Wenn man natürlich und
weitestgehend ohne Chemie leben und essen will, dann muß man bei der
Düngung anfangen. Doch mit was soll man düngen, wenn es in den
Baumärkten und Gartenfachmärkten nur so von Chemie wimmelt. Ob es
nun Rosendünger, ob es Rasendünger, Koniferendünger oder sonst was
für Dünger ist, immer ist es Chemie und die lehne ich ab.
Wenn man aber trotzdem
anständig ernten will, dann muß man auch dafür sorgen, daß der
Boden seine Nahrung erhält, denn wir können ja auch nur durch
Nahrung leistungsfähig werden, beim Boden ist es nicht anders. Mann
muß also eine natürliche Alternative suchen.
Über Terra Preta gibt es
viel zu sagen und das würde ich auch gerne mal ausprobieren. Aber
noch fehlen mir ein paar Dinge dazu. Da braucht man z.Bsp. Holzkohle.
Nun werden Sie sagen, die gibt es doch in jedem Laden. Das stimmt.
Aber mein Experiment geht dahin, daß ich für solche Dinge gar kein
Geld mehr benötigen will. Ich will einfach weitestgehend kein Geld
mehr ausgeben und dabei sehen, wie man es schafft, trotzdem
ordentlich und gesund zu leben.
Die Holzkohle entsteht auch
in unserem Ofen, wenn wir im Winter mit Holz heizen. Nimmt man dann
abends die Luftzufuhr weg, weil man ins Bett geht und das Holz
sowieso fast runtergebrannt ist, dann hat man morgens, wenn man den
Ofen von der Asche befreit, immer etwas Holzkohle auf dem Ofenrost.
Den sammle ich und dann kommt diese Holzkohle auf die Beete im
Garten. Auch die Holzasche verwende ich als Dünger. Das hat meinem
Garten bis jetzt sehr gut getan.
Das reicht aber noch nicht
ganz. Wenn man den Boden richtig puschen will, da muß man schon
etwas mehr anbieten. Auf meiner Suche bin ich dabei zur Brennessel
gekommen. Wie heißt es immer so schön: „Die Brennessel hält den
Garten und den Gärtner gesund.“
Na, da bin ich doch am Ziel
angelangt. Die Brennessel gibt es in Hülle und Fülle und kostenfrei
ist sie obendrein. Brennesseljauche ist das Stichwort. Die Jauche
herzustellen ist so einfach wie nur irgendwas. Brennesseln sammeln,
natürlich mit Handschuhen und Schere, Wasser drauf und einmal
täglich umrühren. Wenn es nicht mehr schäumt, ist die Jauche
fertig.
Jauche ist eigentlich ein
hässliches Wort, was wir mit unseren Exkrementen vergleichen. Dabei
ist das nur Wasser und Grünzeug, was wie milchsaure Gurken vergoren
wird. Also nichts, wovor man sich ekeln müßte, auch wenn es etwas
streng riecht, wenn man den Deckel von dem Behälter hebt.
Man sollte zum Ansetzen von
Brennesseljauche keinen Metallbehälter nehmen. Ich habe einen alten
Plastikeimer, der tut es noch für diesen Zweck. Wenn ich es abseihe,
dann nehme ich ein altes Literbehältnis und schütte die Jauche noch
durch ein Sieb. Und schon kann man es nutzen.
Im Mischungsverhältnis
1:10, also ein Liter Jauche, 10 Liter Wasser. Da meine Gießkanne 10
Liter hat, wird eben ein Liter Jauche mit 9 Litern Wasser gemischt.
Das ist kein großer Unterschied.
Die Pflanzen danken es mit
Tomaten in Hülle und Fülle oder eben mit riesigen Zucchinis ohne
Ende. Eine Tomatenpflanze hatte derartig viele und große Tomaten
angesetzt, daß sie jetzt unter der Last ihrer Früchte
zusammengeknickt ist. Ich hatte sie zwar an einem Pfahl angebunden
aber es war eben doch zu schwer. Ist zwar schade aber da kann man
nichts machen. Es tut mir nur leid, daß die Tomaten nicht schneller
gereift sind, so hätte ich sie ernten können und es wäre nicht so
eine Last für die Pflanze gewesen. Man sieht aber daran, daß mein
natürlicher Dünger regelrecht Wunder getan hat. Das heißt auch,
daß man sich nicht darum kümmern muß, wo man den Stallmist
herbekommt und wie man den transportieren soll.
Ich gehe einfach mit einem großen Eimer in den naheliegenden Wald und ernte die Brennesseln. Wasser drauf lassen und vergären lassen, dabei jeden Tag mal umrühren.
Ein Spaziergang mit großartigen Folgen. Das habe ich bis jetzt vielleicht dreimal gemacht und immer ein paar anderen Pflanzen im rotierenden System zugute geführt. Ich werde in den nächsten Tagen nochmal Jauche ansetzen und damit dann nach der Ernte die Beete grundlegend düngen, sozusagen als Grundlage für das nächste Jahr. Vielleicht kann ich ja damit auch den im Boden lebenden „Untermietern“, die viel für einen guten Boden tun, auch noch eine Freude machen.
Also bis bald
Eure Petra K.
Nachtrag 26.07.2018:
Ich hab neulich erfahren, daß in Brennessel-Jauche lediglich 3 % Stickstoff drin sind, nicht wirklich viel. Daher hab ich mich von der Verdünnung der Jauche abgewandt und gebe nur noch unverdünnte Jauche um die Pflanzen herum. Die Zucchinis und die Kürbisse danken es, die standen in sehr magerer Erde, weil ich keinen Mist hatte. Nun entwickeln sie viele und schöne Früchte.
Ich gehe einfach mit einem großen Eimer in den naheliegenden Wald und ernte die Brennesseln. Wasser drauf lassen und vergären lassen, dabei jeden Tag mal umrühren.
Ein Spaziergang mit großartigen Folgen. Das habe ich bis jetzt vielleicht dreimal gemacht und immer ein paar anderen Pflanzen im rotierenden System zugute geführt. Ich werde in den nächsten Tagen nochmal Jauche ansetzen und damit dann nach der Ernte die Beete grundlegend düngen, sozusagen als Grundlage für das nächste Jahr. Vielleicht kann ich ja damit auch den im Boden lebenden „Untermietern“, die viel für einen guten Boden tun, auch noch eine Freude machen.
Also bis bald
Eure Petra K.
Nachtrag 26.07.2018:
Ich hab neulich erfahren, daß in Brennessel-Jauche lediglich 3 % Stickstoff drin sind, nicht wirklich viel. Daher hab ich mich von der Verdünnung der Jauche abgewandt und gebe nur noch unverdünnte Jauche um die Pflanzen herum. Die Zucchinis und die Kürbisse danken es, die standen in sehr magerer Erde, weil ich keinen Mist hatte. Nun entwickeln sie viele und schöne Früchte.
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