Nun ist sie also da, die
Jahreszeit, wo man schon mal heizen muß.
Der Blick auf unsere
Betriebskostenabrechnung hatte uns deutlich gemacht, daß man für
die bequeme Heizung, wo man den Wärmeregler nur etwas höher stellen
muß und schon wird es gemütlich warm, tief ins Portmonee greifen
muß. Wir waren ja wirklich sparsam mit der Heizung und trotzdem war
es für unsere Begriffe immens zu teuer. Wir hatten in der letzten
Heizperiode nur noch morgens die Heizung aufgedreht und nach dem
Frühstück schon wieder abgedreht, um es so kostengünstig wie nur
möglich zu machen. Trotzdem war die Abrechnung sehr hoch.
Da muß man doch noch etwas
mehr nachdenken, was man tun kann, um in Sachen Heizung zu sparen.
Auch in diesem Bereich möchte ich meinen Konsumboykott durchziehen.
Von mir bekommt hier keiner mehr Geld, was nicht zwingend notwendig
ist. Aber frieren will man schließlich auch nicht, denn eine
gemütliche und warme Wohnung ist ein wesentlicher Punkt, um
zufrieden zu sein.
Wir sind ja, wie ich das
bereits unter anderem hier
erwähnt hatte, in eine Wohnung auf dem Land gezogen, zu der ein
herkömmlicher Ofen gehört. Der Ofen war nicht wirklich teuer, 250
Euro, hat ein schönes Sichtfenster, so daß man ein bisschen
Kaminfeeling verspürt, wenn man gemütlich auf der Couch sitzt.
Genau das Richtige, wenn man ein ganzes Gartenjahr hart gearbeitet
hat und nun die kalte Jahreszeit zum Ausruhen hat, denn wer arbeitet,
muß auch ein Recht auf Entspannung haben.
Ich habe mir auch in diesem
Jahr mal die Mühe gemacht und habe selbst Holz gesammelt und gesägt.
Ja, so richtig manuell mit einer stinknormalen Baumarktsäge. Das
sind zwar auch finanzielle Ausgaben aber langfristig gesehen lohnt
sich das schon. Auch der Holzsägebock hat Geld gekostet. Sicherlich
nicht die große Welt, ca. 20 Euro, aber man nutzt solche Dinge ja
schließlich jedes Jahr und dann rentieren sich solche Ausgaben sehr
wohl, wenn man das Holz zum Heizen dafür gratis hat. Die Arbeit und
die Zeit kann man sowieso nicht zählen, denn dann wäre vieles
unbezahlbar, würde man die Produkte verkaufen wollen. Nein, wir
arbeiten nur für den Eigenbedarf und damit sind wir voll
ausgelastet.
Wenn man sich beim Gang in
die Natur einmal umschaut, liegt überall das Holz unbeachtet herum.
Hier fällt mal ein großer Ast von den Bäumen, da stürzt mal ein
Baum im Windbruch um, da liegen überall die kleinen Ästchen auf den
Wegen oder im Gewerbegebiet wird die Schüttgutfläche vergrößert
und der Einfachheit halber wird das gleich mit dem Bulldozer gemacht
und die Bäume fallen dann um. Hier war das so und keiner hat sich in
den letzten beiden Jahren darum gekümmert, was aus den Bäumen wird,
die dem Bulldozer zum Opfer fielen. Würde es den Leuten nicht so gut
gehen, hätten sie schon längst das Holz aus den Wäldern geholt.
Aber noch sind die Menschen nicht zwangsläufig darauf angewiesen.
Noch nicht!
Wir sind vielleicht bald
darauf angewiesen oder sehen zumindest, daß hier eine Zeit kommen
wird, wo man vorsorgen sollte, auch in Richtung Heizmaterial. Also
habe ich bei meinem täglichen Spaziergang immer das mitgenommen, was
mir an Holz vor die Füße gefallen ist oder was achtlos herumlag.
Das Anfeuerholz, also die kleinen dünnen Holzscheite, sind das
teuerste Holz, was es im Baumarkt zu kaufen gibt, reichlich 3 Euro
der Beutel und da ist nicht wirklich viel drin. Auf der anderen Seite
liegt überall das Kleinholz herum und keiner kümmert sich drum.
Dann kümmere ich mich eben darum und verwerte es als Anfeuerholz.
So habe ich beachtliche
Mengen gesammelt und im Frühjahr und Sommer gemütlich im Garten
gesessen und meine „Schätze“ schön klein geschnipselt und in
Säcke gefüllt und die größeren Stämme gesägt und im Schuppen
aufgestapelt. Da ist mehr zusammengekommen, als ich gedacht hätte.
Nun können wir dieses Holz nutzen und haben eine schöne warme
Stube. Unser kleiner Ofen heizt die ganze Wohnung in wenigen Minuten.
Immer wieder freue ich mich über diesen kleinen Gesellen, der es uns
mit so wenig Heizmaterial so schön gemütlich macht. Aber das Beste
ist, daß dieses Holz alles kostenfrei ist und mich nur etwas Mühe
des Sammelns und der Verarbeitung gekostet hat. Niemand ist dadurch
zu Schaden gekommen, denn es mußte nicht gestohlen werden oder sonst
wie illegal beschafft werden. Es steckt nur der Fleiß und allerhand
Zeit dahinter. Aber wie habe ich im Text unter der Überschrift
meines Blogs so schön geschrieben: Sie haben Zeit...Nutzen Sie Ihre
Zeit und Sie werden Ihre Freiheit gewinnen. Nur wer autark ist, ist
auch frei. Frei von der Abzocke und Willkür des Systems...
Ich habe mir die Freiheit
genommen und meine Zeit sinnvoll genutzt. Eine Sichtweise, an der
viele Hartz IV-Bezieher noch straff dran arbeiten müssen, wenn nicht
mit dem Ende des Geldes noch viel Monat übrig sein soll. Man kann
nur das Geld ausgeben, was man hat. Für den Rest an Bedürfnissen
muß man kreativ werden. Nur vor der Glotze sitzen und über den
bösen „Staat“ schimpfen, das bringt niemanden weiter, davon wird
keiner satt und man hat auch keine warme Stube. Aber wer, wie ich,
seine Freizeit nutzt und sich nicht davor scheut, hart zu arbeiten
und mindestens 8 bis 10 Stunden am Tag dafür sorgt, daß alles da
ist, was man zum Leben braucht, der kommt gut über die Runden. Man
muß nur wieder lernen, selbst die Verantwortung dafür zu
übernehmen, daß man alles hat, was man braucht.
Wie heißt das gute alte
Sprichwort: „Wenn Du in den Spiegel schaust, siehst Du denjenigen,
der für Dein Leben verantwortlich ist“.
Oder: Es kommt nicht darauf
an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die
Tür zu finden.
Machen Sie etwas daraus!