Montag, 9. März 2015

Sauerkraut selbst machen?

Ich gebe es zu, Sauerkraut kostet nicht die Welt. Aber als wir unseren Weißkrauteintopf gemacht hatten, blieb noch ein halber Kohlkopf übrig. Und da wir schon einen riesigen Topf Eintopf gemacht hatten, wollten wir dann nicht noch mehr Weißkraut essen, es sollte uns ja auch nicht zum Hals raus hängen. Was also mit einem halben Kohlkopf machen?

Schon lange vorher hatte ich hier von selbstgemachtem Sauerkraut gelesen. Die Kommentare klangen gut. Also wurde bei mir mit dem restlichen Kohlkopf Sauerkraut nach besagtem Rezept gemacht.

Das Weißkraut auf einer Küchenreibe klein geraspelt. Man hätte ja auch die Brotmaschine nutzen können, um das Kraut zu schneiden. Aber nein, die liebe Petra quält sich lieber. Mit dem Salz vermengt und das Kraut geknetet und geknetet und geknetet... Und wenn sie nicht gestorben ist, würde sie heute noch kneten.
Es kam etwas Kohlsaft heraus, aber es war nicht sehr viel und ich war nach diesem Knetakt fix und fertig.
Also wer mal richtig Ärger hat und diesen abbauen will, der sollte Kohl kneten. Das hilft garantiert, um sich abzureagieren.

Die Kohlschnipsel in die Gläser gefüllt, Plastiktüte drüber und Deckel draufgeschraubt. In eine Schüssel gesetzt und die vorgeschriebenen sechs Tage bei ca. 20 Grad stehen gelassen.
Da hat weder was geschäumt, von sprudeln ganz zu schweigen. Irgendwie erinnerte es mich an unseren Bierversuch. Da gärte auch nichts. Na gut, dachte ich mir, muß ja nicht immer gleich sein. Wer weiß. Weiter im Experiment.

Jetzt, zwei Wochen später, nachdem die Gläser zur weiteren "Reifung" in einem kühlen Raum gelagert wurden, wollte ich es wissen. Bratwurst mit Salzkartoffeln und Sauerkraut sollte es zum Mittagessen geben.

Die zwei Gläser geholt, aufgemacht, die Folie abgezogen und...Optisch nicht das Wahre, nicht so ganz weiß, wie man sich Sauerkraut vorstellt, eher etwas ins Graue gehend. Na ja.
Dann die ultimative Geruchs- und Geschmacksprobe... Auch wieder: Na ja.

Ich bin ehrlich, es hat mich nicht so besonders überzeugt. Sauer war das Sauerkraut nicht, viel zu trocken war es und nur mit viel Gewürzen zu einem guten Ergebnis gebracht, was man essen konnte.

Ich hab jetzt in dem Rezept nochmal intensiv gelesen. Da gab jemand den Tipp, daß man bei zu wenig Saft wohl noch mit abgekochtem, und sicherlich wieder abgekühltem Salzwasser auffüllen kann. Leider hab ich das damals nicht gelesen, sonst hätte ich mir den Kraftakt mit dem Kneten sparen können. Aber mit Wasser aufgießen macht Sinn, denn das Kraut muß ja luftdicht abgeschlossen sein, wenn es gären soll.

Fazit: Es war der erste Versuch, Sauerkraut selbst zu machen. Ist nicht überzeugend gelungen. Und trotzdem werd ich es nochmal versuchen, wenn wir wiedermal zu viel Weißkraut haben. Wenn es bei Anderen gelingt, muß es doch bei mir auch gelingen.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Kommt Zeit, kommt Rat...

Weißkraut geraspelt
 und dann kneten, kneten, kneten


 In Gäser füllen und reifen lassen


 
Selbstgemachtes Sauerkraut zum Mittagessen
Der nächste Versuch gelingt bestimmt besser
Aufgeben is nich!

Also bis bald
Eure Petra K.
 
Wer durch des Argwohns Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut 
(Wilhelm Busch (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller)

Hier gibts die Fortsetzung der Sauerkraut"produktion":
http://auf-dem-weg-in-die-freiheit.blogspot.de/2016/09/wieder-sauerkraut-selbst-gemacht.html
 

2 Kommentare:

  1. Liebe Petra,
    ein paar Tips zum Sauerkrautmachen:
    Sauerkraut entsteht durch Vergärung mit Milchsäurebakterien. Um die schon einmal gleich reinzubringen, gib etwas frische Buttermilch zu Deinem gekneteten Kraut.
    Die Milchsäurevergärung kann nur unter Ausschluss von Sauerstoff passieren, d.h. das geknetete Kraut im Glas ganz fest zusammen drücken, dass möglichst wenig Luft eingeschlossen ist. gut wäre, wenn oben auf dem Kraut etwas zum Beschweren liegt (in meinem großen Sauerkrauttopf sind das Tonplatten, in Deinem Fall vielleicht ein kleiner Teller o.ä.?) und darauf dann tatsächlich so viel leicht gesalzenes Wasser, dass es ca. 1 cm über dem Krau steht. Das lässt dann keinen Sauerstoff mehr durch. Den Deckel des Glases aber erst mal nicht ganz zumachen, wenn es blubbert, läuft es gut, dann arbeiten die Milchsäurebakterien.

    Viel Glück beim nächtsten Mal. Ich lasse übrigens immer meinen Mann kneten :-)

    LG und schönen Tag

    Miriam

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    1. Ich werde das auf jeden Fall nochmal probieren, denn Sauerkraut ist ja bekanntlich sehr gesund und wer weiß, vielleicht ist man ja mal drauf angewiesen, alles selbst machen zu müssen. Dann muß man wissen, wie´s geht. Jetzt haben wir noch Zeit, zum Probieren.

      LG Petra K.

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