Montag, 10. Dezember 2018

Flaschen sammeln als Wirtschaftsfaktor? - definitv!

Mal ehrlich, wie oft läuft man durch die Straßen, sieht bedürftig aussehende Leute in Abfallbehälter schauen, immer auf der Suche nach Pfandflaschen. Und wie oft erwischt man sich dabei, über jene Sammler zumindest etwas die Nase zu rümpfen, weil man das sog. Pennermilieu vor sich vermutet. Da schaut man doch lieber in eine andere Richtung, oder?

In einem der angeblich reichsten Länder der Welt sollte es doch sowas gar nicht geben und schnell ist man dabei, den Flaschensammler als sog. verkrachte Existenz abzustempeln. Nach dem Motto: Selbst schuld, hätteste was aus Deinem Leben gemacht, wärst Du jetzt nicht in dieser Situation.

Das mag ein Stück weit alles richtig sein. Aber es ist eben nicht die ganze Wahrheit. Fakt ist, die BRD gehört schon seit langem nicht mehr zu den reichsten Ländern der Welt. Ganz im Gegenteil, sie ist ziemlich weit hinten angesiedelt im Wohlstandsranking. Da stehen Länder, die man immer zu den Verlierern gezählt hat, sehr viel weiter oben. Schon das sollte nachdenklich machen.

Aber wie sag ich immer so schön: Solange die Leute noch den Kühlschrank voll machen können, wird sich hier im Denken nichts ändern, von den Handlungen mal ganz zu schweigen. Es ist ja auch sehr viel einfacher, mit dem Finger auf Andere zu zeigen, als den Dreck vor der eigenen Tür zu fegen. Und solange das noch so ist, wird das von "Oben" gewollte und gesteuerte Teile und Herrsche funktionieren.

Wißt Ihr eigentlich, warum das hier herrschende System funktioniert? Weil die Obrigen zusammenhalten!!! Das System kann es sich leisten, das Volk ausbluten zu lassen, weil das Volk nicht zusammenhält und die Obrigen schauen vom "Balkon" herunter und lachen sich scheckig über das Volk, was sich aus EGO-Gründen gegenseitig zerfleischt! Immer schön nach dem Motto: "Ich bin besser als der da..."
Herr, vergib Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Ein alter Bibelspruch, heute aktueller denn je.

Es ist also unaufhaltsam, daß erst alles zusammenbrechen muß und es vor allem auch JEDEN treffen muß. Erst dann wird JEDER daran interessiert sein, daß es wieder angepackt werden muß, um es in die richtige Richtung zu bringen. Bis es soweit ist, wird es die Flaschensammler geben. Aber sind es wirklich immer nur die sog. Penner, die nach Pfandflaschen Ausschau halten? Schon lange nicht mehr! Es sind auch jene, die sich damit einen kleinen Luxus finanzieren oder sich einfach mal etwas leisten können oder wollen, was sonst nicht drin ist oder worauf man verzichtet, weil andere Dinge wichtiger sind.

Auch ich zähle mich seit Längerem zu den Flaschensammlern. Wobei ich den Vorteil habe, daß ich nicht durch eine Stadt laufen muß und von Leuten gesehen werde, die mich evtl. kennen. Das wäre auch mir ehrlich gesagt peinlich. Man muß schon sehr über seinen Schatten springen können, wenn man sich über diesen faden Beigeschmack, der den sog. Pennern anhaftet, hinwegsetzen will. Und ich ziehe den Hut vor Jedem, der dies geschafft hat oder dem das alles total egal ist, was Andere denken.

Ich kenne ein paar Plätzchen auf freiem Flur, wo sich scheinbar jeden Morgen irgendjemand auf dem Weg zur Arbeit erst mal ein oder mehrere Flaschen Bier reinzieht, damit er vermutlich überhaupt den harten Arbeitsalltag übersteht. Und damit die Mutti zuhause nichts davon merkt, wandern die leeren Flaschen in den Graben. Man muß da mal drüber nachdenken, wie weit wir hier schon in Sachen Eigenvernichtung gekommen sind, daß es Leute gibt, die das Arbeitsleben nur noch mit einer gewissen Dröhnung überstehen. Und das alles nur, damit sie vor den Nachbarn, Freunden und Bekannten einen gewissen Status nach außen kehren können, damit man sie in ihren Kreisen duldet. Der Mensch ist eben ein soziales Wesen, er braucht die Anerkennung von Außen, um sich selbst gut zu fühlen. Die braucht er aber nur, wenn er nicht in seiner Mitte ist, wenn er nicht im Moment lebt, wo der Verstand keinen Zutritt hat, denn der Verstand kann mit dem Moment nichts anfangen, er kann ihn nicht beherrschen, weil er nicht darauf eingerichtet ist. Und genau das muß uns bewußt werden, wenn wir in die Mitte kommen wollen. Wer in seiner Mitte ist, ist von außen nicht angreifbar. Der Moment beschützt uns vor dem vom Außen beeinflußten Verstand. Dort herrscht die Konditionierung und alle damit einhergehenden Folgen und Auswirkungen. Der Moment kennt keine Konditionierung. Man muß nur lernen, sein Denken auf den Moment auszurichten, dann würde hier vieles besser werden.

Aber kommen wir mal zurück auf das Thema Flaschenpfand. Wenn schon der Flaschenwegschmeißer sich nicht überlegt, daß er damit auch Geld wegschmeißt, für das er eine Arbeit machen muß, die er vielleicht nicht mal gerne macht. Mal ganz davon abgesehen, daß er nach dieser morgendlichen Dröhnung auch noch weiter am Straßenverkehr teilnimmt und da wer weiß was passieren könnte, er muß ja nicht mal dran schuld sein. Alkohol macht immer schuldig...

Aber: Des einen Leid ist des Anderen Freud. Wieso sollte ich mir das nicht zunutze machen? Ich brech mir keinen ab dabei, diese Flaschen auf zu heben, ab zu geben und mir damit etwas zu leisten, was ich mir sonst vielleicht nicht leisten könnte oder wo ich sonst vielleicht an anderer Stelle sparen müßte, damit ich es mir leisten kann.

Ich mache das jetzt schon eine ganze Weile und ich kann definitiv sagen, daß sich das für mich wirklich lohnt. Ich bin an der frischen Luft, bin in Bewegung und auf das Jahr gerechnet kommt soviel zusammen, daß ich mir davon sämtliche Klamotten kaufen kann, die ich mir wirklich kaufen muß, weil ich die halt mal brauche. Sicherlich brauche ich nicht so viele Klamotten oder Schuhe, wie die Leute, die jeden Tag auf Arbeit was anderes anziehen müssen oder wollen, um ein frisches Outfit zu generieren. Die brauchen natürlich mehr und meist auch aus EGO-Gründen die neueste Mode, weil, man ist ja wer und man kann ja.

Ich hab das alles nicht mehr nötig. Wenn ich in den Garten gehe, brauche ich keine neuen Modetrends und im Haushalt auch nicht. Diese allgemeinen Zwänge habe ich hinter mir gelassen und kann mir trotzdem, den Flaschenwegschmeißern sei Dank, alles leisten, was ich brauche. Alles schick, alles gut...


Flaschenfund
(keine Werbung)

Flaschen sammeln ist also definitiv ein Wirtschaftsfaktor! Und mit ein bisschen Überwindung kann man sich diesen zu Nutze machen. Warum auch nicht?

Also bis bald
Eure Petra K.

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