Mittwoch, 5. Oktober 2016

Kokosöl und Kokosmilch selbst gemacht

Wenn man Selbstversorgung betreiben will, dann hört es bei der Fettversorgung meist auf. Wer will sich schon gerne eine superteure Ölpresse kaufen, so sinnvoll das auch wäre. Die Ölversorgung mit GUTEN Ölen hab auch ich noch nicht gepackt, zumindest nicht mit unseren finanziellen Möglichkeiten. Ein Kompromiß ist Kokosöl. Das Kokosraspel muß man auch kaufen, denn die Kokosnüsse wachsen hier nunmal nicht auf den Bäumen aber ein stückweit kommt man damit seinem Ziel schon entgegen.

Kokosraspel gibt es für wenig Geld im Laden zu kaufen. So ca. 65 Cent kostet eine Packung mit 200 Gramm Inhalt. Daraus kann man mit einfachen und haushaltsüblichen Mitteln Kokosöl herstellen und das kann man dann zur Körperpflege, mit gesundem Xylit (was allerdings auch sehr teuer ist) zum Zähneputzen nehmen. Die entstehende Kokosmilch nimmt man zum Kochen oder man gibt sie ins Waschwasser, damit wird die Haut gut rückgefettet. Und gegen trockenes Haar oder spröde Haarspitzen kann es auch angewendet werden.

Wie gesund Kokosöl ist, erfährt man hier:
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/kokosoel-ia.html

Ich hab mal den Test gemacht, wie man selbst Kokosöl herstellen kann:


200 Gramm handelsübliches Kokosraspel als Ausgangsprodukt für selbst gemachtes Kokosöl


Mit 1 Liter kochendem Wasser wird das Kokosraspel überbrüht


Die lauwarme Kokosbrühe wird kurz pürriert und durch ein Tuch, was in einem Sieb liegt, ausgepresst


Man bekommt 1 Liter Kokosmilch heraus.
Diese kommt für ein paar Stunden in den Kühlschrank


Das ausgepresste Kokosraspel kann man trocknen oder gleich nochmal überbrühen,
man bekommt dann nochmals gute Kokosmilch daraus,
es ist also sehr ergiebig, auf diese Art zu Kokosmilch und Kokosöl zu kommen.
Das Kokosraspel kann man dann immer noch zum Backen verwenden, 
der Kokosgeschmack geht nicht verloren


Im Kühlschrank setzt sich auf der Kokosmilch obendrauf das Kokosfett ab.
Ich habe aus 200 Gramm Kokosraspel 116 Gramm Kokosfett bekommen
Das kommt nun in ein verschließbares Glas
und wird bei Zimmertemperatur zu Kokosöl.
Es kann dann zur Körperpflege, zum Zähneputzen oder zum Essen/Kochen verwendet werden,
schmeckt sehr lecker nach Kokos und ist herrlich cremig


Auch die Kokosmilch, die nun nur noch einen sehr geringen Fettanteil hat, kann man weiter verwenden.
Ich nehme sie zum Kochen und gebe sie ins Waschwasser,
das ergibt ein sehr schönes Hautgefühl,
auch für die Haarpflege kann man es verwenden, wenn man z. Bsp. trockenes Haar hat

Und so habe ich aus 65 Cent, 2 Liter Wasser und sehr wenig Handarbeit 2 Liter Kokosmilch bekommen. Da gerade meine zweite Ladung in Arbeit ist, weiß ich noch nicht, wieviel Fett bei der zweiten Bearbeitung herauskommt. Aber selbst wenn es nicht nochmal über 100 Gramm Fett werden sollten, hat es sich wirklich gelohnt, diese 65 Cent zu investieren, denn handelsübliches Kokosöl ist doch recht teuer. 
Wir haben mal kostenmäßig etwas recherchiert. Man kann z.Bsp. bei ebay 12 Liter Kokosöl für 80 Euro bekommen. Das heißt, 100 Gramm Kokosfett, was ja auch zu Öl wird, kosten dann ca. 65 Cent, also ungefähr das, was man auch für Kokosraspel investiert. Man muß allerdings sehen, daß nicht Jeder gleich 12 Liter kauft. Jede kleinere Abpackung ist natürlich umso teurer, nur Großpackungen sind in dieser Preiskategorie zu bekommen.
Nehme ich allerdings noch die 2 Liter Kokosmilch, die ich mit meiner Variante produziere, die im Laden zwischen 3 und 7 Euro pro Liter zu haben ist (zumindest hat dies ein Preisvergleich im Netz ergeben), und die Tatsache, daß ich weiß, daß meine Kokoscreme für die Körperpflege ohne chemische Zusätze ist, dann hat sich das für mich total gelohnt.

Also bis bald
Eure Petra K.
Der Mensch ist keine Kokosnuß, er ist nicht rundherum abgekapselt.
(Aus Ghana)


Nachtrag 06.10.2016:
Ich hatte ja gestern nochmal eine zweite Pressung gemacht und wußte zu dem Zeitpunkt noch nicht, wieviel Kokosfett dabei herauskommt. Jetzt habe ich gerade die ausgekühlte Kokosmilch aus dem Kühlschrank geholt. Es war allerdings nur eine winzige Schicht Kokosfett obendrauf. Das lohnt sich nicht wirklich. Es macht wohl nur Sinn, wenn man auf diese Art noch zusätzliche Kokosmilch zum Waschen oder zwischendurch mal zum "eincremen" der Hände haben will. In dieser zweiten Pressung ist kaum noch was drin. Was soll´s, ich werde es wieder zum Waschen und zum Zähneputzen benutzen. Die Haut bedankt sich und gibt ein Gefühl wie wenn man über einen Kinderpopo streichelt. Das Zähneputzen mit Kokosmilch ist übrigens sehr zu empfehlen, wenn man mal eine leicht entzündete Stelle im Mundraum hat, das ist in null komma nix weg, hat mich total verblüfft.


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2 Kommentare:

  1. Hallo Petra,

    das ist ja interessant :) Deine Idee werde ich ausprobieren. Meine Tochter hat ganz trockene Kopfhaut, vielleicht hilft ihr dieses gewonnene Öl. Für mich bleibt dann die Milch, die mag ich gerne. Einen schönen Abend Dir noch, viele Grüsse Bea

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    1. Ja, ich bin auch ganz happy, daß das so einfach ist und so gut klappt. Die Kokosmilch habe ich heute für eine Kürbissuppe genutzt. Na das ist vielleicht ein Schmäckerchen...
      Ich werde das Rezept hier noch einstellen (da weiß ich wenigstens immer, wo ich es finde).

      Dir auch noch einen schönen Abend und liebe Grüße von
      Petra K.

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