Freitag, 27. März 2015

Gibt es keine einfachen Osterkarten mehr?

Gerade sind wir wieder vom Einkaufen zurück. Wir wollten einige Osterkarten kaufen, um sie an diejenigen zu verschicken, die wir nicht per kostenfreier E-Card erreichen. Die älteren Leutchen freuen sich ja immer, wenn mal ein lieber Gruß im Briefkasten steckt, haben aber meist kein Internet und man höre und staune, sie kommen auch noch damit zurecht. Das Leben funktioniert für sie auch ohne Internet.

Nun sind wir von einem Laden zum anderen gelaufen, weil wir ganz einfache Osterkarten haben wollten. Die, die man mit einer 45 Cent-Marke verschicken kann. Schön bunt, so, wie man es von früher gewohnt ist. War doch immer schön, wenn aus dem Briefkasten eine bunte Karte entgegen geschaut kam.

Aber nix da. Nix mit schöner bunter Karte. Es gibt nur noch Grußkarten mit Umschlag. Und da muß man inzwischen auch alle paar Monate mit einer Portoerhöhung rechnen. Sicher, die sind auch schön bunt, stecken aber in einem nichtssagenden Umschlag drin. Nicht mit uns.

Und wie hätte da mein Vater immer gesagt: "Der Mensch kann dumm sein, er muß sich nur zu helfen wissen."

Also haben wir zwei hübsche, preiswerte Doppelkarten gekauft, die Kartenrückseite abgeschnitten, sodaß nur noch die bedruckte Seite übrig blieb. Auf der Rückseite ein Adreßfeld beschrieben, einen lieben Grußtext dazu und eine 45 Cent-Marke draufgeklebt.

Und nun wird bald bei den Empfängern eine hübsche bunte Osterkarte im Briefkasten liegen und sie werden sich freuen wie eh und je. Und die Karte kann schon auf dem Weg vom Briefkasten gelesen werden. Wie in der guten alten Zeit, schön war´s.

Schreibt Ihr auch noch bunte Karten? Versucht es mal wieder, es geht auch mit 45 Cent.

Also bis bald
Eure Petra K.
Ostern bringt für Huhn und Hasen
nichts als Stress vom Rennen, Rasen
und vom vielen Eierlegen
in die Büsche an den Wegen.
Ach, sie würden gern verzichten
auf die österlichen Pflichten,
wären da nicht all die Kinder
und die andern frohen Finder,
die ums Haus und rings im Garten
Überraschungen erwarten ...
 
(Brigitte Fuchs (*1951), Schweizer Autorin, Lyrikerin, Sprachspielerin)


 

6 Kommentare:

  1. Eine schöne Idee! Ich freue mich darüber wie auch über das Ostergedicht. :-)
    Mit liebem Gruss,
    Brigitte Fuchs

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, liebe Brigitte. Wenn ich damit einen guten Dienst tun konnte, hab ich ja mein Ziel erreicht, so soll es sein. Jeder hat irgendwelche gute Ideen, die Anderen nützlich sein können oder einfach nur positive Gefühle oder Gedanken schaffen können. Das sind die Gegenspieler zu allem Negativen, was in der Welt passiert und Positives ist stärker, als Negatives. Wir müssen uns nur vom Negativen abwenden und nur noch Positives zulassen. Zumindest gedanklich.

      Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
      LG Petra K.

      Löschen
    2. Liebe Brigitte Fuchs, jetzt seh ich gerade, daß ja der Name identisch ist mit dem Namen der Autorin des obigen Gedichts. Kann es sein, daß ich mich da viel mehr bei Ihnen bedanken müßte, für das schöne Gedicht? Wenn ja, dann tu ich das gerne, denn auch mir hat dieses/Ihr (?) Gedicht sehr gut gefallen.

      LG Petra K.

      Löschen
    3. Ja, das Gedicht ist von mir und ich stelle es gerne für diese interessante und wertvolle Seite, die ich im Netz per Zufall entdeckte, zur Verfügung. Die Idee, aus Doppelkarten schöne Postkarten zu gestalten, finde ich wunderbar und nachahmenswert.

      Herzlichen Gruss zu dir, Petra, - wir können gerne beim Du bleiben!

      Brigitte

      P.S. Vielleicht hast du ja auch Lust, dich gelegentlich mal auf meinem literarischen Blog "Quersatzein durch gedankliche Höhen und Tiefen" umzusehen: http://www.brigittefuchs.ch/serendipity/

      Löschen
  2. Es geht auch für 4 Cent zu verschicken :-). Meine Kinder schicken ihre Briefe so: Frau Mustermann, Musterstrasse 4, [12345] Musterhausen
    Einen amtlichen oder wichtigen Brief würde ich so nicht wegschicken, aber alle Briefe an die Freunde kommen an. Lg Ursel

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das hab ich mir noch nicht getraut, weil ich immer denke, daß dann vlt. der Empfänger das fehlende Porto nachzahlen muß und das wäre mir mehr als preinlich. Gehört hab ich das aber auch schon. Alexander Wagand hat ja schon viel dazu gesagt.

      LG Petra K.

      Löschen