Ich habe in diesem Jahr das
erste Mal Mangold angebaut. Ich hatte keine Ahnung, wie das schmeckt
aber ich bin nun restlos begeistert.
Mangold ist soooo gesund.
Mangold ist reich an Eiweiß, Jod, Vitaminen, Natrium, Eisen und
Kalium. Besonders das enthaltene Vitamin K ist für unseren Körper
von Bedeutung: Es ist wichtig für die Blutgerinnung und die
Knochenbildung.
Also bestens geeignet für
ein Sonntagsessen, was schnell gehen und nicht viel kosten soll.
Glauben Sie es mir, man
braucht kein Fleisch, wenn man Geschmack essen will. Fleisch ist
durch die hochgezüchteten und mit allen möglichen Chemikalien und
Medikamenten zugedröhnten Tiere, die, wie ich einmal gelesen habe,
auch mit bis zu 80 % genverändertem Futter gefüttert werden, so
derartig schädlich und das schmeckt man auch. Ich hatte zu den
Zeiten, als ich noch Fleisch gegessen habe, immer das Gefühl, als ob
ich auf eine Schuhsohle beiße, niemals aber wie ein Stück Fleisch,
dessen Geschmack ich noch aus Jugendzeiten kannte. Ich habe also mit
dem Fleischkonsum nicht aufgehört, weil mir die armen Tiere leid
tun, ich bin schließlich auf einem Bauernhof groß geworden und da
gehörten Tiere, die eben zu gewissen Zeiten geschlachtet wurden,
dazu. Damit hatte ich nie ein Problem, weil ich es nicht anders
kannte.
Nein, mir schmeckt das
heutige Fleisch einfach nicht mehr. Und wie sage ich immer so schön,
was einem nicht schmeckt, das vermisst man nicht.
Gemüse hat noch einen
gewissen Eigengeschmack und schlägt Fleisch meiner Meinung nach um
Längen.
Für mein Experiment, mit so
wenig wie möglich Geld auszukommen und mich trotzdem oder vielleicht
gerade deshalb gesund zu ernähren, ist Mangold goldrichtig.
Es hat mich ein Samentütchen
gekostet. Wenn das Tütchen 1 bis 2 Euro gekostet hat, war es viel,
obwohl die Sämereien auch immer teurer werden. Deshalb sollte man
auch immer ein paar Pflanzen wachsen und blühen lassen, dann kann
man den Samen sammeln und im nächsten Jahr wieder aussäen. Da spart
man auch Geld und es ist wirklich keine Arbeit dabei.
Ich habe das im letzten Jahr
mit den Möhren so gemacht. Ich hab sie einfach stehen lassen, wohl
auch aus der Tatsache heraus, daß ich im letzten Juli noch mal
Möhren gesät hatte, in der Hoffnung, daß da vielleicht nochmal was
wird. Na ja, die Möhrchenchenchen waren dann doch etwas zu klein,
als es Herbst wurde und wegen der Witterung hatte ich dann auch keine
Lust mehr, im Garten zu werkeln. Da sind die Möhren eben stehen
geblieben. Aber es hat ihnen nicht wirklich geschadet. Trotz kaltem
Winter habe ich mal probehalber im Januar bei frostfreiem Wetter ein
paar Möhrchen gezogen. Nichts passiert, haben wie frische Möhren
geschmeckt. Man sieht also, daß die Vegetationspause, wie ich das ja
in einem vorherigen Beitrag mit dem Beispiel der Kartoffeln schon
geschildert habe, nicht immer so ernst genommen werden muß.
Probieren geht also über studieren!
Die Möhren haben dann
irgendwann angesetzt, zu blühen. Es war ein Blütenmeer. Es reicht
also, wenn man da 1 bis 2 Pflanzen stehen läßt, denn ich kann jetzt
mit dem geernteten Samen ganze Landsmannschaften versorgen. Meine
Evolutionslinie der Sammler ist wohl jetzt eindeutig bewiesen, denn
zu den Jägern zähle ich mich nicht.
