Samstag, 1. März 2014

Zapfen - der natürliche und kostenfreie Feueranzünder

In den letzten Tagen war ich Zapfen sammeln und ich werde wohl auch in den nächsten Tagen noch damit zu tun haben. Jetzt sind die richtigen Temperaturen dazu. Noch keine Mücken und nicht zu warm. Ich liebe diesen Winter, der keiner war oder ist, kann man doch so richtig durchstarten und vieles machen, was man im Sommer bei den hohen Temperaturen nicht gerne machen will aber eben machen muss. Zumindest wenn man zum Heizen Holz oder Zapfen nutzen will.

Ich nehme beim Anfeuern immer gern eine Hand voll Zapfen dazu. Da wird richtig Power und schöne Glut, damit das Holz, was ich aufschichte auch schön anbrennt. Und was auch für mich wesentlich ist, es knackt so schön vor sich hin. Überhaupt möchte ich auch einmal erwähnen, daß ein Holzfeuer in einem Ofen etwas ganz anderes ist, als wenn man mit einer Heizungsanlage die Wohnung heizt. Es riecht so gut nach Holz und Harz und es ist ein ganz anderes Wärmegefühl als mit einer Heizung. Ich war schon in vielen Haushalten mit den unterschiedlichsten Heizungsarten. Am ungemütlichsten fand ich bisher die Ölheizungen. Irgendwie fühlt es sich kalt an, obwohl geheizt wird. Wenn ich es beschreiben müßte, würde ich sagen: es ist die unpersönlichste Heizung, die es gibt. Sicherlich auch die sauberste aber lieber mache ich jeden Tag den Herd und das Umfeld sauber, schleppe Holz und bringe die Asche raus aber nie im Leben wöllte ich wieder eine Ölheizung. Ach wie liebe ich meinen kleinen lustigen Gesellen, der uns eine warme, gemütliche Athmosphäre schafft, wo man das Feuer beobachten kann, wie es an den Holzscheiten entlangzüngelt.

Wenn man sich mal überlegt, wir haben heute den 1. März, in den letzten Tagen haben wir erst abends nach 18 Uhr angeheizt. Da konnte man sich eine ganze Menge sparen. Und das war gut so, denn ich habe ja momentan kein Einkommen. Seit fast 4 Monaten warte ich darauf, daß mein Antrag auf Sozialhilfe bearbeitet wird. Vier Monate, in denen kein Geld kommt für Einkaufen, Miete und Heizung. Wohngeld kann man nur mit einem Bescheid beantragen. Der kommt aber nicht, trotz Anmahnung, Fristsetzung und nun auch einer einstweiligen Anordnung über das Sozialgericht. Das interessiert die sogenannten Behörden überhaupt nicht. Typisch BRD-Gesindel.

Nun muß man dazusagen, daß ich nicht der Typ bin, der den üblichen, vorgekauten Weg geht, um systemgemäß zu funktionieren. Wer hier schon immer mal mitgelesen hat, hat dies sicherlich zweifelsfrei schon bemerkt. Hartz IV gibt es für mich nicht. Das ist eine Institution, die nur einen Auftrag hat, und zwar zu sanktionieren. Diese Institution ist nicht dazu da, den Menschen ihr per Verfassung (und hier gehe ich nur von den jeweiligen Landesverfassungen aus, auf die wir uns immer berufen, weil es viel effinzienter ist, als sich auf irgendein Grundgesetz, was ja noch nicht einmal in Kraft ist - siehe Artikel 146) zugestandenes, verbrieftes Recht auf soziale Sicherung zu gewährleisten. Nein, diese Institution ist dazu da, die Menschen psychisch fertig zu machen, sie unterwürfig zu machen, ihnen jeglichen Stolz und jede Würde zu nehmen. Und dazu werden die sogenannten "Fallmanager" (sie sind demnach dazu da, den Menschen, der vor ihnen sitzt, zu Fall zu bringen) auch gezwungen. Nur wenn sie ausreichend sanktionieren, behalten sie ihren Arbeitsplatz. Tun sie das nicht, sitzen sie auf dem gegenüberstehenden Stuhl. Und um das zu vermeiden, unterschreiben sie jede Arbeitsanweisung mit ihrer Unterschrift. Machen sie das nicht, sind sie draußen, machen sie es, sind sie für alles privat haftbar. Aber für diesen Aspekt gibt es ja die berühmten Scheuklappen. Und so funktioniert Hartz IV, obwohl es vom Bundesverfassungegericht bereits in den Jahren 2006 und nochmals im Jahr 2010 bereits als verfassungswidrig geurteilt wurde.

