Mittwoch, 16. November 2016

Reichsbürger gesichtet!

Oh, jetzt wird es spannend. Nach intensiver Recherche wurden nach Ausgrabung von Filmmaterial auf den Färöer Inseln Reichsbürger gesichtet. Unglaublich, ausgerechnet auf den Inseln mitten im Atlantik, sturmgepeitscht und von langanhaltender Dunkelheit geplagt. Ja, einen richtigen Reichsbürger kann so etwas nicht entmutigen. Er stemmt sich dem Sturm und der Dunkelheit entgegen, geht seinem Tagwerk in gewohnter Manier nach und feiert die Feste, wie sie fallen.

Doch nun wurden sie entdeckt. Ihr Schicksal ist besiegelt, es gibt kein Erbarmen mehr. Genauso, wie die Reichsbürger in den Reihen der hiesigen Polizei entdeckt wurden, wird nun auch außerhalb die Jagd nach den Reichsbürgern angegangen. Das operative Spatzenhirnzentrum wurde vom Zentralrat der Kleinhutträger informiert, es wurden schärfste Maßnahmen gefordert, um der Reichsbürgerplage Herr zu werden. Nach inoffiziellen Meldungen von inoffiziellen Mitarbeitern gab es jedoch im internen Bereich der Gemeindienste des Verfraßungsschutzes eine undichte Stelle, wonach bereits im Vorfeld der hiesige Monarch des Königreiches Wittenberg in Sicherheit gebracht wurde und ihm nun das Bedingungslose Grundeinkommen in Form von Vollverpflegung, Kleidungsausstattung und angemessener kostenfreier Unterkunft gewährleistet wird.

Gut, daß sich die Reichsbürger dieser Welt auch nicht dagegen wehren, ihre Reichsangehörigkeit zuzugegeben. Aber zu welchem Reich? Gibt es denn mehrere Reiche? Natürlich! Das dänische Königreich (zu dem die Färöer Inseln gehören und sich selbst die öffentliche Bibliothek Wikipedia dazu bekennt, daß die Färöer Reichsbürger sind), das spanische Königreich, das britische Königreich, das Zarenreich - nein das wurde ja bereits ausgelöscht. Es ist jedoch nicht auszuschließen, daß sich auch im Gebiet des ehemaligen Zarenreiches noch Reichsbürger aufhalten und sich darauf berufen, daß die Reichsangehörigkeit nur durch Geburt weitervererbt wird. Es besteht also nach Angaben der Deutschen Polimanzwei Gewerkschaft zwingender Bedarf, den Reichsbürgern ein für alle Mal die Null-Toleranz-Politik vor Augen zu führen. Es wurde angeregt, den Färöern im ersten Schritt die Führerscheine einzuziehen. Diplomatische Verwicklungen seien für diesen Schritt nicht zu befürchten, da die Fußwege auf den Inseln als zumutbar eingeschätzt wurden. Man behält sich jedoch vor, im Sinne der färöer Sozialgesetzbücher strikte Sanktionen einzuleiten, sofern die Färöer Reichsbürger den Anweisungen der Gemeindienste nicht nachkommen.

Mit diesen Meldungen gab der Moderator zurück zur Nachrichtenagentur, um die Nachrichten nach zu richten, auf daß man sich danach richte.

Und jetzt wird es so richtig lustig. Denn jetzt haben alle, die als Reichsbürger verschrieen werden, die einmalige Gelegenheit, das dummdämliche Gequatsche der durch das hiesige System Ausgebildeten, ja sie sind im wahrsten Sinne des Wortes aus gebildet - Bildung passé - auffliegen zu lassen. Man gehe wie folgt vor:

1. Jedem, der das Schimpfwort Reichsbürger von sich gibt, ist die Frage zu stellen, aus welchem Reich dieser entstammt, um staatsrechtliche Verwechslungen zu vermeiden und Rechtssicherheit herzustellen. Wo es Reichsbürger gibt, muß es auch ein dazugehöriges Reich geben. Wie nennt sich das hiesige bestehende Reich? Die Antwort auf diese Frage ist zur Abwendung des Straftatbestandes der Beleidigung zwingend einzuholen.

2. Es ist Jedem bei eventuellen Vorwürfen, die sich auf eine vorgebliche Reichsbürgerschaft beziehen, anzuraten, behördlich oder vor Gericht Beweisantrag zu stellen, um eine Reichsbürgerschaft zu begründen. Werden solche Beweisanträge von Sachbearbeitern, Fallmanagern oder gar Gerichtsangestellten, welche in ihren Arbeitsverträgen die Tätigkeitsbezeichnung Richter ausweisen, keine Definition und keine rechtlichen Grundlagen vorgelegt, welche eine deutsche Reichsbürgerschaft und damit verbunden eine strafrechtliche Relevanz zweifelsfrei nachweisen können, so ist gegen diese Personen Klage wegen Diffamierung, Mobbing etc. einzureichen.

3. Es ist ein Zusammenschluß aller Reichsbürger anzuraten, um sich als gemeinsames Reichsvolk zu verbinden. Es steht den Reichsbürgern zu, sich eine Verfassung zu geben. Verfassungsvorschläge sind von einer verfassungsgebenden Versammlung zu sichten und im weiteren Schritt den Reichsbürgern zur Ratifizierung vorzulegen und darüber abstimmen zu lassen.

4. Es obliegt den Reichsbürgern, eine Hymne zu wählen. Vorschläge dazu wurden bereits unterbreitet. Auf Rang eins liegt derzeit der Vorschlag: Wir sind überall
Quelle (Hörprobe): https://www.youtube.com/watch?v=NqP2nFtMPa4&html5=1

Platz zwei nimmt derzeit das Lied: Auf, auf zum Kampf ein
Quelle (Hörprobe): https://www.youtube.com/watch?v=wDazX9meUw8&html5=1

Weitere Vorschläge können eingereicht werden.

Alles wird gut
Weil es Reichsbürger gibt

Also bis bald
Eure Petra K.
Reichsbürger,
die neue deutsche Welle
(Petra K.) 

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