Doch zurück zum Mangold. In
meinem Garten stehen so ungefähr 15 bis 20 Pflanzen, so genau habe
ich noch gar nicht gezählt. Heute habe ich einfach mal bei ein paar
Pflanzen die äußeren Blätter mit den Stielen abgeschnitten. Eine
große Schale voll und da sieht man gar nicht, daß ich da was
geerntet habe. Wir werden also in diesem Jahr noch viel Mangold essen
können. Und das alles aus einem Samentütchen. Ein bis Zwei Euro für
ein Jahr lang Mittagessen, vorausgesetzt, man kann ihn auch noch im
Winter ernten, denn der treibt ja immer aus der Mitte weiter aus, so,
wie das auch beim Spinat der Fall ist. Aber Spinat ist ein Herbst-
und Wintergemüse. Den habe ich erst vor einer Woche gesät. Weil
Spinat ein Kaltkeimer ist, hatte ich das Samentütchen vorher eine
Woche im Kühlschrank. Dann den Samen in einer Schüssel Wasser
aufquellen lassen und rein in die Erde. Mal sehen, was draus wird.
Bis jetzt geht er ganz ordentlich auf und wenn ihn die Schnecken
nicht verspeisen, können wir im Herbst und Winter Spinat essen, denn
der gefriert nicht. Man kann ihn also auch noch unter dem Schnee
ernten, was bei vegetarischer Kost ganz entscheidend ist.
Ich werde sehen, ob das beim
Mangold ähnlich funktioniert. Wie gesagt, probieren geht über
studieren.
Zubereitet haben wir den
Mangold ganz einfach so:
Stiele abschneiden, in ca. 5
cm große Stücke schneiden und in einem großen Topf mit etwas Öl
und Zwiebeln anbraten. Nach ca. 10 Minuten können die Blätter dazu
gegeben werden, weil die ja schneller gar sind. Dann mit etwas Brühe
auffüllen und man hat noch eine schöne Soße dazu. So hat man schon
nach ca. 20 Minuten ein leckeres Gemüsegericht fertig. Einfach ein
paar Salzkartoffeln dazu und wie wir es heute gemacht haben, noch
etwas Rührei. Fertig ist das vegetarische Gericht und es schmeckte
einfach köstlich.
Leicht, lecker, gesund und
fast kostenfrei. So will ich es haben! Und so kann ich es nur Jedem
empfehlen.
Nachtrag 04.11.2015:
Wir haben zwischenzeitlich entdeckt, daß der Mangold noch viel besser schmeckt, wenn man an die Soße noch etwas klein geschnittenen Blauschimmelkäse ran gibt. Der zerläuft dann noch etwas in der Brühe, macht die Soße sämiger und der Mangold an sich schmeckt zarter und harmonischer. Probiert es aus!
Nachtrag 04.11.2015:
Wir haben zwischenzeitlich entdeckt, daß der Mangold noch viel besser schmeckt, wenn man an die Soße noch etwas klein geschnittenen Blauschimmelkäse ran gibt. Der zerläuft dann noch etwas in der Brühe, macht die Soße sämiger und der Mangold an sich schmeckt zarter und harmonischer. Probiert es aus!
Stilmangold ergibt zweimal ein Essen! einmal die Stile als Gemüse ala Spargel....in holländischer Soße, und dann den Mangold als Spinat! :D Tipp: erst die Stile... die sich gern dunkel verfärben. den Tag zwei dann die grüne Blattmasse. :)
AntwortenLöschenund ihr habt den Garten am Haus? dann nichts wie ran an die Wintergärtnerei! weniger gießen... bis gar nicht... keine Schnecken die einen ärgern... :D bei mir wachsen Radieschen, Spinat, Feldsalat, Portulak im Hochbeet bzw. im Gewächshaus.... auch im Balkonkasten. Guck mal bei Youtube "die Kleingärtnerei".... :) tolle Empfehlung. da hab ich noch viel gelernt. herzliche Grüße