Nun wird immer so gerne bei diesem Argument entgegengebracht, daß ja nur bestimmte Punkte im Sozialgesetzbuch  zwei (SGB II) als nichtig und verfassungswidrig geurteilt wurden, alles andere im SGB II weiterhin gültig wäre. Ja, das wäre wohl so, wenn es da nicht den Aspekt der Salvatorischen Klausel gäbe. Eine Salvatorische Klausel besagt, daß, wenn einer oder mehrere Punkte in einem Vertragswerk oder in einem Gesetz etc. ungültig sind oder werden, dann alle anderen Punkte weiterhin Bestand haben. Genau diese Salvatorische Klausel fehlt aber im SGB II und übrigens auch in vielen anderen Vertrags- und Gesetzeswerken. Das heißt also, daß, wenn ein Bundesverfassungsgericht bestimmte Punkte im SGB II als ungültig und nichtig urteilt, bleiben die restlichen Punkte eben auch nicht mehr gültig. Das gesamte Werk ist mit so einem Urteil nichtig und darf nicht mehr angewandt werden, sofern man sich bei dessen Anwendung nicht strafbar machen will. Es muß also ein neues Gesetz oder Vertragswerk geschaffen werden, da eine Heilung des Mangels nicht möglich ist (so heißt es im Rechtsgebrauch). Und daß das so ist, hat man ja beim Thema Wahlgesetz gesehen. Es wurde vom Bundesverfassungsgericht geurteilt, daß das bisherige Wahlgesetz ungültig, weil verfassungswidrig ist. Und da wurden auch nur bestimmte Punkte des Wahlgesetzes als ungültig geurteilt. Wegen des Fehlens der Salvatorischen Klausel mußte ein komplett neues Wahlgesetz geschaffen werden, weil eine Heilung des Mangels eben nicht möglich war. Daß das neue Wahlgesetz noch schlimmer ist, als das alte, ist auch Fakt aber nun muß eben erst wieder gegen dieses neue Gesetz geklagt werden. So funktioniert das nun mal in unserem Land.

Und so habe ich eben nicht Leistungen nach SGB II beantragt, und zwar mit genau dieser Begründung, sondern Leistungen nach SGB XII. Da wird ja immer gesagt, daß das nur Leute beantragen können, die nicht erwerbsfähig sind (also Behinderte, Rentner etc.). Dem ist aber nicht so, denn im SGB XII steht genau das Gegenteil drin, nämlich, daß auch Erwerbsfähige auf diese Leistungen Anspruch haben. Man muß sich nur mal das SGB XII richtig durchlesen. Und weil wir das gemacht haben, sitzen die vom Landkreis als zahlende Stelle jetzt ganz schön zwischen zwei Stühlen. Natürlich haben die erstmal eine Ablehnung zu meinem Antrag geschickt, war ja klar. Es wird ja den Sachbearbeitern nur das gelernt, was sie wissen dürfen und ich glaube nicht, daß jemals ein Sachbearbeiter das SGB XII wirklich von Anfang bis Ende durchgelesen hat. Mein Widerspruch folgte natürlich auf dem Fuße, war sozusagen bereits vorgefertigt von uns. Wir waren ja darauf vorbereitet. Aber wir sind eben Kämpfer nach Recht & Gesetz und wir fordern unsere Rechte auch ein. Das gefällt natürlich dem System überhaupt nicht und da wird man auch schnell mal als kriminelle Vereinigung oder in der Steigerungsform als terroristische Vereinigung abgestempelt und die Schwarzkommandos der sogenannten Polizei dreschen die Türen fast ein. Ja, Leute, die sich auf Recht & Gesetz berufen und den Finger in die Wunden des Systems stecken, können ja in diesem Land nur Kriminelle und Terroristen sein. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Was dabei herauskommt, ist, daß man in der Folge genau solche Blogs eröffnet, wo man von diesen Dingen berichten kann und wo sehr viele Menschen, die bisher von diesen Dingen vielleicht überhaupt keine Ahnung hatten, genau diese Dinge lesen und ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen können. Nämlich, daß es bei den sogenannten Behörden und Institutionen in unserem Land eben nicht nach Recht & Gesetz geht, daß sie permanent Recht & Gesetz brechen, die fundierten rechtlichen Grundlagen einfach ignorieren und die Sache irgendwie versuchen auszusitzen. Nach dem Motto: "Hauptsache es geht solange wie möglich weiter, damit ich am Monatsende mein schönes Gehalt bekomme". Schließlich haben die Sachbearbeiter genau diese Arbeitsanweisungen zum Brechen von Recht & Gesetz unterschrieben. Der anweisende Vorgesetzte ist also raus aus der Haftung. Der Gear...te ist der Behördenmitarbeiter, denn an den wird man eines Tages herantreten, wenn sich der Wind in unserem Land mal dreht. Und genau das ist tägliche Praxis in unserem Land.

