Freitag, 16. Juni 2017

Wühlmäuse? - Holunderblätter-Jauche hilft

Ich habe keine Ahnung, was sich die Schöpfung dabei gedacht hat, als sie die Wühlmäuse erschaffen hat. Es muß wohl eine Art geistiger Umnachtung gewesen sein. Kann natürlich auch sein, daß diese "Gartenstreßfaktoren" als Ersatz für die sieben Plagen aus der Bibel vorgesehen waren. Für die Gärtner sind sie allemal eine Plage. Diese kleinen Biester haben ihre eigenen Ansichten zur Gartengestaltung. Einsinkende Gärtner sind wohl der Wühlmäuse höchster Spaßfaktor, Berg- und Tal-Landschaften muß für die wie Achterbahnfahren sein.

Nein, so geht das nicht. Das geht eindeutig zu weit. Jeden Tag durch den Garten wandeln und dabei festzustellen, daß wieder ein paar schöne Blumen abgenagt sind, Bäume und Sträucher welk werden und überall Löcher zu finden sind. Da muß es doch was geben, was die Störenfriede vertreibt.

Vieles gibt es zu kaufen und Vieles wird versprochen, daß es hilft. Oft hilft es nur den Herstellern, die Kassen klingeln zu lassen. Los wird man die Wühlmäuse trotzdem nicht, nur das Geld ist man losgeworden.

Es heißt immer: Gegen alles ist ein Kraut gewachsen.

Ich hab jetzt mal den Test mit Holunderblätter-Jauche gemacht und er war erfolgreich. Keine Wühlmäuse mehr weit und breit im Garten. Keine neuen Löcher in der Erde. Ein dreifach Hoch dem Holunder. Aus Blüten und Beeren hab ich ja schon so manche Schleckerei gemacht. Jetzt kann ich auch noch die Blätter des Holunders nutzbringend verwenden. Ich bin begeistert!

Das sind die Zutaten für die Holunderblätter-Jauche:

10-Liter-Eimer voll frische Holunderblätter
mit Regenwasser auffüllen

Den Sud zudecken. Je nach Witterung braucht es ein paar Tage, bis die Blätter vergoren sind. Jeden Tag einmal umrühren. Wenn es nicht mehr schäumt, ist die Jauche fertig und einsatzbereit.
Ich nehme einen kleinen alten Topf, schöpfe je nach Größe des Wühlmausloches etwas Jauche heraus (ca. 300 ml), lasse es unverdünnt in das Loch laufen. Mit ein paar vergorenen Blättern verstopfe ich das Loch.


 
Holunderblätter-Jauche

Am Anfang sah es gar nicht nach Erfolg aus. Das zugestopfte Loch wurde zwar nicht wieder aufgewühlt aber die Wühlmaus hatte ein Stück daneben wieder ein neues Loch gegraben. Da muß man wirklich hinterher sein und die Löcher immer wieder mit Jauche und vergorenen Holunderbättern präparieren. Das heißt, daß auch immer wieder frische Jauche angesetzt werden muß. Und das heißt wiederum, daß man ein paar mal die Zeit einplanen muß, bis die Jauche fertig ist.

Jetzt hab ich keine neuen Wühlmauslöcher mehr gesehen. Ruhe im Karton! Die Wühlmäuse konnten den Geruch wahrscheinlich nicht mehr ertragen und sind stiften gegangen. Zusätzlich hilft es auch, wenn man immer mal lautstark durch den Garten trampelt. Das mögen sie nicht, sie fühlen sich dann gestört. Mir solls recht sein. Wer eine Katze hat, sollte diese ruhig mit in den Garten nehmen und sie dort auch mal übernachten lassen, sie wird wissen, was sie zu tun hat.

Ich bin lediglich zweimal in die Holunderblätter gegangen. Gott sei Dank stehen bei uns hier ausreichend Sträucher, denn entlauben wollte ich sie auch nicht. Also von jedem Strauch immer nur ein paar Blätter ernten und vorallem, sich immer beim Strauch bedanken, daß er uns die Blätter zur Verfügung stellt, denn der Holunder ist ein magischer Strauch. Mein absolutes Idol, Wolf-Dieter Storl, hat so herrliche Geschichten dazu. Ich könnte ihm stundenlang zuhören. Gott beschütze ihn...

Hier ein Video zum Holunder mit Wolf-Dieter Storl:
https://www.youtube.com/watch?v=oqR81mtW5Xo&html5=1


Also bis bald
Eure Petra K.

Nachtrag 17.08.2018:
Wühlmäuse kann man auch gut ablenken, indem man getrockneten Kaffeesatz in die Wühlmauslöcher reinstopft. Den Duft mögen sie nicht. Ich bin inzwischen fast vollständig auf Kaffeesatz umgestiegen, ist einfacher zu handhaben als erst eine Jauche anzusetzen und wirkt sofort.

Nachtrag 07.03.2020:
Wer ganz straff alternativ lebt, der kann, wie ich, die Wühlmäuse auch mit purem Urin aber sowas von in die Flucht schlagen. Dazu ein kleines verschließbares Liter-Eimerchen benutzen, dahinein pinkeln bis es voll ist, dann in die Wühlmauslöcher gießen, Feierabend! Den "Duft" können die wohl absolut nicht ertragen. Ist wahrscheinlich zu vergleichen mit dem Markieren, was Hunde und Katzen machen. Nach dem Motto: "Hier ist mein Revier!"
Jawohl, mein Garten ist mein Revier. Ich mache das jetzt seit einem knappen Jahr so und ich habe noch keine neuen Löcher im Garten gesehen. Der Garten verträgt es auch, es geht nichts rundrum ein oder kränkelt vor sich hin. Ganz im Gegenteil! Geht doch und die Wasserspülung wird auch ganz nebenbei geschont.

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