Mittwoch, 6. Juli 2016

Saure Sahne selbst gemacht

Unsere Milchverarbeitung treibt ja die tollsten Blüten. Als wir das letzte Mal Quark gemacht haben, kamen wir erst etwas verspätet dazu, den Quark zu "ernten". Er hatte also einen Tag länger in der Molke zugebracht, als in den vorangegangenen Quarkproduktionen, 5 Tage anstelle von sonst max. 4 Tagen.

Als ich die oberste Schicht auf dem Quark abgekratzt hatte, weil die immer irgendwie bitter schmeckt, kam eine weiße dicke Schicht zum Vorschein, die wir gar nicht so recht zuordnen konnten. Quark war das nicht, der war unter dieser dicken Schicht. Aber was ist das, haben wir uns gefragt. Oh man, wie weit sind wir davon entfernt, zu wissen, wie unsere Lebensmittel entstehen?

Ein vorsichtiger Versuch zur Kostung von dieser dicken Masse brachte nur einen Verdacht zustande. Konnte das saure Sahne sein? So richtig sauer schmeckte das ja nicht. Eher wie richtige Sahne. Ich hatte keine Ahnung, was wir da vor uns hatten aber es hat gut geschmeckt. Und jetzt gehe ich einfach mal davon aus, daß es eine Art saure Sahne war. Auf alle Fälle viel zu schade, um sie wegzuschmeißen, so wie ich die bittere Schicht auf der Quarkoberfläche wegschmeiße.

Es war eine nicht unwesentliche Menge. Aber was macht man denn damit? Vom Rumstehen wird sie auch nicht besser und einen Braten, wo man vielleicht saure Sahne zur Soßenbindung verwenden kann, hatten wir auch nicht. Einen Braten gibt es bei uns sowieso selten, weil ich doch eher das Vegetarische bevorzuge und ich bin grundsätzlich der Meinung, daß man nicht ständig Fleisch essen muß. Wenn, dann esse ich das meist nur aus Sympathie zu meinem Mann, weil er doch wenigstens am Wochenende mal ganz gerne Fleisch ißt. Aber selbst dann braucht man keine ganze Schale saure Sahne, wenn es denn überhaupt saure Sahne ist.

Meine Lösung: portionsweise einfrosten und hoffen, daß man es mal braucht. Vielleicht ist ja auch jemand schlauer als ich und kann mir sagen, ob bei der Quarkentstehung auch als Nebenprodukt saure Sahne entsteht. Und was macht man denn alles so aus saurer Sahne?

Man man man, ich hätte nicht gedacht, daß ich in meinem Alter noch so viel lernen muß. Aber genau das ist so herrlich spannend bei meinen Aktivitäten. Etwas machen und dann einfach mal schauen, was dabei rauskommt. Ich experimentiere eben gern und ich hab noch immer was dabei gelernt. Kann ja nicht schaden. Dümmer wird man dabei auf keinen Fall.


Saure Sahne als Produkt bei der Quarkherstellung
Viel zu viel, um es gleich verbrauchen zu können


 Die Lösung:
portionsweise im Eiswürfelbehälter einfrosten


Fertige Portionen von saurer Sahne
Bereit für den jeweiligen Bedarf zum Andicken von Bratensoßen

Man lernt ja nie aus!

Also bis bald
Eure Petra K.
Ob im Quarktopf saure Sahne,
ja, das kann ich nur erahne.
Nix gelernt oder nix behalten
und so bleibt es stets beim Alten.
Nun muß ich halt ausprobieren,
denn probieren geht bekanntlich übers Studieren.
(Petra K.)

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Nachtrag 27.05.2019:
Ich habe nun die perfekte Verwendungsmöglichkeit für saure Sahne gefunden. Saure-Sahne-Eis mit Zitronensaft und Vanille. Mega lecker!
Die saure Sahne hab ich mit einem Schuß Kondensmilch etwas homogener gemacht, etwas Zitronensaft, Vanillezucker und etwas ganz normalem Zucker verrührt. Ab in den Gefrierschrank und alle 15-20 Minuten schön umrühren, damit nichts kristallisiert. Dauer: ca. 3-4 Stunden. Wer eine Eismaschine hat, ist natürlich sehr gut bedient.
Saure-Sahne-Eis - Das perfekte Sommer-Eis...




5 Kommentare:

  1. Hallo Petra,
    mit saurer Sahne kannst du leckeren Gurkensalat machen :) Den hatte meine Oma früher immer gemacht. Einfach eine ganze Salatgurke in ganz dünne Scheiben hobeln oder schneiden, eine kleine Zwiebel, würzen mit Salz, etwas Zucker (wenn Du magst), bei Bedarf noch etwas Essig und gehackter Dill. Probier mal :)
    Viele Grüsse Bea

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  2. So mache ich den Gurkensalat auch sehr oft. Das schmeckt dann fast wie Saziki. Noch ein bisschen Knofi dran und ich könnte mich da rein setzen ;-).

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  3. Oh, Ihr Lieben, wenn Gurkensalat mein Ding wäre, könnte ich das glatt umsetzen aber irgendwie mag ich den nicht so recht. Schuld daran ist meine Mutter, die immer zerlassene Butter in den Gurkensalat gab. Da konnte ich absolut nicht ran. Grünzeug und dann so fettig, igitt! Ich kann eigentlich grundsätzlich nicht an Sahne oder so ran, hab auch jahrzehntelang keine Butter gemocht, weil ich auf den Schulbroten, die meine Mutter gemacht hat, die Butter immer schichtweise drauf war (zumindest für meine Begriffe, meine Mutter sah das ganz anders). Die Nachwehen aller dieser Erlebnisse läßt mich nicht an Gurkensalat mit Sahne ran kommen. Trotzdem Danke für den Tipp.

    LG Petra K.

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  4. Ohje, das ist schade ;o) Aber ich habe auch schon Brotrezepte im weiten WWW mit saurer Sahne gesehen, vielleicht ist das ja eine Idee.

    Viele Grüsse Bea

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    1. Ja, das kann ich mir durchaus vorstellen, saure Sahne im Brot zu verwenden. Das geht dann sicher in die Richtung Sauerteigbrot. Für das Brot nehme ich anstelle von Wasser jetzt immer Molke, da wird das Brot auch sehr gut, es hält sich auch länger und schmeckt sehr lange wie frisch gebacken, ganz lecker. Kann ich sehr empfehlen und Molke fällt ja bei mir sehr viel an, weil wir wöchentlich Quark oder Butter machen.

      LG Petra K.

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