Wer davon nichts wissen will, der muß sich eben sanktionieren und drangsalieren lassen.
Wer es, wie wir, weiß, der kämpft um sein Recht und veröffentlicht es auf solchen Blogs wie hier. Es wird also für die sogenannten Behörden immer nach hinten losgehen, weil die Machenschaften des Systems immer bekannter werden und irgendwann wird der Volkszorn aufbrechen. Und dann möchte ich nicht in der Haut derer stecken, die solche Rechtsbrechungen, Menschenrechtsverletzungen, Betrug etc. (die Liste der Straftaten ist endlos lang) begangen haben. Wenn man ein schlechter Mensch wäre, würde man sich regelrecht auf diesen Moment freuen. Na ja, ein bisschen von dem steckt auch in mir. Selbst schuld, sag ich da nur den entsprechenden Leuten. Ihr habt es genau so gewollt und genau so provoziert, Ihr hättet die Chance gehabt, die Mißstände nach oben zu melden und eine Änderung einzufordern, denn dazu ist eigentlich ein wirklicher Beamter da. Vielleicht ist es Euer Glück, daß Ihr keine wirklichen Beamten seid, denn diese gibt es seit 1945 schon nicht mehr. Mir tut hier keiner mehr leid, jeder hat sein Leben selbst in der Hand und wenn er sich vom System prostituieren läßt, ist er selbst schuld.

Und was hat das jetzt mit meinen gesammelten Zapfen zu tun? Es ist einfach mein Konsumboykott, um meine Einstellung zu dem ganzen Desaster zu verdeutlichen. Ich kann nur hoffen, daß noch viel mehr Menschen sich dieses Desaster nicht mehr antuen wollen und dem System den Rücken kehren, wenn es sich nicht an Recht & Gesetz hält, aus Protest lieber Zapfen sammeln und von früh bis spät als Selbstversorger zu agieren, als sich diesem menschenunwürdigem System zu unterwerfen und sich fertig machen zu lassen, nur um in den Supermarkt rennen zu können und dort sein Geld beerdigen zu können.

Ich kann nur alle, die von diesen Machenschaften betroffen sind und ihrer Rechte beraubt werden, dazu aufrufen: Macht es einfach nicht mehr mit. Man kann auch anders leben! Geht z. Bsp. Zapfen sammeln, sie liegen zu Tausenden herum und keiner kümmert sich darum und sie sind absolut kostenfrei, weil die Schöpfung dafür gesorgt hat, daß wir in ihnen eine Grundlage für ein wärmendes Feuerchen finden und damit natürliche und nachwachsende Resourcen ausschöpfen. Dafür braucht man kein Geld. Und das gilt nicht nur für die Zapfen sondern auch für so viele andere tägliche Dinge.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Also bis bald


