Samstag, 6. Dezember 2014

Gedanken zur Wintersonnenwende, Nikolaus und Jesu-Geburt

Die Wintersonnenwende ist am 22. Dezember 2014 um 00:03 Uhr. Dann erreicht die Sonne ihre jährlich südlichste Deklination. Gleichzeitig ist die kommende Nacht die längste in diesem Jahr.
Abhängig von der Uhrzeit kann die Wintersonnenwende jedoch in manchen Jahren auch bereits am 21. Dezember stattfinden.

Hätten Sie´s gewußt? Kirche verbot einst den heidnischen Weihnachtsbaum.
„Papst: Weihnachten – Fest der Heiden“


Nikolaus

„Der Wecker“ (Zeitungsgruppe Ostfriesland) schrieb einst: „Schon der Nikolaus im ‚Struwwelpeter‘ von 1844 sah dem heutigen Weihnachtsmann sehr ähnlich. Das rot-weiße Outfit etablierte endgültig Coca-Cola mit einer Werbekampagne aus dem Jahr 1931. Das bärtige Gesicht war das eines ehemaligen Coca-Cola-Mitarbeiters.“

Der „SonntagsReport“ (SR) ergänzte, daß der Nikolaus auf einen Bischof aus der Türkei zurückgeht. Der wahre Weihnachtsmann, heißt es dort, sei in vorchristlicher Zeit der Ruprecht gewesen. „Ruprecht ist der Heger alter Bräuche, der ewige Hüter der Heimat des Volkes, welcher zur Winterzeit nach dem rechten sieht“, heißt es im SR. Und weiter: „Am Abend des 6. Dezember kommt, so berichtet die Edda, Allvater (Wotan, Odin) selbst in Gestalt des Weihnachtsmannes (Ruprecht), um nachzusehen, ob die Menschen auch „artig“ sind, also im Einklang mit ihrem Wesen leben.“

Er bringe Äpfel und Nüsse, vielleicht kleine Geschenke, so der SR, und trage die Lebensrute und einen Hollerzweig bei sich. Diese Rute, klärt der SR weiter auf, ist übrigens nicht zum Strafen. Vielmehr würden die Kinder durch die Berührung damit Fruchtbarkeit und Segen empfangen. Er wurde in manchen Gegenden „Pelzmartel, Schimmelreiter, Hans Muff oder Sunnwendmann“ genannt, weiß der SR zu berichten.

Und mit einem weiteren Irrtum räumte der SonntagsReport auf: „Von der Kirche wurde die heidnische Figur des Ruprecht zum Bösewicht gestempelt, indem aus seiner Fruchtbarkeit bringenden Lebensrute eine Zuchtrute gemacht wurde. Tatsächlich braucht sich aber kein Kind zu fürchten, denn Ruprecht gilt als Freund der Kinder. Abends stellen diese Stiefel vor die Türe, in die er sicher etwas hineinlegt.“

Weihnachtsbaum

Besonders unsinnig ist der Begriff „Christbaum“. Pastor Gerd Bohlen, Superintendent von Rhauderfehn, schrieb einst in einem Beitrag für den „Generalanzeiger“ u.a.: „Ja, es gibt auch solche, die aus religiöser Überzeugung den Weihnachtsbaum verachten, weil sie ihn für ein heidnisches Symbol halten. Denen wünsche ich ein weites Herz.“
Bohlen weiß, daß der Weihnachtsbaum in Form der Weißtanne „Abies alba“ das heidnische Symbol der alten Germanen schlechthin war. Sie stellten ihn zur Wintersonnenwende am 21. Dezember als Sinnbild für Stärke und Hoffnung auf. Dann feierten sie bis zum 2. Januar die heiligen Rauh- und Weihenächte. Deshalb geißelte die vatikanische Zeitung des Papstes, „Osservatore Romano“, noch 1935 die Sitte, zum Weihnachtsfest einen Lichterbaum aufzustellen als „ein Überbleibsel heidnischer Naturbräuche“. „Die katholische Kirche war jedoch in früheren Jahren stets gegen Weihnachtsbäume“, schrieb auch die „SonntagsZeitung“ am 21.11.2010.

