Montag, 13. Oktober 2014

Grüner Brotaufstrich aus Wildkräutern

Eine meiner ersten Fragen, als ich zu dem Entschluß gekommen bin, auf Ernährung mit Wildkräutern etc. umzusteigen, war: Was ißt man denn da im Winter?

Im letzten Winter hat sich diese Frage nicht gestellt, weil wir keinen Winter hatten und ich somit über das ganze Jahr Vogelmiere & Co. finden konnte. Aber es kann ja auch mal ein Winter kommen, wo es wochenlang oder monatelang frostig ist und man nichts dergleichen findet. Was dann?

Vorsorgen, heißt die Devise. Genau wie bei allem Anderen, wo man sich einen Vorrat anschafft und lagert, muß man eben für die wildkräuterfreien Zeiten auch einen Vorrat anlegen. Am besten ist da der Gefrierschrank geeignet, sofern man Platz darin hat.

Ich hab das jetzt mal ausprobiert. Im Garten steht jede Menge, genaugesagt, ein ganzes "Feld" voll Kapuzinerkresse. Auf einem Fleckchen im Wald habe ich jede Menge und ständig nachwachsenden Giersch. Ich liebe jungen Giersch, er ist einfach göttlich im Geschmack. Zumindest, wenn man auf Wildkräuter steht.

Und so hab ich mal etwas herumexperimentiert, wie man einen grünen Brotaufstrich hinbekommt, den man dann zur Winterzeit auf´s Brot bringen kann.

Hier ist ein kleiner Teil meiner Kapuzinerkresse
Jede Menge, die beim ersten Frost weg ist
Also: ernten, solange es noch warm ist!

Ich habe den Brotaufstrich aus 50 % Kapuzinerkresse und 50 % Giersch hergestellt. Man kann das aber auch mit jeglichen anderen essbaren Wildkräutern machen, die man geschmacklich favorisiert.

Die Wildkräuter werden gewaschen, recht klein geschnipselt, mit Salz und Pfeffer gewürzt, etwas Zitronensaft dazu, auch eine Prise brauner Rohrzucker (oder Honig), dann etwas dunklen Balsamicoessig dazu und auch etwas Olivenöl. 
Nun kann man natürlich den Pürrierstab nehmen und alles noch schön glatt pürrieren. Ich hab das nicht gemacht, weil ich die leicht stückige Art doch sehr schätze und der Darm bedankt sich auch für die wichtigen Ballaststoffe.

Dann portionsweise in kleine Frühstücksbeutel gefüllt und eingefrostet. 


Heute abend habe ich es probiert. Es schmeckt wie frisch von der Wiese, einfach herrlich.

Ist vielleicht von der Optik her nicht optimal aber sehr sehr lecker!
Auch wenn es vielleicht wie Spinat aussieht, es ist kein Spinat sondern grüner Brotaufstrich

Da habe ich doch glattweg wieder eine Möglichkeit für einen fast kostenfreien Brotaufstrich entdeckt. Man kann gleich größere Mengen herstellen und hat dann einen Vorrat für den Winter. Und wenn man mal keine Lust oder keine Zeit hat, den täglichen Bedarf an Wildkräutern zu sammeln, dann ist das auch eine gute Alternative.

Probiert es aus und laßt es Euch schmecken.

Bis bald
Eure Petra K.

Wenn man Waffen essen könnte, wäre der Hunger auf der Welt längst besiegt
(Marita Bagdahn)


5 Kommentare:

  1. Genau, das habe ich mich auch gefragt: Was isst man im Winter? Für mich habe ich mir halt gedacht, man kann es mit Kresse und anderen Keimlingen probieren. Und hab da auch schon welche "angesetzt". Bild folgt in den nächsten Tagen, im Moment ist bei mir etwas die Zeit eng. Liebe Grüße Uta

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  2. Du hast aber auch gute Ideen. Auf diese Art der Zubereitung wäre ich nicht gekommen. Ich lese gerne bei Dir, weil es für mich interessant ist zu erfahren wie andere Menschen eine gesunde sparsame Lebensweise umsetzen. Da hapert es bei mir noch mit dem gesund. Stress sind im Moment meine Gute-Vorsätze-Killer, aber ich arbeite dran. LG ClauDia.

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    1. Ja, genau das sind die Probleme unserer Zeit: Streß und keine Zeit.
      Irgendwann hatte ich erkannt, daß mein Leben dabei auf der Strecke bleibt. Um das zu erkennen, mußte ich das Hamsterrad, in dem wir zwangsläufig gehalten werden, anhalten. Das "aus dem Hamsterrad aussteigen" ist mit finanziellen Einschränkungen verbunden, das war mir wohl bewußt. Ich habe aber abgewägt, was wichtiger ist, ein Leben in Streß und Zeitnot, dafür aber am Monatsende der Gehaltsscheck oder mein Leben in persönlicher Freiheit. Ich habe mich für Letzteres entschieden und ich habe es noch nie bereut, denn es gibt immer Alternativen, mit denen man gut leben kann.

      LG Petra K.

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    2. Klingt lecker!
      Bis ich mit so was anfangen kann wird es leider noch ne Weile dauern...zurzeit bin ich noch immer mit Schadensbegrenzung im Garten beschäftigt, damit es im nächsten Jahr dann auch wenistens ein bisschen schön ist. Sprich, den Wildwuchs entfernen, vor allem das unterirdische Wurzelwerk, das sich da im Laufe der Jahre gebildet hat. Es scheint gar kein Ende zu nehmen :-(
      LG
      Andrea

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    3. Ja, liebe Andrea, so einen Garten auf Vordermann zu bringen, ist schon eine Aufgabe. Sieh es doch mal so: Wenn Du Dich körperlich mal so richtig verausgabst, dann baust Du Unmengen an Adrenalin ab, was sich durch Ärger, Frust, Streß und Hektik aufgebaut hat. Damit entsäuerst Du ganz gewaltig und das kann doch nur gut sein, denn die Übersäuerung ist die Krankheitsursache Nummer 1
      Alles wird gut...

      LG Petra K.

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