Nachtrag 26.01.2019:
Da ich gefragt wurde, was aus meinem Antrag auf Leistungen nach SGB XII geworden ist, möchte ich das hier gleich noch beantworten.
Leider wurde alles abgeblockt, es kam eine Ablehnung nach der anderen. Meine stetigen Einwendungen, daß es im SGB XII anders drin steht, nämlich daß Jeder Anspruch auf SGB XII hat, wurde einfach ignoriert. Was wollten die denn auch dazu sagen? Sie konnten es ja nicht widerlegen. Also heißt es in gewohnter Manier: aussitzen und ignorieren. Wenn sie mir recht gegeben hätten, was sie hätten tun müssen, hätte diese Entscheidung das Potenzial gehabt, daß gesamte Hartz IV-System zu Fall zu bringen und das konnten, wollten, durften die sich nicht erlauben. Das hatte zu großes politisches Potenzial, als daß sie es hätten ausnahmsweise mal durchgehen lassen können. Und wir sind in der Oppositionellen Szene keine Unbekannten. Wenn wir recht bekommen hätten, hätte das Kreise gezogen in Dimensionen. Es konnte also zum Schutz des Systems nicht sein, was nicht sein durfte.
Da aber auch diese negativen Entscheidungen allesamt keine Unterschriften haben, gibt es zu jeder Zeit grundlegende Revisionsgründe. Ich hebe mir alles auf und hoffe, daß sich der Wind in diesem Land irgendwann mal dreht. Dann hole ich alles wieder raus, in der Hoffnung, daß wir dann Verhältnisse mit einer ordentlichen, staatlichen Gerichtsbarkeit haben, wo ich dann zu meinem Recht, was mir zu BRD-Zeiten verwehrt wurde, komme. Kommt Zeit, kommt Rat! Was bleibt mir auch anderes übrig?! Wird schon noch...


4 Kommentare:

  1. Zapfensammeln kenne ich noch aus meiner Kindheit. Aber nicht nur zum Anheizen, sondern um daraus Sirup zu machen. Ende Frühling war immer die Zeit.

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  2. Das würde mich interessieren, was macht man daraus für einen Sirup und was braucht man dazu? Solche alten Rezepte sind einfach wunderbar, man sollte sie erhalten und den Menschen wieder zugänglich machen. Früher hatte man noch sehr viel Naturverbundenheit, das wurde uns in "modernen Zeiten" abgewöhnt. Aber wenn man die Anzeichen richtig deutet, gibt es aktuell einen Umkehrtrend zurück zur Natur. Ich würde das sehr begrüßen. Vielleicht können Sie uns ja zu dem Sirup noch ein paar Tipps geben.

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    1. Das ist ja eigentlich gar nicht schwer, selbst gemacht habe ich es noch nie, aber zugesehen als Kind. Die jungen Triebe werden vom Baum (meistens Fichte, aber auch Bamberger Kiefer) genommen, im Topf erhitzt, über Nacht stehengelassen und der Sud mit einem Sieb dann am nächsten Morgen aus...jagesiebt. Darauf folgt Zucker auf Basis 1 zu 1, evtl. noch eine Zitrone. Das ganz ging dann in ein Einmachglas, Tuch und Gummi drüber ... und im Herbst hatte man dann seinen Hustensaftsirup. Heutzutage kann man sich ja Latschenkiefer auch kaufen.
      Was meien Oma noch gemacht hat waren Liköre. Dafür nahm sie hochprozentigen Alkohl und Gelierzucker. Das hat mich aber nicht so interessiert. Auch das Einmachen mit Zucker, wo man Zapfentrieb und Zucker im Einmachglas schichte, fand ich klebrig und "unspektakulär".
      Ich bin selbst auf der Suche nach einer Möglichkeit dies ohne Zucker zu einer Lösung zu bringen.
      Dieses Jahr ist übrigens gemein, ist alles viel zu früh dran.

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  3. "Es wird ja den Sachbearbeitern nur das gelernt ...."
    Kleine Lehrstunde: es muß heißen "... gelehrt ..."
    Danke für den Blog - les´ ich sehr gern. :-)

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