Ich hab mal wieder einen neuen Aufstrich ausprobiert, weil wir ja momentan durch die Dürre kaum noch Wildkräuter haben, um sich daraus einen Wildkräutersalat machen zu können. Es reicht einfach nicht, weder mengenmäßig noch im Hinblick auf die Vielfalt der Kräuter, die ich bei ausreichend Regen finden würde. Da muß man eben Alternativen suchen, ich kann schließlich das Wetter nicht ändern.
Traurig, denn eigentlich sollten die Wildkräuter meine Alternative zur Supermarktware werden. Das muß ich mir nun abschminken. Hat denn niemand in einem regenreichen Gebiet eine Wohnung mit Garten für uns?
Aber zurück zu meinem neuen Aufstrich. Ich habe in unseren Vorratsschrank geschaut und ein bisschen gegockelt und aus den ganzen Ideen wurde der Kidneybohnen-Aufstrich mit Kapern aus der Kapuzinerkresse, denn da hatte ich auch noch welche vorrätig, die nun mal aufgebraucht werden konnten.
Was dabei herausgekommen ist, ist ein ganz leckerer und sehr preiswerter Brotaufstrich und wenn ich es richtig betrachte, dann ist der nicht nur vegetarisch, sondern sogar vegan. Na, wenn das nichts ist!
Das sind die Zutaten für den Aufstrich:
1 Dose Kidneybohnen (ca. 400 g)
2 kl. Gläser sauer eingelegte Kapern aus der Kapuzinerkresse (je ca. 60 g)(alternativ handelsübliche Kapern)
1 kl. Zwiebel
1 kl. Knoblauchzehe
2 EL Olivenöl
1 TL Worcestersauce
1/2 TL Pfeffer
1 TL Himalaya-Salz
1 TL gerebelter Majoran
1/2 TL gem. Oregano
1/2 TL gem. Schnittsellerie
1 - 2 EL Schnittlauch (klein geschnitten)
1/2 TL gem. Bohnenkraut
1 kl. Prise gem. Estragon
1 kl. Prise Chilliflocken
1 Prise Thymian
Sud zum Einlegen der Kapuzinerkresse-Samen:
Kapuzinerkresse-Samen je nach Verfügbarkeit (Rest vom Sud kann eingefrostet werden)
1 Liter Wasser
200 ml Apfelessig
3 EL Zucker
2 EL Salz
1 EL Senfkörner
2 Lorbeerblätter
1 EL Pfefferkörner
2 Pimentkörner
Und so hab ich den Aufstrich zubereitet:
Die Zutaten für den Sud zum Einlegen der Kapuzinerkresse-Samen zum Kochen bringen, ca. 10 Minuten köcheln lassen, die Samen der Kapuzinerkresse in den Sud geben und weitere ca. 30 Minuten kochen lassen (je nach Größe der Samen, ich laß sie so lang wie möglich an den Pflanzen, damit sie richtig groß werden). Wenn sie noch bißfest sind, in die vorbereiteten Gläser hineingeben, Sud fast bis zum Rand auffüllen, Rand gut säubern, Twist-off-Deckel drauf (bitte nicht mit Spülmittel arbeiten, nur mit sehr heißem Wasser!), verschließen und abkühlen lassen. So hat man immer einen Vorrat, den man z.Bsp. auch beim Kartoffelsalat o.ä. verwenden kann, ohne die teuren, handelsüblichen Kapern kaufen zu müssen.
Die Kidneybohnen auf einem Sieb abtropfen lassen. Dann die Bohnen, Kapern, klein geschnittene Zwiebel und den sehr klein geschnittenen Knoblauch in eine Schüssel geben. Mit dem Pürrierstab pürrieren, bis die gewünschte Konsistenz für einen Brotaufstrich erreicht ist. Die Gewürze zugeben, gut verrühren, den Aufstrich in ein sauberes Glas geben und im Kühlschrank aufbewahren. Zum Durchziehen ca. 1-2 Tage im Kühlschrank stehen lassen, dann kann geschlemmt werden.
Man kann natürlich auch gleich größere Mengen machen, die man aufkocht und noch kochend heiß in Twist-off-Gläser füllt und verschließt. So hat man auch einen Vorrat für den Winter oder wenn mal unverhofft Besuch kommt und man nicht weiß, was man auf den Tisch bringen soll.
Kidneybohnen-Aufstrich mit Kapern aus der Kapuzinerkresse
Sehr lecker
Sehr preiswert
Guten Appetit!
Ich hab zum Probieren erstmal nur ein Glas gemacht. Ich werd das aber auf jeden Fall wieder machen und dann auch gleich in größeren Mengen, denn dieser Aufstrich schmeckt uns wirklich sehr gut.
Also bis bald
Eure
Eßt mehr Bohnen, wir haben Gas nötig
(Peter Darbo (*1944), flämischer Aphoristiker (Pseudonym), nicht veröffentlicht)
Nachtrag 07.09.2015:
Ich habe diesen Aufstrich am 28.08.2015 hergestellt. Seitdem esse ich jeden Tag zum Abendessen eine Schnitte dick bestrichen mit diesem Aufstrich. Heute wird er aufgebraucht werden. Ich habe also 9 Tage lang davon gegessen. Der Aufstrich hat mich, von den Zutaten und der Verarbeitung her, ca. 50 Cent gekostet. Ich habe also 9 Tage lang von 50 Cent zum Abendessen gelebt, das sind 5,5 Cent pro Abendessen. Gute Bilanz, oder?
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