Sonntag, 20. Juli 2014

Hitze: Zeit für Müßiggang und Wolkenbilder

Was für den Einen die besten Temperaturen sind, ist für den Anderen nur ein Mühsal. Ja, wenn man arbeitet, wünscht man sich ein schönes Wochenende mit Sonnenschein und Freibadfeeling. Wenn man jeden Tag zu Hause ist und viel arbeitet, weil man sich aus dem Garten ernähren will, dann sind solche Temperaturen der blanke Horror.

Der Planet brennt, das Wasser in den Regentonnen wird alle und unabhängig davon wuchert das Unkraut im Garten. Solange es noch klein ist, ist es mir egal, wenn ich mal nicht so recht hinterherkomme, um es in Schach zu halten. Wenn es dann aber anfängt, zu blühen, dann ist höchste Alarmstufe, dann muß man zur Tat schreiten. Aber seit Wochen ist hier Hochsommer, glühende Hitze und keine Abkühlung in Sicht, wo man einen Großeinsatz im Garten machen könnte.

Was soll´s. Man kann das Wetter nicht ändern. Und so ist momentan der schönste Platz die Liege auf unserem Nordbalkon. Schöner Schatten, ein einigermaßen kühles Lüftchen. Da läßt es sich aushalten.

Zeit für Muße, Zeit, um den eigenen Gedanken nachzuhängen. Zeit, sich den Luxus zu gönnen, und einmal nichts zu machen. Ich gebe zu, das fällt mir schwer, weil ich immer was zu tun habe. Doch bei dieser Hitze bringt das nichts. Ich war heute vormittag bis Mittag im Garten, die Gurken nach evtl. Seitentrieben untersuchen, die abgeschnitten werden müssen, und vielleicht auch noch ein paar zu hohe Gräser ausreißen. Man hat noch gar nicht richtig angefangen, da rinnt schon die "Suppe" dem Körper hinunter. Das gefundene Fressen für Fliegen & Co. Man kann von Glück reden, wenn sie nicht als Kamikazeflieger frontal in die Nase oder sonst wohin fliegen. Bei Gewitterluft ist es ganz besonders schlimm, da gehen die voll auf den "Mann".

Schluß für heute, hab ich mir gesagt, jetzt ist Müßiggang angesagt. Doch was gibt es bei Müßiggang zu tun, wenn man nicht so recht stille halten kann und will?

Ein Buch lesen? Ach, hab eh keine Zeit, es weiterzulesen, wenn das Wetter wieder anders wird.

Wie wärs denn mal mit Wolkenbilder beobachten? Haben Sie schon mal beobachtet, wie schnell sich eine Wolke verwandeln kann? Was für hübsche Bilder und Figuren da gezaubert werden? Wolkenbilder beobachten ist herrlich, vorallem, wenn man mal abschalten will.

Wir haben ja zur Zeit das Glück, daß man uns mal einen weiß-blauen Himmel gönnt und so nutze ich den Sonntag auf der Liege zum Wolkenbilder beobachten.

In einer Wolke sieht es so aus, als ob ein junges, hübsches Mädchen durch die Wolke lugt. Man sieht genau die Konturen, Augen, Nase, Mund, die Frisur, ob sie lächelt oder einfach nur so schaut. Und genau so schnell, wie das Gesicht aufgetaucht ist, so schnell ist es auch wieder verschwunden, einfach aufgelöst und man kann dabei zusehen, wie sich die Figur auflöst.

Links daneben auf der Nachbarwolke sitzt doch tatsächlich ein kleiner Frosch. Man könnte meinen, er will gleich losspringen, hinein in sein Element. Doch plötzlich ist er weg. An seiner Stelle hat sich der Frosch in einen kleinen Affen verwandelt. Na, der sieht ja putzig aus. Mit ein bisschen Phantasie sieht man regelrecht die spitzbübischen Augen.

Und was ist das? Dort liegt doch eine junge Frau und hält ein Baby hoch über ihren Körper. Genau wie im hiesigen Leben, das machen wir Menschen doch auch so mit kleinen Babys und die Kleinen kreischen dabei vor Vergnügen. Gehen wir in der Phantasie noch etwas weiter. Ist es eine Mutter, die vielleicht mit ihrem Kind ums Leben gekommen ist und sie leben nun in einer sorgenfreien Welt, wo sie nur füreinander da sein können? Ist das nicht ein schöner Gedanke, wenn das Leben auf einer weißen, weichen Wattebauschwolke weitergeht, als wäre nichts passiert? Das könnte mir auch gefallen.

Aber gleich daneben, auf der anderen Wolke, da ist ein Mann mit strengem Blick. Er hat einen Vollbart. Hat er die Leichtigkeit des neuen Daseins noch nicht so recht verinnerlicht? Hängt er noch seinen Sorgen und Nöten aus seinem bisherigen Leben nach? Ich wünsche ihm, daß er es bald erkennt und schon ist er auch wieder weg.

Viele Gesichter folgen, schöne und weniger schöne, junge und ältere. Waren das alles Menschen unserer Erde? Seelen, die sich uns zeigen, um uns zu sagen, daß wir vor dem Leben nach dem Tod durchaus keine Angst zu haben brauchen, weil dem Übergang vom Diesseits zum Jenseits pure Leichtigkeit folgen, von der wir hier in unserer Inkarnation oftmals geträumt haben und die uns doch nicht zuteil wurde, weil böse Kräfte uns die Leichtigkeit des Lebens nicht gönnen wollen und uns immer mehr drangsalieren, kontrollieren und ausspionieren, uns das hart verdiente Geld abpressen, ohne, daß sie dazu eine Legitimation haben?

Oh nein, darüber will ich heute gar nicht nachdenken. Zu schön ist es, die Wolkenbilder zu beobachten, Figuren zu entdecken, wie sie plötzlich auftachen und genau so schnell wieder entschwinden. Macht nichts, auf der Nachbarwolke gibt es etwas anderes zu sehen und zu entdecken.

Gönnen Sie sich diesen Müßiggang, es ist wie Meditation, absolut entspannend und herrlich leicht.

Und weil es so schön war, gibt´s zum Kaffee ein Eis und selbstgebackene Knäckebrotplätzchen.

Das Leben kann so schön sein.




Ich wünsche allen Lesern einen schönen Sonntag.
Eure Petra K.   




   

2 Kommentare:

  1. Danke für deinen lieben Kommentar! :)
    Freut mich, dass dir die Fotos und der Text gefallen haben. Sowas motiviert :)
    Dein Worte über das Schicksal waren richtig toll und haben mich nachdenken lassen. Danke!

    Liebe Grüße

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