Geburt Jesu unklar

Heiligabend feiern die Christen die Geburt Jesu. Aber diese hat gar nicht zu Weihnachten stattgefunden.
Papst Julius (337-352) legte auf dem Konzil von Nicäa die Geburt Jesu auf den 25. Dezember (Sonnenwende), um die Feiern zu Ehren des heidnischen Sonnengottes Mithras zu ersetzen.

Allerdings hatte eine fehlerhafte Kalenderreform durch Papst Gregor dazu geführt, daß man sich um vier Tage verrechnet hatte. Dadurch wurde bei der Kalenderumstellung die Sonnenwende am 25. statt am 21. Dezember ausgewiesen.

Deshalb schlagzeilte die „Berliner Zeitung“ am 24.12.1993: „Papst: Weihnachten, das Fest der Heiden“. Grund: Papst Johannes Paul II. hatte erklärt, „daß die Christen bis zum Jahr 354 überhaupt nicht Weihnachten gefeiert hatten“. Im übrigen ist der römische Kalender auch Schuld daran, daß wir die falschen Monatsnamen haben. Denn der Name Dezember entstammt dem lateinischen „decem“, der „10. Monat“, Oktober heißt der „8. Monat“ (lat. „octo“) usw.

Fazit: Wenn sich in unserem Land mal die Zeichen der Zeit geändert haben, dann wird es wohl sehr viel zu tun geben, um die Geschichte korrekt darzustellen. Eine Geschichte, die unabhängig von Ideologieen und Parteiabhängigkeiten ist. Es stellt sich nur die Frage, ob die Menschen hierzulande überhaupt damit umgehen können oder ob sie lieber denen, die die Wahrheiten der Geschichte offenbaren, lieber die Köpfe einschlagen, weil sie derartig paralysiert sind, daß sie mit der Wahrheit nicht umgehen können. Zur Zeit ist das leider so üblich und kein Ende in Sicht.


2 Kommentare:

  1. Man muss den frühen Christen aber auch mal was Gutes zuschreiben: meines Wissens nach haben sie nie die Geburtstage ihrer "Heiligen" gefeiert, eher deren Todestag, weil er die Geburt ihres Lebens im Himmel darstellte.
    Genau da ist Knackpunkt und des Rätsels einfache Lösung: für die Römer war der Tag dem Empfängnis wesentlich bedeutsamer als der Tag der Geburt.
    Dazu kommt, dass es anhand des AT eigentlich keinen anderen Monat als den Nisan, sprich März, geben kann, denn nur in diesem Monat werden die Propheten geboren. Und wenn römisches und jüdisches Wissen kollidiert, rechnet man einfach mal +9 Monate hoch und kommt dann durch die Kalenderumstellung mit der Bulle "Inter Gravissimas" aus 1582 auf den heutigen Feiertag.

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  2. Nur mal so zum Thema "Weihnachtsbaum". In der Bibel Jeremia 10:3-5 kann man lesen:

    "Denn die Religion dieser Völker ist eine Täuschung: Da fällen sie im Wald einen Baum, und der Kunsthandwerker fertigt daraus eine Figur an.
    Er verziert das Standbild mit Silber und Gold und nagelt es fest, damit es nicht wackelt.
    Und dann steht sie da, die Götterfigur, wie eine Vogelscheuche im Gurkenfeld! Sie kann weder reden noch gehen, sie muss getragen werden."

    Ob damit unser Weihnachtsbaum gemeint ist, weiß ich nicht. Aber als ich diese Verse las, musste ich schmunzeln, da doch nicht wenige Menschen das Weihnachtsfest wie eine Götze anbeten. Und manch ein Weihnachtsbaum mag vielleicht wie eine Vogelscheuche im Gurkenfeld aussehen.

    Nehmt meinen Kommentar nicht allzu ernst, mir fiel gerade diese Bibelstelle ein. Jeder mag Weihnachten so begehen, wie es ihm gut tut und Freude bereitet.

    Liebe Grüße Uta

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