln und entweder Grillkäse oder auch zu Fisch. Ganz lecker sind auch karamelisierte Möhrenstifte.
      Am besten, Du suchst mal in den einschlägigen Kochforen, chefkoch.de o.ä.
      Gib einfach Möhrenrezepte ein, da wirst Du ganz sicher fündig.

      LG Petra K.
      PS: Ich hab mir gerade für heute abend Kohlchips aus dem ewigen Kohl gemacht. Oh, das riecht ja so lecker in der Küche. Ich würde am liebsten jetzt schon naschen.

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